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Weißenhorn: Fitness-Rasenmäher und Toilette begeistern auf Erfindermesse

Weißenhorn

Fitness-Rasenmäher und Toilette begeistern auf Erfindermesse

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    Bei der Erfindermesse der IWF in Weißenhorn wurde die energieerzeugende Toilette vorgestellt.
    Bei der Erfindermesse der IWF in Weißenhorn wurde die energieerzeugende Toilette vorgestellt. Foto: Herbert Hertramph

    Wenn sich Vampire, Meerjungfrauen, Schneeköniginnen und Marienkäfer am gleichen Ort versammeln, so kann davon ausgegangen werden, dass es sich um eine Faschingsveranstaltung handelt. Allerdings betraf die Zusammenkunft in der gut gefüllten Weißenhorner Stadthalle am Samstag ein ganz besonderes Ereignis: Erfindungen für die närrische Zeit sollten vorgestellt werden. In den vergangenen Jahren verdankte man dieser Messe bereits Schöpfungen wie die "Reißverschlussweißwurst" oder das "Guggenmusikschallfangundabspielgerät".

    Nach einem zünftigen - und lautstarken - Einmarsch der Weissahoarer Giggalesbronzer übernahm Michael Riedel die Moderation. Er gehört zum Vorstand des Vereins Interessengemeinschaft Weißenhorner Fasnacht (IWF), der die Erfindermesse ausrichtet. Allerdings musste der Moderator den Abend mit einer kleinen Enttäuschung beginnen: krankheitsbedingt gab es statt der üblichen vier Produktvorstellungen diesmal nur zwei. Das tat der guten Stimmung aber keinen Abbruch. Für die einen waren Musik- und Tanzeinlagen wichtig. Für andere, wie für die Freundinnen Marion, Julia und Corinna, bestand die Erholung in einem kinderfreien Abend. Gemeinsam war allen Anwesenden die Vorfreude auf einfallsreiche Kreationen.

    Weißenhorner Erfindung: Ein Rasenmäher, der CO₂-neutral läuft

    Endlich wurde die erste Erfindung von Karola Dirr-Simons im Overall mit Grasbesatz präsentiert: Bernd "Sechzger" Ruszetzky fuhr mit dem "umweltfreundlichen Fitness-Rasenmäher" unter lautem Jubel in den Saal ein. Kernstück dieses besonderen Rasenmähers bilde ein Fahrrad, das sich dank seines Antriebs durch pure Muskelkraft völlig CO₂-neutral verhalte. Dazu sei es derart geräuscharm, dass man es sogar für sonntägliche Mähvorhaben gefahrlos einsetzen könne. Vom wippenden Gartenrechen bis zum Sonnenschirm war an alles gedacht. Sogar für eventuell aufgescheuchte Insekten war ein Erholungsbereich vorgesehen. Neben einem „flauschigen“ Rasen werden jene, die das Gerät künftig einsetzen, mit einem deutlich fitteren Körper belohnt. Mithin eine ideale Verbindung des Angenehmen mit dem Nützlichen.

    Der "umweltfreundlichste Fitness-Rasenmäher" überzeugte mit CO₂-Neutralität.
    Der "umweltfreundlichste Fitness-Rasenmäher" überzeugte mit CO₂-Neutralität. Foto: Herbert Hertramph

    Derart komplexe Sachverhalte erforderten eine längere Phase des Nachdenkens, was durch ausgiebige Musikeinlagen der Weißenhorner Band "W.O.X Entertainment" unterstützt wurde. Aber auch so manches Bildungsgespräch wurde in dieser Zeit geführt: Dirr-Simons klärte etwa ihre Umgebung darüber auf, dass man in Weißenhorn keinesfalls den Ausdruck "Karneval" für die närrischen Tage benutzen dürfe. "Fasching" oder "Fasnet" seien akzeptabel, wolle man die Ausgaben für eine Lokalrunde vermeiden.

    Eine energieerzeugende Toilette begeistert die Zuschauer

    Für die zweite Erfindung des Abends wurde eine mannhohe Box von einer Gruppe der „Schellenschinder“ in den Saal gerollt, an deren Vorderseite verschiedene Installationen zu sehen waren. Diesmal ging es um Verrichtungen des Alltags, die vom Erfinder Tilo Bauer und seinem Team Andi Binkoski und Daniel Köpf eine sehr eigene Wendung erhalten hatten. "Pipi Power 23" wurde als "energieerzeugende Toilette" konzipiert. So sollte etwa durch ein geschickt angebrachtes Wasserrad der Strom für die Glühbirne des kleinen Örtchens erzeugt werden. Tatsächlich leuchtete die Glühbirne während der Demonstration. Auch an eine psychologische Komponente wurde gedacht: Die sogenannte "Lobeshand" verteilt Streicheleinheiten, wenn man alles richtig gemacht hat. Die Vermutung, dass ein zusätzliches Teammitglied in der Box heimlich die notwendigen Schalter umlegt, konnte an diesem Abend allerdings nicht belegt werden. Von den Machern wurde betont, dass man ganz besonders an das Weißenhorner Rathaus gedacht habe und man sich sehr gut vorstellen könne, dass die Erfindung dort künftig zu einer Standardinstallation werde.

    Laut Jury hatte der Gewinner nur einen ausgesprochen knappen Vorsprung von zwei Punkten: Die Macher der einfallsreichen Toilette konnten den Pokal in Empfang nehmen. Und die zweiten Gewinner freuten sich so aufrichtig mit, als hätten sie selbst den Hauptpreis gewonnen. Eine der jüngsten Besucherinnen des Abends, die neunjährige Ayla, dürfte sich ebenfalls besonders gefreut haben. Als echte "Schellenschinderin", die keinen Umzug verpasst, hatte sie ihrer Mannschaft die Daumen gedrückt.

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