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Weißenhorn: Das umgenähte Brautkleid der Gräfin kehrt ins Museum zurück

Weißenhorn

Das umgenähte Brautkleid der Gräfin kehrt ins Museum zurück

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    Das Messgewand, das aus dem Brautkleid der Fuggergräfin hergestellt wurde, soll wieder in der Dauerausstellung des Heimatmuseums zu sehen sein.
    Das Messgewand, das aus dem Brautkleid der Fuggergräfin hergestellt wurde, soll wieder in der Dauerausstellung des Heimatmuseums zu sehen sein. Foto: Brücken

    Unzählige Schätze und Kostbarkeiten finden sich im Weißenhorner Heimatmuseum und dessen Depot. Eines der kulturhistorisch und stadtgeschichtlich bedeutendsten Objekte hat seinen Ursprung im 18. Jahrhundert: Ein Gewand, das Gräfin Euphemia Fugger von Kirchberg-Weißenhorn, die letzte in Weißenhorn residierende Fuggergräfin, einst als Brautkleid trug.

    Mehr als 100 Stunden dauerte die Restaurierung

    Aus Teilen des wertvollen Stückes wurde ein Messgewand angefertigt, das noch lange von den Geistlichen der Weißenhorner Stadtpfarrei bei Hochzeitsmessen getragen wurde, bevor es schließlich in die Sammlung des Heimatmuseums aufgenommen wurde. „Nachdem dieses wertvolle Sammlungsstück der bisherigen Dauerausstellung entnommen worden war, wurde es dem in Trier ansässigen Textilrestaurator Ralf Schmitt zu einer dringend notwendigen Restaurierung übergeben“, sagt der Kunsthistoriker und Leiter des Heimatmuseums Matthias Kunze. Weit mehr als 100 Arbeitsstunden wurden dafür aufgewendet und das Gewand einer fachmännischen Reinigung unterzogen. Weil rund 200 Jahre daran nicht spurlos vorübergingen, musste der Stoff zudem an brüchigen Stellen behutsam gesichert und ausgebessert werden.

    Historische Veränderungen, die während der langen Nutzung entstanden, wurden jedoch belassen, um die spannende Geschichte des Objektes nicht zu verfälschen. Ralf Schmitt, der auf eine langjährige Erfahrung zurückblickt, sagt, dass dies eine sehr anspruchsvolle Aufgabe gewesen sei, der er sich aber mit großer Freude und Hingabe gewidmet habe.

    Eine Berliner Stiftung förderte die Arbeit

    Dankbar ist man im Heimatmuseum der Ernst von Siemens Kunststiftung mit Sitz in Berlin, die die Kosten der Sanierung übernahm. Im März 2020 startete die Organisation eine bundesweite Corona-Förderlinie, die schnell und unbürokratisch freiberufliche Restauratoren und Wissenschaftler unterstützen sollte. Rund 1,5 Millionen Euro wurden dafür aufgebracht und insgesamt 150 Projekte unterstützt. „Die Restaurierung des kulturhistorisch wertvollen Messgewandes der Euphemia Fugger ist ein absolut sinnvolles, charakteristisches Projekt des Programmes“, sagt Martin Hoernes, Generalsekretär der Stiftung. Derzeit befindet sich das Heimatmuseum der Fuggerstadt bekanntlich in einer umfangreichen Umbauphase. Wie berichtet, werden die Räumlichkeiten am Oberen Tor erweitert und neu gestaltet.

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