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Vöhringen: SPD will trotz Absage weiter für neue Fußgängerampel in Vöhringen kämpfen

Vöhringen

SPD will trotz Absage weiter für neue Fußgängerampel in Vöhringen kämpfen

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    Mit Bedarfsampeln wollte das Staatliche Bauaumt Krumbach prüfen, wie viele Menschen an der Rue de Vizille tatsächlich über die Straße gehen.
    Mit Bedarfsampeln wollte das Staatliche Bauaumt Krumbach prüfen, wie viele Menschen an der Rue de Vizille tatsächlich über die Straße gehen. Foto: Ursula Katharina Balken

    Eine Fußgängerampel an der Rue de Vizille ist nötig. Da sind sich die meisten Vöhringer einig. Auch der Stadtrat ist der Idee nicht abgeneigt. Weil die Rue de Vizille aber eine Kreisstraße ist, ist der Stadtrat in dieser Sache machtlos. Mit einer vorübergehend aufgestellten Bedarfsampel hatte das zuständige Staatliche Bauamt in Krumbach dann im vergangenen Sommer überprüfen wollen, ob eine Querungshilfe für Fußgänger nicht doch gebraucht werde. Doch das Ergebnis war ein klares "Nein". Die Vöhringer SPD will das so nicht akzeptieren.

    Die Rue de Vizille gilt als Hauptausfallstraße in Vöhringen.
    Die Rue de Vizille gilt als Hauptausfallstraße in Vöhringen. Foto: Ursula Katharina Balken

    Ludwig Daikeler, der für die SPD sowohl im Stadtrat als auch im Kreistag sitzt, kündigte bei der entsprechenden Sitzung des Kreis-Bauausschusses schon an, weiter dafür zu kämpfen, dass an der Rue de Vizille "was passiert". Das hat er gemeinsam mit seiner Partei nun wahr gemacht. Volker Barth, Fraktionssprecher der Sozialdemokraten im Vöhringer Stadtrat, hat beantragt, dass das Thema noch einmal auf die Tagesordnung kommt und zweifelt das Ergebnis der Testphase im Sommer an. Die Krumbacher Behörde zählte an der Ampel bei der Mittelstraße 9 bis 15 Fußgänger pro Stunde, an der Richard-Wagner-Straße waren es etwas mehr, 24 bis 30. Doch auch das reicht nicht, um dort dauerhaft eine Ampel zu installieren. Die "Richtlinie für die Anlage und Ausstattung von Fußgängerüberwegen" verlangt, dass es mindestens 50 Querungen in der Spitzenstunde sein müssten.

    Mit diesem Ergebnis würde die rechtliche Grundlage fehlen, eine Fußgängerampel an der Rue de Vizille zu installieren. Die SPD hält die im Sommer gezählten Werte für fragwürdig und fordert eine erneute Messung. Die Partei begründet das mit der Corona-Pandemie. Diese werde unter anderem bekämpft, indem deutlich in den Lebensalltag der Bürgerinnen und Bürger eingegriffen werde: Viele Geschäfte, Cafes sowie Restaurants und auch Kinderspielplätze waren und sind weitgehend geschlossen. Schulen, Kindergärten und Horte sind nur äußerst begrenzt geöffnet. Auch im Privaten seien Treffen mit Freunden, Bekannten und Verwandten auf ein Mindestmaß zurückgeführt worden. Das alles, so schreibt Volker Barth in seinem Antrag, habe dazu geführt, dass im Messzeitraum deutlich weniger Menschen als zu normalen Zeiten unterwegs gewesen seien. Nach dem Ende der pandemiebedingten Einschränkungen sollen erneut Bedarfsampeln aufgestellt werden.

    Viele Kinder und Senioren müssen an der Rue de Vizille über die Straße

    Dass der gesetzliche Schwellenwert von 50 Personen pro Stunde an der Rue de Vizille eventuell nur schwer zu knacken sein wird, hatten manche Stadträte bereits befürchtet, als der Vorschlag, die Querungen mithilfe einer Bedarfsampel zu zählen, das erste Mal in dem Gremium aufschlug. Man war sich aber auch einig, dass es an dieser Stelle weniger um die Anzahl der Fußgänger geht, die dort unterwegs sind, sondern darum wer. Denn dort müssen auch viele Senioren und Kinder über die Straße, Personengruppen, deren Sicherheit sich durch eine Fußgängerampel deutlich erhöhen würde.

    Noch ist offen, ob die Zuständigen beim Staatlichen Bauamt der Argumentation der SPD-Stadtratsfraktion folgen und nochmals eine Bedarfsampel aufgestellt wird. Allerdings hatte auch der stellvertretende Landrat Franz Clemens Brechtel in der entsprechenden Sitzung des Kreis-Bauausschusses die Vermutung laut werden lassen, dass die Zahlen nicht das tatsächliche Verkehrsgeschehen widerspiegelten.

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