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Vöhringen/Senden: Umstrittenes Industrieprojekt bekommt grünes Licht aus Vöhringen

Vöhringen/Senden

Umstrittenes Industrieprojekt bekommt grünes Licht aus Vöhringen

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    Auf der Fläche gegenüber des Honold-Lagers - zwischen der Bahnlinie und der Staatsstraße - will sich ein Unternehmen ansiedeln. Diese befindet sich auf Sendener Gemarkung.
    Auf der Fläche gegenüber des Honold-Lagers - zwischen der Bahnlinie und der Staatsstraße - will sich ein Unternehmen ansiedeln. Diese befindet sich auf Sendener Gemarkung. Foto: Alexander Kaya

    Der Vöhringer Stadtrat hat erneut kontrovers über das Gewerbegebiet Am Kieswerk diskutiert. Es liegt auf Sendener Gemarkung, aber direkt an der Grenze zu Vöhringen, von wo aus es erschlossen wird und auch die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung erfolgt. Die Abstimmung über die anstehende Zweckvereinbarung mit der Nachbarstadt entwickelte sich am Donnerstagabend zur Überraschung der Beobachter zu einer Grundsatzdiskussion. Darin ging es um den voranschreitenden Flächenverbrauch, aber auch das Verhältnis zur Nachbarstadt.

    "Die Verstimmung in Senden bei einer Ablehnung wäre groß", sagte Bürgermeister Michael Neher und legte sich damit mächtig ins Zeug für die Vereinbarung. Deren Auslöser ist die Firma Intipia zoo animal food, ein Versorger von Großabnehmern wie Zoos mit Tierfutter. Deren Übersiedlungspläne von Langenargen am Bodensee ins Illertal sind offenbar schon weit fortgeschritten. Neher stellte mit Berufung darauf ebenso mögliche Schadensersatzforderungen in den Raum. Mit einer Änderung des Flächennutzungsplans habe der Sendener Stadtrat außerdem den Weg dafür bereits freigemacht.

    Das Gelände grenzt an ein Naturschutzgebiet

    In Vöhringen aber stößt das Vorhaben nach wie auf Widerspruch. Eine erste Behandlung im Stadtrat ein Jahr zuvor endete mit einer denkbar knappen Zustimmung von elf zu zehn Stimmen. Roland Bader (SPD), der damals krankheitshalber gefehlt hatte und ein Gegner des Vorhabens ist, eröffnete nun eine weitere Diskussionsrunde. Der Betrieb grenze unmittelbar an das Naturschutzgebiet und sei mit erheblichem Lkw-Verkehr verbunden, wandte er ein. Unterstützung bekam er von Christian Lepple (Grüne), der die fortschreitende Versiegelung der Landschaft beklagte und Senden zur Innenentwicklung aufforderte. Dabei verwies er auf das Uhrenfabrikgelände. Wegen der ungelösten Problematik der Grundwasser-Kontaminierung ist dessen Entwicklung allerdings seit Jahren blockiert.

    Mit 17 gegen sechs Stimmen wurde der Verwaltungsantrag schließlich angenommen. CSU-Fraktionschef Markus Prestele hält das Projekt "für vertretbar". Neher hatte noch angeführt, dass auch alles schon mit den Fachbehörden abgestimmt sei. Außerdem hatte er zu bedenken gegeben: "Das Honold-Lager bringt Senden den Verkehr, das interessiert bei uns ja auch niemand." 

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