Am Freitagabend ist es gegen 22 Uhr in Vöhringen zu einem Streit innerhalb einer Familie gekommen. Das teilt die Polizei mit. Die Auseinandersetzung entwickelte sich schließlich soweit, dass ein 30-jähriger Mann seine Ex-Lebenspartnerin mit Faustschlägen verletzte. Eine ebenfalls anwesende Verwandte des Mannes schritt schlichtend ein. Er ging auch auf sie los und schlug sie. Zudem warf der Mann eine Flasche nach der Verwandten, die die Frau nicht traf.
Den Schläger erwarten mehrere Strafverfahren
Als dann der Bruder des 30-Jährigen dazu kam, konnte er weitere Gewalttätigkeiten unterbinden. Mit Unterstützung von Einsatzkräften der Operativen Ergänzungsdienste (OED) Neu-Ulm konnte der deutlich alkoholisierte Mann in Gewahrsam genommen werden. Ihn erwarten jetzt mehrere Strafverfahren. (az)
Hier finden Opfer häuslicher Gewalt Hilfe
Für Opfer häuslicher Gewalt gibt es ein engmaschiges Netz von Hilfsangeboten – vom Notruftelefon über Zufluchtsorte bis zur Unterstützung speziell für Kinder. Hier die wichtigsten Angebote im Überblick.
Polizei: Im Notfall sollten Opfer oder Beobachter von häuslicher Gewalt die 110 wählen, rät die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes. Die Polizei kann Täter zum Beispiel aus der Wohnung verweisen oder in Gewahrsam nehmen und Schutzmaßnahmen für das Opfer anordnen. An jeder Polizeidienststelle gibt es einen Schwerpunktsachbearbeiter für häusliche Gewalt. Allerdings sind die Beamten dem Legalitätsprinzip verpflichtet, sie müssen Gewalttaten zur Anzeige bringen. Für den Fall, dass die Frau keine Anzeige erstatten möchte, verweisen die Beamten auf Beratungsstellen mit Schweigepflicht.
Hilfetelefon: Telefonische Hilfe für Betroffene gibt es rund um die Uhr, kostenlos und vertraulich beim bundesweiten Hilfetelefon unter der Rufnummer 08000 116 016. Verantwortlich dafür ist das Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben, die Beraterinnen beherrschen insgesamt 17 Sprachen. Die Experten beraten auch unter www.hilfetelefon.de. Speziell für Kinder gibt es die Nummer gegen Kummer: 0800/1110333.
Frauenhäuser: Hilfe und Zuflucht finden Opfer von häuslicher Gewalt auch bei Ehe- und Familienberatungsstellen, bei Rechtsberatungsstellen, Opferhilfeorganisationen oder in den 40 Frauenhäusern. In Schwaben gibt es sechs davon, in Augsburg (Tel. 0821/650874010), Kaufbeuren (08341/ 16616), Kempten (0831/18018), Memmingen (08331/4644), Neu-Ulm (0731/40988690) und Donauwörth (0906/242300). Allerdings sind viele Frauenhäuser überbelegt.
Weitere Informationen: Auf der Webseite www.frauen-gegen-gewalt.de gibt es eine Suchmaschine für lokale Hilfsangebote. Weitere Informationen erteilt das bayerische Familienministerium auf seiner Website. dpa/sok
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