Mit Riesenschritten eilen die Tage dahin, in zwei Wochen ist Weihnachten. Eine Woche später folgt der nächste Festtag – Neujahr, Start der bundesweiten Sternsingeraktion. Bis zum Dreikönigstag am 6. Januar ziehen Mädchen und Buben in prachtvollen Gewändern durch die Stadt, von Haus zu Haus, sie werben und sammeln Geld für eine gute Sache. Im Fokus steht 2022 der Südsudan. Als Thema wurde „Gesund werden und gesund bleiben“ ausgegeben. Es geht um eine bessere medizinische Versorgung in diesem Teil Afrikas.
Corona-Pandemie in Vöhringen: Findet die Sternsingeraktion überhaupt statt?
In Vöhringen hat Pfarrer Martin Straub ein neues Team vorgestellt, das die Organisation für diese alte Tradition übernimmt. Irina Baiker, Gabriel Lutz und Jakob Gugler bilden das Trio, das die Sternsingeraktion in der Pfarrei leitet. Allerdings hängt im Augenblick alles an einem seidenen Faden. Die derzeitige Corona-Situation stimmt nicht gerade optimistisch. Straub: „Wir wollen aber in jedem Fall vorbereitet sein.“ Er sei froh, wieder junge Leute gefunden zu haben, die bereit sind, sich für diese Sache zu engagieren. In Anbetracht der jetzigen Corona-Lage ist zwar noch ungewiss, ob sich auch alles umsetzen lässt, aber die Weichen sind gestellt.
Das Land ist nicht der südliche Teil des Sudans, sondern ein eigener Staat, abgespalten vom Sudan, der als das größte Land Afrikas gilt. Der Südsudan als eigener Staat wurde 2011 gegründet. Die medizinische Versorgung ist denkbar schlecht. Nur 22 Prozent der Gesundheitsstationen sind voll funktionsfähig. Zudem fehlt fast überall qualifiziertes Personal. Auf einen Arzt kommen etwa 100.000 Menschen, eine Krankenschwester muss sich um 500 Frauen, Männer und Kinder kümmern. So schildert die Organisation „Ärzte der Welt“ die derzeitige Lage. „Die Finanzierung von medizinischen Hilfsgütern hängt fast zu 100 Prozent von Spenden ab“, so die Mediziner.
Neue Sternsinger sind in der Pfarrei in Vöhringen willkommen
Dass sich Jugendliche in den Dienst einer guten Sache stellen, beeindruckt Pfarrer Straub, „das ist selbstloses Tun und auch praktizierte Jugendarbeit, die jungen Leute tun etwas Sinnvolles für die Gemeinschaft.“ In einer Zeit, in der Aktien und das Streben nach mehr Geld zu bestimmenden Faktoren des Lebens geworden sind, verdiene dieses Engagement besonderen Respekt, betont Straub. Wer gerne bei der Aktion mitmachen will, kann sich im Pfarrbüro melden.
Die Aktion Sternsinger
Die Sternsingeraktion wird auch „Dreikönigssingen“ genannt. Träger sind das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend. Seit ihrem Start 1959 hat sich die Aktion zur weltweit größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder entwickelt. Rund 1,19 Milliarden Euro wurden seither gesammelt, mehr als 75 600 Projekte für Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa unterstützt.
Bei der Aktion zum Jahresbeginn 2022 hatten die Mädchen und Jungen aus über 10 000 Pfarrgemeinden, Schulen und Kindergärten rund 38 Millionen Euro gesammelt. Mit den Mitteln werden weltweit Projekte in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Pastoral, Ernährung und soziale Integration gefördert. (zisc)
Irina, Gabriel und Jakob sind mit Begeisterung dabei. Sie haben damit auch ganz schön zu tun. Sie müssen sich um den Fundus der Gewänder kümmern, weiter um die Versorgung mit Essen, denn auch Könige haben Hunger. Und letztlich müssen die Routen durch die Stadt festgelegt werden. „Das alles braucht Vorlauf“, sagt das Trio. Die Mädchen und Buben, die Dritt- und Viertklässler sind, gehen nie allein auf Tour, sie haben erwachsene Begleiter bei sich.
Die Sternsinger müssen pro Tag gut zu Fuß sein, die Wege sind oft lang. Deshalb hat es sich als nützlich erwiesen, dass sich Familien, die königlichen Besuch wünschen, vorher im Pfarrbüro anmelden. Das geht telefonisch unter 07306/359900. Aber es geht auch online. Dafür muss man nur „Pfarreiengemeinschaft Vöhringen“ eingeben, der Hinweis auf „Anmelden“ ist leicht zu finden. Anmeldeschluss ist Sonntag, 19. Dezember. Wenn dann die