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Vöhringen: Anwohner sammeln 250 Unterschriften für neue Fußgängerampeln in Vöhringen

Vöhringen

Anwohner sammeln 250 Unterschriften für neue Fußgängerampeln in Vöhringen

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    Nach Aussagen der Anwohner war an den Ampeln zum Teil viel los.
    Nach Aussagen der Anwohner war an den Ampeln zum Teil viel los. Foto: Ursula Katharina Balken

    Das Staatliche Bauamt Krumbach und das Landratsamt hatten es abgelehnt, Fußgängerampeln in der Rue de Vizille in Vöhringen zu installieren. Die Anwohner wollen sich gegen diese Entscheidung wehren. Mehr als 250 Menschen haben sich im Rahmen einer Unterschriftensammlung schon für die Querungshilfe ausgesprochen.

    Offizielle Zählung ergibt: Zu wenige Menschen nutzten die Ampel

    Die Vöhringer SPD-Fraktion hat nun im Stadtrat vorgeschlagen, erneut Bedarfsampeln aufstellen zu lassen. Mit zwei solchen Geräten war vergangenes Jahr schon gezählt worden, wie viele Menschen den Überweg nutzen würden. Laut der "Richtlinie für die Anlage und Ausstattung von Fußgängerüberwegen" müssen es mindestens 50 Querungen in der Spitzenstunde sein, damit eine Ampel an dieser Stelle aufgestellt werden darf. Gezählt wurden an der Ampel bei der Mittelstraße allerdings nur 9 bis 15 Fußgänger pro Stunde, an der Richard-Wagner-Straße waren es 24 bis 30.

    Ludwig Daikeler (SPD) hält den Wert von 50 grundsätzlich für kaum erreichbar. Würden so viele Leute die Ampel drücken, wäre hätten die Autofahrer praktisch gar nicht mehr grün, erklärt Daikeler, der sich in der vergangenen Wochen intensiv mit den Vöhringer Ampeln beschäftigt hat. "Als Rentner habe ich ja Zeit", berichtete er im Stadtrat. Deshalb habe er sich umgeschaut, ob an anderen Fußgängerampeln an Kreisstraßen tatsächlich so viel los, wie das Landratsamt nun an der Rue de Vizille fordert. Sein Ergebnis: eher nicht.

    Ungewohnte Einigkeit zur Rue de Vizille im Vöhringer Stadtrat

    So sind sich beim Thema "Fußgängerampel" wieder alle Stadträte einig, die sich in den vergangenen und auch der jüngsten Sitzungen zum Teil in kontroversen langwierigen Diskussionen verloren haben. Bürgermeister Michael Neher sagte zum Thema Ampel: "Wir als Vöhringer, die die Örtlichkeit kennen, sind uns einig, dass da was passieren muss." Außerdem erklärt Neher: "Dem stehen Richtlinien entgegen, die meines Erachtens nach auch anders ausgelegt werden können." Er wolle weiterkämpfen.

    Helfen könnte dabei die Unterschriftenaktion, die Anliegerin Katja Rogg gestartet hatte. Innerhalb rund einer halben Woche hat sie schon mehr als 250 Unterschriften gesammelt von Menschen, die sich auf diese Weise für die Ampel an der Ecke zur Richard-Wagner-Straße aussprechen. Die hat sie dem Bürgermeister bereits übergeben. Aber noch bis Ostern liegt die Liste zum Unterschreiben im Hof der Familie Rogg (Richard-Wagner-Straße 5) aus. Für die Anlieger sprechen viele Gründe für die Ampel: Raser werden ausgebremst, die schwer einsehbare Kurve würde deutlich sicherer werden.

    Der Stadtrat hat nun beschlossen, eine neue Zählung der Querungen in der Rue de Vizille zu beantragen. Denn viele zweifeln überdies die Aussagekraft der ersten Zählung an: Mitten in der Corona-Pandemie seien natürlich weniger Menschen unterwegs als zu normalen Zeiten. Wie Neher erklärt, will die Stadt daher aus taktischen Gründen abwarten, bis sich die Pandemie nicht mehr so stark auf das Bewegungsverhalten der Bürger auswirkt. Dann soll - geht es nach den Stadträten - erneut gezählt werden.

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