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Virtueller Rundgang: Molfenter-Villa in Weißenhorn ist nun Hotel

Weißenhorn

Virtueller Rundgang: Die Molfenter-Villa in Weißenhorn ist jetzt ein Hotel

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    Andreas Kierndorfer hat die Molfenter-Villa an der Illerberger Straße in Weißenhorn bereits 2010 gekauft. Die Sanierung war aufwendig und hat viel Zeit in Anspruch genommen.
    Andreas Kierndorfer hat die Molfenter-Villa an der Illerberger Straße in Weißenhorn bereits 2010 gekauft. Die Sanierung war aufwendig und hat viel Zeit in Anspruch genommen. Foto: Alexander Kaya

    Das markante Gebäude an der Illerberger Straße in Weißenhorn ist ein Stück Industriegeschichte. Lange wurde an der Molfenter-Villa gearbeitet, nach umfassender Sanierung erstrahlt sie nun wieder in neuem Glanz. Die Handwerker sind fertig, die Zimmer sind bereits hergerichtet - am Montag, 20. November, werden die ersten Gäste im neuen "Aparthotel Weißenhorn" eintreffen und übernachten. Vorab gewährt der Eigentümer Andreas Kierndorfer unserer Redaktion einen exklusiven Einblick. Brigitte Molfenter ist bei dem Rundgang mit dabei. Ihr Mann Hans Eckard Molfenter wuchs einst in der Villa auf.

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    1889 - diese Jahreszahl, das Baujahr, ist auf einer Wetterfahne auf dem Dach des Hauses zu sehen. Und so wie damals sieht das Gebäude heute wieder aus. "In Absprache mit der Denkmalbehörde ist die Hausfassade in den Urzustand versetzt worden", erläutert Andreas Kierndorfer. Die Farbgebung sei dieselbe wie 1889, auch die äußeren Fenster seien noch original. Sie wurden restauriert und danach wieder eingesetzt. Beim Umbau des denkmalgeschützten Gebäudes vertraute der Eigentümer auf Firmen aus der Region.

    Eleonore Molfenter war die letzte Bewohnerin der Villa in Weißenhorn

    Zwei Fachleute hebt er ausdrücklich hervor: Die Fassade ist das Werk von Restaurator Johannes Amman aus Grafertshofen. "Er hat die Erkundung gemacht, wie das 1889 von den Farben her war", sagt Kierndorfer. Auch der Außenputz, den Amman angebracht hat, ist wie früher. Die Spenglerarbeiten am Gebäude orientierten sich ebenfalls am historischen Vorbild. Georg König aus Weißenhorn hat dafür auch die alte Technik angewendet, wie Kierndorfer berichtet.

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    Das markante Gebäude an der Illerberger Straße in Weißenhorn ist ein Stück Industriegeschichte. Lange wurde an der Molfenter-Villa gearbeitet, nach umfassender Sanierung erstrahlt nun sie wieder in neuem Glanz. Die Handwerker sind fertig, die Zimmer sind bereits hergerichtet - am Montag, 20. November, werden die ersten Gäste im neuen "Aparthotel Weißenhorn" übernachten. Vorab gewährt der Eigentümer Andreas Kierndorfer unserer Redaktion einen exklusiven Einblick.

    Schon als er 1987 mit seiner Familie nach Weißenhorn kam, hat Kierndorfer Gefallen an der Villa der Unternehmerfamilie gefunden, die auf dem Areal ein Sägewerk mit Holzhandel betrieb. Als Kunde des Holzhandels lernte er Hans Eckard Molfenter kennen. Bezahlt worden sei dann bei seiner Mutter Eleonore Molfenter im Büro, erinnert sich Kierndorfer. Sie war die letzte Bewohnerin der Villa und lebte nach dem Tod ihres Mannes noch bis 2005 dort. "Wir haben immer in Ulm gewohnt", sagt ihre Schwiegertochter Brigitte Molfenter. Hans Eckard Molfenter starb 2008. Im März 2010 verkaufte die Witwe das Anwesen an die Familie Kierndorfer.

    Die Molfenters sind nicht nur wegen des früheren Unternehmens bekannt, sondern auch eine der großen Ulmer Schifferfamilien. Die stattliche Villa in Weißenhorn, die heute ihren Namen trägt, wurde allerdings von einer anderen Familie erbaut, die einst ebenfalls ein Sägewerk besaß: die Familie Laupheimer. Im Jahr 1900 erwarben die Brüder Samuel und Jakob Molfenter das Gebäude.

    Porträts schmücken die Wände im Aparthotel Weißenhorn

    Gemalte Porträts von Hans und Eleonore Molfenter sowie von Samuel Molfenter und Hans Eckard Molfenter schmücken jetzt die Wände im Aparthotel, außerdem das Foto einer unbekannten Frau, das früher schon in der Villa hing. In den ersten zwei Jahren nach dem Kauf hätten sie das Gebäude erst einmal ausgeräumt, berichtet Kierndorfer. Das Dach sei an vielen Stellen undicht gewesen, es habe gesichert und abgedichtet werden müssen. Dass die Sanierung letztlich einige Jahre in Anspruch nahm, stört den Geschäftsführer der Kierndorfer Hotel- und Service-Verwaltungsgesellschaft mbH nicht. Mit dem Ergebnis ist er sehr zufrieden - und Brigitte Molfenter ist es auch. "Ich freue mich sehr darüber, dass die Villa jetzt eine neue Verwendung hat und liebevoll hergerichtet ist", sagt sie. Ihrem Mann und ihren Schwiegereltern würde es sicherlich auch gut gefallen, fügt die 75-Jährige hinzu. 

    "Das Ergebnis ist sehr schön", sagt Brigitte Molfenter über die erfolgte Sanierung der Villa. Ihr Mann wuchs in dem Haus auf.
    "Das Ergebnis ist sehr schön", sagt Brigitte Molfenter über die erfolgte Sanierung der Villa. Ihr Mann wuchs in dem Haus auf. Foto: Alexander Kaya

    Ganz modern präsentieren sich die sechs Einzel- und vier Doppelzimmer des Aparthotels. Jedes hat ein eigenes Bad und ist mit einer komplett eingerichteten Küchenzeile ausgestattet, sodass sich die Gäste selbst Frühstück und ein warmes Essen zubereiten können. Einen Frühstücksraum und ein Restaurant gibt es im Hotel nicht, auch keine Rezeption. Die Zimmerkarten werden in Neumaiers "Hirsch" in Attenhofen ausgegeben. Der Braugasthof mit Hotel gehört ebenfalls zu Kierndorfers Hotel- und Service-Verwaltungsgesellschaft. 

    "Wir haben Buchungen für ein oder zwei Tage, aber auch für zehn Tage", sagt der Geschäftsführer. Das Aparthotel richtet sich gezielt an Geschäftsleute oder auch Monteure, die sich mehrere Tage in Weißenhorn aufhalten. Die Internetseite geht erst mit dem Start des Hotelbetriebs am 20. November online. Dass trotzdem schon Buchungen eingingen, erklärt Kierndorfer damit, dass die Webseite vor einigen Tagen kurzzeitig freigeschaltet war und sofort Buchungsportale wie zum Beispiel Booking.com darauf zugriffen. 

    Andreas Kierndorfer hat bei der Sanierung und beim Umbau der Villa zum Aparthotel auf Firmen und Handwerker aus der Region vertraut.
    Andreas Kierndorfer hat bei der Sanierung und beim Umbau der Villa zum Aparthotel auf Firmen und Handwerker aus der Region vertraut. Foto: Alexander Kaya

    Die Anordnung der Zimmer und des Treppenhauses entspricht dem alten Grundriss der Villa. Auch das war eine Vorgabe der Denkmalbehörde. Die Holztreppe selbst ist neu, aber dem Original nachempfunden. Durch eine Glasscheibe im Boden können die Gäste einen Teil des Fliesenbodens der alten Villa sehen. Auch das alte Gartentor zur Illerberger Straße hin hat wieder Verwendung gefunden, der Rest des Zauns ist neu. Der repräsentative Eingang an der Vorderseite des Gebäudes und der Balkon darüber sind lediglich Deko. Zwei große Räume im Dachgeschoss dienen als Lagerfläche. Dort liegt in einem Regal eine runde Scheibe mit Ornamentglas. Sie war einst in einem Dachgiebel eingebaut. Wegen des Brandschutzes könne sie an der Stelle nicht mehr verwendet werden, sagt Kierndorfer. "Im Treppenhaus musste eine Entrauchungsanlage installiert werden."

    Auf die Frage, wie viel er in die Sanierung der Villa investiert hat, antwortet der Hotelier und Gastronom: "Ich weiß es gar nicht und ich will es auch nicht wissen." Er habe es bislang nicht nachgerechnet, fügt er hinzu. "Ein Neubau wäre sicherlich günstiger gewesen." 

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