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Unterroth: Wenig finanzieller Spielraum: Diese Projekte will Unterroth 2021 angehen

Unterroth

Wenig finanzieller Spielraum: Diese Projekte will Unterroth 2021 angehen

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    Die Kindertagesstätte Storchennest in Unterroth soll in den nächsten Jahren eine Mensa mit Küche erhalten und um einen Waldkindergarten erweitert werden.
    Die Kindertagesstätte Storchennest in Unterroth soll in den nächsten Jahren eine Mensa mit Küche erhalten und um einen Waldkindergarten erweitert werden. Foto: Regina Langhans

    Die Gemeinde Unterroth hat in diesem Jahr bei der Frage, wie und wo sie ihr Geld ausgeben will, wenig Auswahl. Zu viele Pflichtaufgaben warten darauf, erledigt zu werden. So gab es über den Haushalt 2021 und künftige Investitionen in der Sitzung des Gemeinderats wenig zu debattieren. Der Bürgermeister sprach zwei kostenintensive Posten an, die das Wachstum der Kommune mit sich bringe.

    Einhellig stimmte der Gemeinderat dem von Kämmerin Julia Kolb vorgetragenen Zahlenwerk zu. Es umfasst Einnahmen und Ausgaben beim Verwaltungshaushalt in Höhe von rund 2,3 Millionen Euro und beim Vermögenshaushalt von rund 1,8 Millionen Euro. Unterroth wachse, sagte Bürgermeister Norbert Poppele. Damit einher gehen die Ausweisung des neuen Baugebiets Unterroth West und die Erweiterung des Kindergartens Storchennest. Allein die Finanzierung des Baugebietes werde heuer mit 200.000 Euro und nächstes Jahr mit 543.000 Euro zu Buche schlagen, sagte Poppele.

    Im Baugebiet West in Unterroth sollen möglichst bald die Bagger anrollen

    Wenn es nach dem Bürgermeister geht, sollen möglichst schnell die Bagger anrollen: „Die bauwilligen Bürger brauchen Planungssicherheit, wir wollen nächstes Jahr zügig beginnen.“ Für den Kindergarten sei ein Anbau geplant sowie für eine weitere Gruppe die Einrichtung eines Wald- oder Naturkindergartens. „Angebaut werden soll für ein kleines Büro und eine Art Mensa mit Küche, denn die Kinder benötigen einen Essraum“, sagte Poppele. Das Vorhaben wird vom Freistaat Bayern bezuschusst.

    Noch bestehe keine Not für die Erweiterungen, doch er wolle es auch nicht so weit kommen lassen, sagte der Bürgermeister. Und für den Naturkindergarten gebe es bereits Interessenten. „Es ist eine praktische Lösung, die sich anbietet, um die Zahl der Betreuungsplätze zu erhöhen“, sagte Poppele. Nun werde nach einem passenden Platz gesucht. Auf jeden Fall müsse heuer der neue Bauhof fertig werden, sei es bei der Außenanlage oder Ausstattung mit Werkzeug und Geräten, so der Bürgermeister. Auch die Schlussrechnung für die Sanierung der Schattenweiler Straße in Höhe von 500.000 Euro gelte es, noch zu begleichen.

    Der Ritzisrieder Weg ist ein wichtiger Wirtschaftsweg, doch bei
nasser Witterung wird er für viele Fahrzeuge unpassierbar.
    Der Ritzisrieder Weg ist ein wichtiger Wirtschaftsweg, doch bei nasser Witterung wird er für viele Fahrzeuge unpassierbar. Foto: Regina Langhans

    Wegen der Corona-Pandemie musste in Unterroth einiges verschoben werden, was der neue Bürgermeister nach den Kommunalwahlen am liebsten gleich angegangen wäre. Denn auf seiner Liste stehen gemeindliche Pflichtaufgaben wie die Kanalsanierung im Graben- und im Kapellenweg, der Notwasserverbund mit Oberroth sowie der Anschluss des bisher noch vom eigenen Brunnen zehrenden Ortsteils Matzenhofen an die Unterrother Wasserversorgung. „Die Arbeiten sollten im Zuge des geplanten Radwegebaus nach Kettershausen stattfinden, nun zeichnet sich ab, dass wir uns bald mit der Wasserversorgung befassen müssen“, sagte Poppele. Das Landratsamt frage immer mal wieder nach. So werde mit diesen anstehenden Investitionen „viel Geld verbuddelt“, von dem der Bürger wenig zu sehen bekomme.

    Die Sanierung der kleinen Rothbrücke steht in Unterroth auf der Agenda

    Des Weiteren finanziert werden wollen der Bau der Raststätte für Radfahrer an der Staatsstraße 2020, die Sanierung der baufälligen kleinen Rothbrücke oder die überfällige Reparatur des Ritzisrieder Wegs. Letztere seien wichtig im Netz der Wirtschaftswege, sagte Poppele. Und alle drei Vorhaben sind Teil von Förderprogrammen, welche die finanzielle Beteiligung der Kommune voraussetzen. Allein für den Ritzisrieder Weg waren Kosten von 500.000 Euro veranschlagt worden, wobei eine unter Poppeles Vorgänger Gerhard Struve zugesagte Förderung inzwischen unklar erscheint. Probleme bereitete dabei, dass es sich teils um einen Hohlweg ohne vorgesehene Wasserführung handele, obwohl sich in der Nähe Quellwasser befinde, erläuterte der Rathauschef. Auch die Anschaffung eines neuen Feuerwehrfahrzeuges gelte es, künftig ins Auge zu fassen.

    Abgesehen von allgemeinen Kostensteigerungen und höheren Tariflöhnen in der Verwaltung unterscheidet sich der Haushalt 2021 nach Angaben des Bürgermeisters nicht von dem des Vorjahres. Die Kreisumlage mache einen hohen Anteil der Ausgaben aus, die Gewerbesteuereinnahmen könnten allerdings geringer ausfallen. Vom Verwaltungshaushalt wurde ein Überschuss von über 5000 Euro an den Vermögenshaushalt überführt. Eine Kreditaufnahme werde es heuer nicht geben, nächstes Jahr sei damit allerdings zu rechnen, sagte Popple. „Aber Unterroth steht solide da und kann eine notwendige Schuldenaufnahme verkraften“, versicherte er. Investitionen in die Infrastruktur seien „gut angelegtes Geld“, von dem mehrere Generationen profitierten. In wenigen Jahren könne das Minus ausgeglichen sein.

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