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Unterroth: Personalmangel: Der Unterrother Frauenbund sucht eine neue Vorsitzende

Unterroth

Personalmangel: Der Unterrother Frauenbund sucht eine neue Vorsitzende

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    Noch-Vorsitzende Monika Rothmund an der Türe zum Pfarrheim in Unterroth, wo es auch zum Frauenbund geht. Die Suche nach einer Nachfolgerin läuft.
    Noch-Vorsitzende Monika Rothmund an der Türe zum Pfarrheim in Unterroth, wo es auch zum Frauenbund geht. Die Suche nach einer Nachfolgerin läuft. Foto: Regina Langhans

    Der Mangel an ehrenamtlichen Verantwortungsträgern scheint auch das für starkes Vereinsleben bekannte Unterroth zu erreichen. Die langjährige Frauenbundvorsitzende, Monika Rothmund, gibt aber auf der Suche nach einer Nachfolgerin nicht auf. Sie selbst steht nach 18 Jahren nicht mehr zur Verfügung. Doch mit ihr will das ganze Team aufhören, ohne zu wissen, wie es weitergeht.

    Bisherige Vorsitzende hofft auf eine jüngere Nachfolgerin

    Schon aus Altersgründen wird niemand in die Führungsposition aufrücken. Zudem sind viele noch in anderen Unterrother Vereinen tätig. Den zwangsläufig damit einhergehenden Generationenwechsel sieht Rothmund gar als Vorteil: "Ein junges Team weiß besser um die heutigen Bedürfnisse und bekommt jetzt die Chance, etwas Neues aufzuziehen." Ihr Appell geht auch an zugezogene Familien, die durch den Frauenbund schnell Anschluss an die Dorfgemeinschaft fänden.

    Als bisheriges Team mit einem Altersdurchschnitt um die 60 sei es schwierig, die Anliegen einer Zielgruppe von 20- bis 40-Jährigen zu erkennen, findet Rothmund. Zudem schreibe die Satzung für Frauenbundvorsitzende und Vorstand vor, bis auf Notfälle nur zweimal das Amt zu übernehmen. "Wir sind also überfällig", gibt Rothmund humorvoll zu bedenken, die als 59-Jährige noch zu den Jüngeren zählt. So ist Luise Walser als die "Dienstälteste" seit 28 Jahren der Garant für Witz und Gemeinsinn im Verein, Angelika Gleich ist 18, Margit Rendle 16 und Hedwig Lindau acht Jahre dabei.

    Der Unterrother Frauenbund ist nicht der einzige mit diesem Problem. In Vöhringen wird sich die Gruppe Anfang des kommenden Jahres wohl auflösen. Im Februar soll eine entscheidenden Sitzung stattfinden.

    Als "Zugezogene" wurde Rothmund das Gesicht dieses Unterrother Vereins

    In Unterroth läuft die Suche nach einer neuen Vorsitzenden noch auf Hochtouren. Rothmund will auch Wege aufzeigen, die sie selbst vor 18 Jahren beschritten hat. "Ich bin auch eine Zugezogene, wie übrigens etliche aus meinem Team, und habe den katholischen Frauenbund übernommen, weil er sonst aufgelöst worden wäre." Fünf Jahre leitete sie die Mutter-Kind-Gruppe und hat mit der Organisation gute Erfahrungen gemacht. Davor hatten sich die Mütter zu losen Spaziergängen in Unterroth verabredet. Aber bald schlossen sie sich nach dem Vorbild anderer Mutter-Kind-Gruppen zusammen und trafen sich in den Räumen des Frauenbunds. Dann aber stand dieser mangels Vorsitzender vor der Auflösung. Rothmund erinnert sich: "Weil ich das nicht wollte, habe ich mich als Vorsitzende bereit erklärt." In den 18 Jahren erfuhr sie auch einiges über Frauenrechte, die unter anderem mithilfe politisch engagierter Frauenbünde durchgesetzt wurde. So durfte bis in die 1970er-Jahre in Deutschland der Ehemann über die Berufstätigkeit seiner Frau bestimmen.

    In Unterroth ist Rothmund längst das Gesicht des Frauenbunds schlechthin. Und Motor über die Anliegen innerorts hinaus, sei es zur eigenen Fortbildung oder kulturellen Bereicherung der Frauen. In der Dorfgemeinschaft hat der Verein tragende Funktionen. Um diese oder ganz neue zukünftige Aufgaben innerhalb des Gefüges zu übernehmen, sollte dem Frauenbund die junge Generation Unterroths vorstehen, findet Rothmund. Sie kennt die zu Recht angeführten Zeitprobleme vieler Frauen. Auch die Corona-Pandemie würde die sprudelnde Energie und Kreativität unterbinden, durch die sich die Zusammenkünfte in Unterroth sonst auszeichnen. "Wer neu in Unterroth ist, kennt diese Potenziale gar nicht, auch nicht die eines aktiven Frauenbunds", glaubt Rothmund und wirbt vehement in ihren Anliegen. In dieses Gefühl der Zusammengehörigkeit würde sie gerne das neue Team mit aufnehmen, sagt sie und verspricht: "Wir lassen unsere Nachfolger nicht im Regen stehen."

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