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Unterroth: Hochwasser: Feuerwehren aus Tirol und dem Allgäu helfen im Rothtal

Unterroth

Hochwasser: Feuerwehren aus Tirol und dem Allgäu helfen im Rothtal

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    Ein Einsatzfahrzeug aus Oberstdorf beim Hochwassereinsatz in Unterroth.
    Ein Einsatzfahrzeug aus Oberstdorf beim Hochwassereinsatz in Unterroth. Foto: Feuerwehr Illertissen

    Großes Erstaunen gab es am Samstagabend in Unterroth, als Feuerwehrfahrzeuge mit der Aufschrift "Katastrophenschutz - Land Tirol" und weitere Fahrzeuge mit der Kennzeichnung "Feuerwehr Oberstdorf" an der Einsatzstelle beim Sägewerk Dopfer und an weiteren Katastrophenstellen zu sehen waren. Die Erklärung dazu: Überlandhilfe im besten Sinne des Wortes leisteten zwei Feuerwehren in der Nacht auf Sonntag. Es ist ein Beispiel dafür, wie Feuerwehrleute im Katastrophenfall auch weit außerhalb ihres üblichen Wirkungskreises große Einsatzbereitschaft zeigen. 

    Aus Lechaschau in Tirol, einer Gemeinde nahe Reutte, kam am Samstagnachmittag das Angebot an die Feuerwehr Illertissen, man könne sofort ausrücken und die Einsatzkräfte im Landkreis Neu-Ulm unterstützen. Dasselbe Angebot kam aus Oberstdorf im Oberallgäu, und beide waren natürlich bei den Verantwortlichen der Feuerwehr bei der Segnung des neuen Gerätehauses in Illertissen dabei.

    Der Einsatzbereich erstreckte sich von Oberroth bis Nordholz

    Mit der Feuerwehr Lechaschau bestehen die Beziehungen schon seit rund 60 Jahren. Damals war zunächst die Stadtkapelle Illertissen mit der Harmoniemusik Lechaschau befreundet und so wurden damals Feuerwehr und Stadtkapelle zu einem dortigen Fest eingeladen. Seither besuchen sich die Wehren so gut wie alljährlich und es ist eine enge Freundschaft entstanden. Aus Lechaschau kamen vierzehn Einsatzkräfte mit zwei Fahrzeugen und Gerätschaften. Damit wurden die Tiroler Kameraden von den beiden Illertisser Kreisbrandmeistern Erik Riedel und Klaus Butterhof in ihren Einsatzbereich entsandt, der sich von Unterroth über Oberroth und Christertshofen bis Nordholz erstreckte. 

    Die Beschriftung der Fahrzeuge und die Kennzeichen zeigen es: Befreundete Feuerwehren aus dem Oberallgäu und Tirol leisteten im Kreis Neu-Ulm wichtige Unterstützung.
    Die Beschriftung der Fahrzeuge und die Kennzeichen zeigen es: Befreundete Feuerwehren aus dem Oberallgäu und Tirol leisteten im Kreis Neu-Ulm wichtige Unterstützung. Foto: Feuerwehr Illertissen

    Ebenso bestehen zur Feuerwehr Oberstdorf seit vielen Jahren freundschaftliche Beziehungen, weil Feuerwehrleute aus Illertissen und Umgebung schon mehrfach beim Ordnungsdienst an den großen Skisprungveranstaltungen - Vierschanzentournee und Skiflugwoche - mitgearbeitet haben. Die Oberstdorfer Kameraden rückten gleich mit insgesamt 44 Einsatzkräften an, die sich in zwei Schichten zu je 22 Personen aufteilten und wie die Kameraden aus Tirol die gesamte Nacht von Samstag auf Sonntag in dem von Illertissen aus betreuten Einsatzgebiet durcharbeiteten. 

    Ein Beweis überregionaler und internationaler Feuerwehrkameradschaft

    Oberstdorf hatte vor wenigen Jahren bei einem Murenabgang mit Überschwemmung an der Schattenbergschanze eine Katastrophe erlebt und die Erfahrungen daraus konnten nun in die Praxis umgesetzt werden. Auf die Frage von Kreisbrandinspektor Benedikt Kramer, ob es einen Unterschied zwischen dem damaligen Hochwasser in Oberstdorf und der hiesigen Katastrophe gebe, antwortete ein Oberallgäuer Feuerwehrmann nur: "Bei uns läuft das Wasser schneller bergab, bei Euch bleibt es im Flachland stehen!"

    Nach der durchgearbeiteten Nacht traten beide Wehren aus Tirol und dem Oberallgäu am frühen Sonntagmorgen wieder die jeweils mehr als hundert Kilometer lange Rückfahrt in ihre Heimatstandorte an. Dabei versicherten sie sich gegenseitig, dass diese Beweise überregionaler und sogar internationaler Feuerwehrkameradschaft in wertvoller Weise zur weiteren Stärkung der freundschaftlichen Beziehungen zwischen den Wehren beigetragen hatten.

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