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Unterallgäu: Öko-Modellregion: Noch viele offene Fragen

Unterallgäu

Öko-Modellregion: Noch viele offene Fragen

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    Die Förderung des „Günztal Weiderinds“ ist ein Ziel der Öko-Modellregion.
    Die Förderung des „Günztal Weiderinds“ ist ein Ziel der Öko-Modellregion. Foto: Franz Kustermann

    Bis die Öko-Modellregion mit konkreten Projekten an den Start geht, wird noch viel Wasser die Günz hinunterfließen. Vier Hauptziele wurden jetzt bei einem ersten Treffen der Projektmanagerin Rebecca Schweiß mit vier Vertretern der 15 beteiligten Gemeinden sowie dem Beraternetzwerk benannt. Wie die Umsetzung in der Praxis aussehen soll, wer die Akteure sein werden und wann es erste Veranstaltungen gibt, ist derzeit aber noch offen.

    Vorerst laufen laut Schweiß Planungen und Recherchen. Die Projektmanagerin verweist darauf, dass die im November 2019 gestartete Öko-Modellregion Günztal erst wenige Monate alt ist: „Wir laufen jetzt los.“ Zu Beginn standen nach ihren Worten etwa die Einarbeitung, organisatorische Aufgaben und das Kennenlernen der Projektbeteiligten an. Mit im Boot sitzen, wie berichtet, 15 Gemeinden aus dem Unter- und Ostallgäu: Günzach, Obergünzburg, Untrasried, Ronsberg, Böhen, Ottobeuren, Sontheim, Markt Rettenbach, Westerheim, Hawangen, Ungerhausen, Holzgünz, Egg an der Günz, Babenhausen und Kettershausen (Lesen Sie außerdem dazu: Öko-Modellregion: Günztal erhält Zuschlag aus München).

    Dieser Zusammenschluss hat sich nun auf vier Vorhaben verständigt, die im Zuge der Modellregion vorangebracht werden sollen:

    Bio-Ackerbau:Der Anbau von Bio-Feldfrüchten als Speiseware – etwa als Back- oder Braugetreide – solle gefördert und gebündelt werden, heißt es in einer Pressemitteilung, welche die Resultate des jüngsten Treffens zusammenfasst. Ziel sei es, regionale Kreisläufe zu schließen und die angebauten Feldfrüchte vor Ort zu verarbeiten und zu vermarkten. „Das Motto ist: Aus der Region für die Region“, fasst Schweiß zusammen. Aufgabe der Modellregion wäre es nach ihren Worten beispielsweise, einen Bäcker mit dem ihm zuvor unbekannten Landwirt aus der Region zusammenzubringen, der ihm Bio-Getreide für seine Produkte liefern kann. Wo Lücken in den Kreisläufen bestehen und wie die angestrebte Bündelung zu bewerkstelligen ist, muss laut Schweiß erst noch ermittelt werden.

    Günztal-Weiderind:Zudem listet die Mitteilung die Förderung des Projekts „Günztal Weiderind“ der Stiftung Kulturlandschaft Günztal auf. Keine näheren Angaben finden sich dazu, wie der Zusammenschluss den Ausbau der Bio-Fleischvermarktung unterstützen will.

    Einsatz regionaler Bio-Produkte: Dafür will die Öko-Modellregion Gastronomiebetriebe und Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung begeistern, also zum Beispiel in Schulen, Kindergärten oder Betriebskantinen. Als entscheidend wird hier der direkte Kontakt zwischen Verantwortlichen und landwirtschaftlichen Erzeugern angesehen. Wer im Einzelnen angesprochen werden soll, ist noch offen.

    Informations- und Bewusstseinsbildung: Vermittelt werden soll laut Erklärung der Öko-Modellregion nicht nur Wertschätzung für Bio-Produkte aus dem Günztal – es gehe auch darum, die regionale Identität zu stärken und Landwirte und Verbraucher wieder näher zusammenzubringen.

    All dies gilt es bald auf den Weg zu bringen, ist das Projekt doch, zumindest vorerst, nur auf zwei Jahre angesetzt – ebenso die Förderung durch das bayerische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, das 75 Prozent der Kosten übernimmt. Für die Öko-Modellregion Günztal belaufen sich diese jährlich auf rund 74 000 Euro. In ihrem Arbeitsalltag widmet sich Projektmanagerin Schweiß derzeit der Planung der nächsten Schritte bei den vier Projekten, der Suche nach entsprechenden Partnern und der Entwicklung eines Jahresplans. „Zwei Jahre sind schon eine sehr kurze Zeit“, sagt die 32-Jährige – denn angestoßen werden solle ein Gesamtprozess in der Region. So hat sie die Möglichkeit einer Verlängerung um drei Jahre im Blick: eine Option, die andere der bayernweit 27 Öko-Modellregionen bereits genutzt hätten.

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