Große Schadensereignisse, Brände oder Unfälle sind für Betroffene oft psychisch belastend. Erste Hilfe für die Seele leistet in solchen Fällen die Psychosoziale Notfallversorgung. Um diese Arbeit zu koordinieren, haben sich die Angebots- und Bedarfsträger im Landkreis Unterallgäu und der Stadt Memmingen nun vernetzt. Im Landratsamt in Mindelheim gründeten sie die Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale
Menschen in akuten Belastungssituationen professionell zu unterstützen, ist laut Landrat Alex Eder eine wichtige Aufgabe, die mit der neuen Arbeitsgemeinschaft weiter verbessert werde. „Gemeinsam ist man stärker“, sagte der Landrat. „Wir können in der neuen Arbeitsgemeinschaft hervorragend Synergien nutzen und bilden ein starkes Team“, betonte auch Memmingens Oberbürgermeister Jan Rothenbacher laut der Mitteilung.
Zusammengeschlossen haben sich demnach die Notfallseelsorge des Bistums Augsburg und der Evangelisch-Lutherischen Kirche, die Krisenseelsorge im Schulbereich der Katholischen Kirche, der Fachbereich PSNV des Bayerischen Roten Kreuzes, das Kriseninterventions- und Bewältigungsteam Bayerischer Schulpsychologinnen und -psychologen, die Feuerwehren in Stadt und Landkreis und der polizeiliche soziale Dienst.
Neue Arbeitsgemeinschaft soll unter anderem Erfahrungen austauschen
Außerdem sind je ein vom Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung bestellter leitender Notarzt und organisatorischer Leiter Teil der Arbeitsgemeinschaft, Vertreter der beauftragten Leiter und Fachberater der Psychosozialen Notfallversorgung für Betroffene sowie Vertreter des Katastrophenschutzes der Stadt Memmingen und des Landratsamtes Unterallgäu.
Neben der Koordination gehören zu den Aufgaben unter anderem der Erfahrungsaustausch, das Einbringen der Belange der Psychosozialen Notfallversorgung für Betroffene bei den Katastrophenschutzbehörden sowie die Entwicklung von Leitgedanken und Initiativen. Außerdem bestellt sie Leiter und Fachberater der örtlichen Einsatzgruppe. Deren Arbeit wird mit der "Arge" auf ein breiteres Fundament gestellt. Die Einsatzgruppe kann bei Bedarf von der Polizei, der Feuerwehr oder dem Rettungsdienst bei der Integrierten Leitstelle Donau-Iller angefordert werden. Sie kümmert sich noch am Einsatzort um Betroffene, erklärt das Landratsamt weiter.
Geplant ist, dass die neue Arbeitsgemeinschaft in der Regel zwei Mal pro Jahr tagt. Zum Sprecher gewählt wurde Dieter Seiferth vom Bayerischen Roten Kreuz. Sein Stellvertreter ist Ralf Köhler von der Notfallseelsorge des Bistums Augsburg. (AZ)