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Ulm/Landkreis Neu-Ulm: Volksbank Ulm schließt Filiale in Jedesheim

Ulm/Landkreis Neu-Ulm

Volksbank Ulm schließt Filiale in Jedesheim

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    Der Sitz der Volksbank Ulm-Biberach ist in der Ulmer Olgastraße. Das Geschäftsgebiet reicht bis weit hinter Illertisen.
    Der Sitz der Volksbank Ulm-Biberach ist in der Ulmer Olgastraße. Das Geschäftsgebiet reicht bis weit hinter Illertisen. Foto: Alexander Kaya

    Die Volksbank Ulm-Biberbach schließt insgesamt sechs Filialen: Die Außenstellen im Illertisser Ortsteil Jedesheim, Eggingen, Ulm (Römerplatz), sowie drei Filialen im Kreis Biberach (Stafflangen, Lauptertshausen und Winterstettenstadt) werden zum 1. Juli diesen Jahres ihren Dienst einstellen. Außerdem werden sieben defizitäre Selbstbedienungsstandorte - unter anderem in Pfuhl – vom Netz genommen.

    Ralph P. Blankenberg, der Vorstandssprecher der Ulmer Volksbank, begründete den Schritt mit einem veränderten Nutzungsverhalten der insgesamt 120000 Kunden. In den Filialen die geschlossen werden, herrsche praktisch kein Kundenverkehr mehr. An „Transaktionen“, also Dienstleistungen wie eine Überweisung oder die Erstellung eines Dauerauftrags, würden in den betroffenen Filialen im Schnitt pro Tag zwischen fünf und 25 abgewickelt. „Das ist auch den Mitarbeitern nicht mehr zumutbar“, sagt Blankenberg. Im Schnitt besuche ein Volksbank-Kunde nur einmal jährlich eine Filiale, während er zehn bis 18 Mal im Monat den Online-Auftritt aufruft.

    Ein gut frequentierter Geldautomat werde um die 280000 Mal im Jahr betätigt. Der Geldautomat in Pfuhl war bei der jüngsten Zählung nur 19500 mal im Jahr im Einsatz. Zu wenig aus Sicht der Banker für ein 45000-Euro-Gerät, zumal ein Automat der VR-Bank aus Neu-Ulm in der Nähe stehe.

    Die Digitalisierung erreiche die Bankenbranche nun mit voller Wucht, doch die Volksbank sei gut darauf vorbereitet. Betriebsbedingte Kündigungen schließt der Vorstandssprecher aus. Es gebe in der Bank auf Wachstumskurs nicht weniger Arbeit. Doch die Arbeit verändere sich. Aufgewertet werden soll der Standort Illertissen. Neben Ulm, Biberach und Ravensburg befindet sich hier künftig eines der vier „Kompetenz-Zentren“, in denen die Bank sämtliche Dienstleistungsangebote feilbietet. Die Einsparungen der Bank durch die Filialschließungen belaufen sich nach Angaben von Blankenberg auf 750000 Euro im Jahr. Aber nur die Hälfte davon solle mithelfen, die Bilanz zu stärken. Die andere Hälfte komme in einen Topf namens „Bürgerbudget“. Das Geld solle in Absprache mit den Kommunen, die künftig keine Volksbank-Filiale mehr haben, etwa für die Unterstützung von Vereinen verwendet werden. Für sehr alte oder anderweitig immobile Kunden bietet die Volksbank zwei mal im Monat einen kostenlosen Geld-Bring-Service an.

    Überhaupt ist Blankenberg überzeugt, dass Banken gerade in Zeiten der Digitalisierung im Bereich der Dienstleistung viele neue Marktchancen hätten. Derzeit laufe etwa bei der Ulmer Volksbank unter den Arbeitstitel „Privatsekretär“ ein Pilotprojekt, mit dem das Institut in eine Dienstleistungslücke vorstoßen will. Gegen eine monatliche Pauschale werde den Mitgliedern damit sämtliche Korrespondenz mit Krankenkassen, Versicherungen oder öffentlichen Einrichtungen abgenommen. Egal ob es um Betreuungsgeld oder Rente geht.

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