Eigentlich sahen die knapp 2000 Zuschauerinnen und Zuschauer in Schweinfurt das, was man gerne mal als typisches „Null-zu-null-Spiel“ bezeichnet – wenn da nicht eine Szene in der 45. Minute gewesen wäre. Eine umstrittene Szene. Der FV Illertissen hatte den Ball in der Vorwärtsbewegung verloren, beim anschließenden Steilpass der Schweinfurter auf Martin Thomann hatten die Gäste eine vermeintliche Abseitsstellung gesehen. Die blieb aber ungeahndet, so konnte der Außenstürmer maßgerecht auf Mittelstürmer Michel Dellinger flanken, der zum 1:0 einköpfte.
Bis dahin war das Spiel von guten taktischen Ordnungen beider Mannschaften geprägt, Torszenen waren oft nur im Ansatz zu erkennen. So in der 24. Minute, als Dellinger mit einem Volleyschuss an Torhüter Markus Ponath scheiterte. Oder nach einer knappen halben Stunde, als Marco Mannhardt von der Strafraumgrenze aus etwas zu hoch zielte. Einen Weitschuss des Schweinfurter Stürmers Sebastian Müller lenkte Torhüter Ponath um den Pfosten und im direkten Gegenzug musste Torhüter Lukas Schneller gegen Tobias Rühle mit einer Faustabwehr retten. Das war es dann aber bis auf das Tor der Einheimischen quasi mit dem Pausenpfiff.
Nach der Pause merkte man deutlich, dass die Illertisser nochmals alles versuchen wollten, doch zu oft hinderten sie teils einfache Ballverluste daran, für große Gefahr zu sorgen. Der Tabellenführer aus Schweinfurt wollte angesichts des knappen Vorsprungs auch kein allzu großes Risiko eingehen, sodass es erst in der Schlussviertelstunde interessanter wurde. FVI-Trainer Holger Bachthaler hatte mit einigen Wechseln frische Kräfte ins Spiel gebracht, doch die klaren Torchancen fehlten seiner Mannschaft. Fast, denn in der Nachspielzeit kam Liam Omore am langen Pfosten nach einer Flanke von Milos Cocic ungehindert zum Kopfball – traf aber nicht.
Die beiden Trainer hatten nach dem Spiel eine etwas andere Sicht zum Spielgeschehen. Bachthaler meinte: „Aus meiner Sicht war der Spieler vor der Flanke zum Tor im Abseits, umso ärgerlicher, dass wir durch so eine Situation in Rückstand geraten. Wir haben in der zweiten Halbzeit alles versucht, für Gefahr zu sorgen, hatten jedoch nicht die zwingenden Chancen. Insgesamt eine unglückliche und ärgerliche Niederlage.“ Sein Gegenüber Victor Kleinhenz sagte: „Riesenkompliment an die Mannschaft, das war ein extrem guter Auftritt. Wir haben 65 Minuten lang frei von der Leber weg Fußball gespielt, mutig und entschlossen. Es hat Spaß gemacht, zuzuschauen. In den letzten 25 Minuten hat sich die Dynamik geändert, doch bis auf ein paar Halbchancen haben wir nichts zugelassen.“
Nächstes Highlight: Pokal-Halbfinale gegen den FC Ingolstadt
Auf die Illertisser wartet nach dem Heimspiel gegen die zweite Mannschaft der Spvgg Greuther Fürth kommenden Samstag eine Woche später der nächste Höhepunkt, wenn es gegen den Drittligisten FC Ingolstadt um den Einzug ins Totopokal-Finale geht.
FV Illertissen: Ponath – Jeck (68. Udogu), Kopf, Neuberger – Fundel (76. Omore), Mannhardt (57. Cocic), Pudic, Muteba (57. Milic), Gölz – Rühle (81. Pfaumann), Glessing.
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