Vier Wettkämpfe haben die Schützinnen und Schützen des SV Pfeil Vöhringen in der Luftgewehr-Bundesliga bis zum Ende der Hauptrunde noch zu bestreiten. Und Teammanager Leo Menasch weiß: „Es gibt auf diesem Niveau keine einfachen Gegner.“ Dabei wären Konkurrenten, die man ohne viel Nervenflattern besiegt, jetzt genau richtig. Denn für die Vöhringer Mannschaft geht es um nicht mehr und nicht weniger als um das Finale daheim.
Anfang Februar treffen sich in der Ratiopharm-Arena in Neu-Ulm die jeweils acht besten Teams mit Luftgewehr und Luftpistole, um die deutsche Meisterschaft auszuschießen. Bei diesem Saison-Höhepunkt wären die Gastgeber freilich auch gerne dabei. „Die Angst, dieses Event zu verpassen, spielt schon ein bisschen mit“, gesteht Menasch. Eine Niederlage in den kommenden vier Duellen dürfe sich sein Team noch leisten. Ansonsten werde es wohl knapp mit der Qualifikation.
Dem amtierenden Meister droht das vorzeitige Aus
Veranstalter ist der Deutsche Schützenbund (DSB), Menasch wird am Final-Wochenende trotzdem eine tragende Rolle spielen. Denn er hatte die Idee mit der Endrunde in der großen Multifunktionsarena ins Spiel gebracht und in den vergangenen Jahren dafür gekämpft. Schon in der vergangenen Saison war das geplant, Anfang 2022 wurde das Bundesliga-Finale aber coronabedingt kurzfristig aus Neu-Ulm in die Olympia-Schießanlage nach München-Hochbrück verlegt. Vöhringen wurde deutscher Vizemeister. Dieses Mal soll es mit dem Heimspiel klappen. „Wenn wir nicht dabei sind, wäre das für die Region nicht so schön“, meint der Pfeil-Manager. Es gibt aber auch ambitionierte Konkurrenten, bei denen scheint die Ausgangslage fast schon aussichtslos zu sein. Der amtierende Meister Kevelaer beispielsweise hat in der Nord-Staffel schon dreimal verloren.
Vöhringer Schützin erhält renommierte Sport-Auszeichnung
Vor Kurzem hat sich das Organisationskomitee zu einem Ortstermin in der Ratiopharm-Arena getroffen. Menasch verspricht eine „atemberaubende Atmosphäre“. Mit Moderator, DJ-Musik und Trommlern. Das Interesse ist groß, fast 800 Tickets sind bislang schon verkauft worden. 200 weitere Karten gehen an die Mannschaften. Menasch rechnet mit gut 1500 Zuschauerinnen und Zuschauern am Final-Wochenende. Auf 24 Schießständen treten die Besten der Welt parallel gegeneinander an, hochdekorierte Schützinnen und Schützen, Weltmeister und Medaillengewinner von Olympischen Spielen. „Das gab es auf diesem Niveau noch nie. Es wird gigantisch anders“, sagt er. Zu diesen Top-Schützinnen zählt auch die Inderin Elavenil Valarivan, die für Vöhringen startet. Sie erhielt jetzt in ihrem Heimatland den „Arjuna Award“, eine der renommiertesten Auszeichnungen für indische Athletinnen und Athleten, die vom Ministerium für Jugend und Sport seit 1961 verliehen wird.
„Kriterium für die Auszeichnung ist, dass die Athletin oder der Athlet vier Jahre lang konstant gute Leistungen auf internationaler Ebene erbracht und Hingabe sowie Engagement für seinen Sport gezeigt haben muss“, erklärt Menasch. Er sei gleichermaßen stolz und hocherfreut.
Von Oktober 2019 bis Oktober 2021 war die junge Inderin die Nummer eins der Weltrangliste der Frauen mit dem Luftgewehr. „Wiederholt nimmt sie die weite Anreise von über 18.000 Kilometern einfach in Kauf, um an einem Wochenende für uns an zwei Bundesliga-Wettkämpfen teilzunehmen“, sagt der Teammanager. Valarivan bringe viel Harmonie, Kameradschaft und positive Impulse ins Team. All das ist gerade jetzt in dieser heißen Phase der Saison so wertvoll.