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Rosenkrieg beim SSV Ulm 1846: Wörle widerspricht Gerüchten um Paderborn-Verhandlungen

SSV Ulm 1846 Fußball

Nach dem Aus für Trainer Thomas Wörle dreht sich alles um ein Gerücht

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    Thomas Wörle hat sich mit einem emotionalen Statement im Internet von den Fans und Unterstützern des SSV Ulm 1846 Fußball verabschiedet.
    Thomas Wörle hat sich mit einem emotionalen Statement im Internet von den Fans und Unterstützern des SSV Ulm 1846 Fußball verabschiedet. Foto: Harry Langer/dpa

    Während die Verantwortlichen des SSV Ulm 1846 Fußball und der neue Trainer Robert Lechleiter dieser Tage versuchen, wieder zum normalen Fußball-Alltag überzugehen und den vollen Fokus auf das kommende Zweitliga-Spiel beim Karlsruher SC (Sonntag, 13.30 Uhr) zu lenken, wird in den sozialen Netzwerken durch diverse Beiträge immer wieder Öl ins Feuer gegossen. Im Mittelpunkt aller Diskussionen steht derzeit die Frage: Hat Ex-Coach Thomas Wörle mit einem anderen Klub (das Branchenportal transfermarkt.de nennt konkret den Ligakonkurrenten SC Paderborn) bereits über seine Zukunft verhandelt oder nicht? Aussage steht in diesem Fall gegen Aussage.

    Nach seiner Entlassung hatte sich Wörle zunächst aus der Öffentlichkeit zurückgezogen, auch auf Anfragen unserer Reaktion reagierte der 43-Jährige nicht. Dann meldete er sich mit einem emotionalen Post im Business-Netzwerk Linkedin zu Wort, schrieb unter anderem: „Von einem Moment auf den anderen nicht mehr an der Seitenlinie stehen zu dürfen, um unser großes Ziel - den Klassenerhalt - mit euch zu erreichen, schmerzt natürlich sehr. Ich habe bis zum Schluss daran geglaubt.“ Er übernehme als Trainer aber die Verantwortung für die Ergebniskrise der Spatzen. „Dennoch blicke ich mit Stolz auf die vergangenen vier Jahre zurück - eine Zeit voller Emotionen, Leidenschaft und unvergessliche Erlebnisse“, schreibt Wörle weiter. Auch Worte des Dankes richtet er an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Trainerkollegen und in erster Linie an die Mannschaft. Der 43-Jährige betont in diesem Zusammenhang, dass er „zu keiner Zeit mit einem anderen Verein Gespräche über meine Zukunft außerhalb des SSV“ geführt habe. Damit widerspricht er einer Nachricht, die seit einigen Tagen die Runde macht. Denn nach Informationen von transfermarkt.de soll sich Wörle sehr wohl mit anderen Vereinen beschäftigt und bereits Gespräche mit dem SC Paderborn geführt haben. Das wiederum habe demnach mit einer großen Trainerrotation eine Etage höher zu tun.

    SSV-Geschäftsführer Markus Thiele reagiert mit Interview auf der Vereins-Homepage

    Das Branchenportal schreibt, der SC Paderborn bereite sich auf den Abschied seines Trainers Lukas Kwasniok vor, der als einer der Kandidaten für die Nachfolge von Sebastian Hoeneß beim VfB Stuttgart gelte. Der wiederum soll bei RB Leipzig im Gespräch sein, um dort Marco Rose zu beerben. Wie auch immer: Es ist im Fußball-Geschäft nicht verwerflich, wenn sich Manager, Spieler oder Trainer mit anderen Job-Perspektiven beschäftigen. Wie das Menschen in allen anderen Berufen eben auch tun.

    Eine konkrete Aussage dazu gibt es weder vom SC Paderborn noch vom SSV Ulm 1846 Fußball. SSV-Geschäftsführer Markus Thiele machte in einem Interview, das kurz nach der Trainerentlassung auf der Homepage des Vereins erschienen ist, aber zumindest Andeutungen. Gefragt nach den Beweggründen für die Entscheidung, antwortet er: „Das ist eine einfache und berechtigte Frage. Aber eine, die sehr schwierig zu beantworten ist – weil unsere Beweggründe zwar klar und logisch sind, wir aber auch keine Interna nach draußen tragen wollen.“ Konkreter wird er im Verlauf der Interviews zwar nicht, meint aber auch: „Wir verlängern ja nicht aus Jux und Dollerei. Aber ich finde es wichtig, dass sich dann auch alle Seiten zu 100 Prozent dazu bekennen, Aber danach haben sich einige Dinge leider in eine andere Richtung entwickelt. Und dann finde ich es legitim und auch wichtig, alles erneut auf den Prüfstand zu stellen.“

    Im Fanlager gegen die Meinungen auseinander, Wörle genießt aber nach wie vor großes Vertrauen bei den Spatzen-Anhängern. Auch bei der Mannschaft hat die Trennung Spuren hinterlassen. Das belegt ein emotionaler Abschieds-Post, den Kapitän Johannes Reichert zuletzt im sozialen Netzwerk Instagram absetzte. Darin schreibt er unter anderem: „Du hast es geschafft den Verein, die Stadt und eine ganze Region wieder für unseren SSV Ulm zu begeistern. Es wird niemals passende Worte geben die deiner Leistung, Leidenschaft, Identifikation für unseren SSV gerecht werden würden. Es war mir eine große Ehre dein Kapitän zu sein. Ich bin dankbar für unseren gemeinsamen Weg mit allen unglaublichen Erfolgen die wir zusammen feiern durften. [...] Ohne dich wäre der SSV und ich niemals da wo wir jetzt sind. Dafür werden wir dir für ewig dankbar sein.“ Am Ende richtet aber auch Reichert den Blick nach vorn mit den Worten: „Ich verspreche euch dass wir bis zum Schluss weiter kämpfen werden, um unser großes Ziel zu erreichen. Wir haben schon oft genug bewiesen, dass wir zusammen alles schaffen können. Darum All-in für unseren Verein, der für immer und ewig über Allem steht.“

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