Die letzten Spuren des Winters sind beseitigt. Es wächst, grünt und blüht auf der Anlage des Golfclubs Ulm bei Illerrieden. Die 60 Hektar sind umgerechnet in etwa so groß wie 85 Fußballfelder. „Wir haben unsere Hausaufgaben erledigt, die Saison kann kommen“, sagt Headgreenkeeper Thomas . Mit seiner Mannschaft war er in den vergangenen Wochen fleißig, um den Platz wieder in Schuss zu bringen.
Die Natur und das Wetter bestimmen, was zu welchem Zeitpunkt erledigt werden kann. Wie in einem Hausgarten. Vor allem die kurz gemähten Grüns brauchen nach der kalten Jahreszeit Pflege. Sie werden gelockert und gesandet, damit der Luft- und Wasserhaushalt im Boden funktioniert. Aerifizieren sagen die Fachleute zu diesem mechanischen Belüften. Ströbele meint: „Wir erarbeiten uns dadurch einen Vorsprung für die Saison.“
Warum Traditionen genauso wichtig sind wie Neues
Für den Verein ist es ein besonderes Jahr. Der GC Ulm feiert 2023 sein 60-jähriges Bestehen und ist damit einer der ältesten Golfclubs im Süden Deutschlands. Gegründet zu einer Zeit, in der Cord-Schlaghosen gerade in Mode gekommen sind, die Radiostationen die Hits von Elvis Pressley und den Beatles rauf und runter spielten und Arnold Palmer mit seinen internationalen Erfolgen den Golfsport aufmischte. Auf die lange Tradition auf der einen Seite legen die Verantwortlichen in der Wochenau großen Wert, Clubmanager Frank Steyer sagt aber auch: „Der Golfsport ist längst nicht mehr elitär, teuer und verstaubt. Wir beweisen bei uns in Ulm gerne das Gegenteil.“
Der Verein hat mittlerweile über 1000 Mitglieder
Die Golfanlage hat sich geöffnet für alle, es gibt keine Handicap-Beschränkung mehr. Über 1000 Mitglieder hat der Verein. Jung und Alt. Steyer erzählt: „Bei uns gibt es die Golfrunden, die danach noch zu Kaffee und Kuchen zusammensitzen, genauso wie Nachtgolf-Turniere mit Cocktails, Musik und Barbecue. Das Freizeitangebot in der Region ist so riesig, da muss man sich als Unternehmen auf dem Markt entsprechend beweisen und positionieren.“ Dass dies in Ulm gut gelingt, zeigen die Auszeichnungen mit dem Qualitätssiegel „Leading Golf Clubs of Germany“ und der höchsten Zertifizierungsstufe des Umweltprogramms „Golf & Natur“ des deutschen Golfverbands (DGV). Bereits zum vierten Mal gab es für den Klub jüngst den Gold-Status für die Bereiche Natur und Landschaft, Pflege und Spielbetrieb, Arbeitssicherheit und Umweltmanagement sowie Öffentlichkeitsarbeit und Infrastruktur.
Das DGV-Konzept zielt darauf ab, optimale Bedingungen für den Golfsport mit dem größtmöglichen Schutz von Natur zu verbinden. Steyer: „Früher hieß es immer, Golf mache die Natur kaputt. Inzwischen werden Golfplätze zum Teil sogar als Ausgleichsflächen genutzt.“ Rund um den Wochenauer Hof gibt es sogar einzigartige Orchideenbiotope. Darauf sind sie stolz.
Am 7. Mai ist Golf-Erlebnistag in Illerrieden und Wain
Richtig gefeiert wird der runde Geburtstag Anfang Juli. Vorher werden die Türen für alle Interessierten geöffnet. Am Sonntag, 7. Mai, lädt der GC Ulm von 10 bis 15 Uhr zum Golf-Erlebnistag. Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich, die Ausrüstung wird gestellt. Wer dabei sein will, muss lediglich Sportschuhe und bequeme Kleidung mitbringen. „Und gute Laune“, ergänzt Marketing-Leiterin Anna Hoffmann. Angeboten werden unter anderem kostenlose Golf-Schnupperkurse und ein Spaßparcours, Golfsafaris über den Platz mit E-Carts und Übungsrunden mit Trainern, erfahrenen Golferinnen und Golfern. Die Greenkeeper zeigen außerdem, mit welchen Maschinen sie täglich auf der Anlage unterwegs sind.
Auch der Golfclub Reischenhof in Wain beteiligt sich an diesem bundesweiten Aktionstag am Sonntag, 7. Mai: Von 11 bis 16 Uhr können auf der 27-Loch-Anlage ungezwungen erste Berührungen mit dem Golfsport gemacht werden.