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Golf: Der Arbeitsplatz von Thomas Ströbele ist die Natur

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Der Arbeitsplatz von Thomas Ströbele ist die Natur

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    Thomas Ströbele bei der Arbeit. Unter anderem ist der Greenkeeper des Golfclubs Ulm dafür zuständig, dass die Spiel- und Übungsflächen in Illerrieden stets in gutem Zustand sind.
    Thomas Ströbele bei der Arbeit. Unter anderem ist der Greenkeeper des Golfclubs Ulm dafür zuständig, dass die Spiel- und Übungsflächen in Illerrieden stets in gutem Zustand sind. Foto: Stephan Schöttl

    Wer der größte Feind des Greenkeepers sei? „Manche sagen, es ist der Golfer“, sagt Thomas Ströbele und lacht. Dann wird er aber auch gleich wieder ernst und betont, dass der Golfplatz ja schließlich auch zum Golfspielen da sei. Man pflege hier im Golfclub Ulm ein gutes und respektvolles Miteinander. Die einen kommen nach Illerrieden, um ihrer Leidenschaft nachzugehen und für ein paar Stunden den Alltagsstress abzuschütteln. Für Ströbele und seine Kollegen ist das 65 Hektar große Gelände der Arbeitsplatz, an dem es immer etwas zu tun gibt.

    Zu den Aufgaben zählt nicht nur die Pflege der Grasflächen auf der Übungsanlage, den Abschlägen, Fairways und Grüns. Auch die Maschinen müssen gewartet werden, zudem fallen am und im Klubhaus Arbeiten an. „Kein Tag ist wie der andere. Die Natur gibt mir vor, was ich zu tun habe“, sagt der 40-Jährige. Der Beruf des Greenkeepers ist in seiner Familie schon eine Art Tradition. Sein Vater Franz Ströbele war sein Vorgänger im Amt des Head-Greenkeepers. Viele Jahre haben sie zusammen gearbeitet, der Vater war der Chef des Sohnes. Im April 2021 haben die beiden die Rollen getauscht, seitdem hat der Junior das Sagen, der Senior arbeitet noch auf 450-Euro-Basis mit – und bringt nach wie vor sein großes Fachwissen und die jahrzehntelange Erfahrung ein.

    Mit einem Ferienjob im Golfclub hat alles angefangen

    Der Vater ist gewissermaßen auch schuld daran, dass der Sohn denselben beruflichen Weg eingeschlagen hat. „Ich habe mit 14, 15 Jahren als Ferienarbeiter zum ersten Mal diesen Job gemacht, dann aber eine Lehre als Industriekaufmann absolviert. Nach zwei Jahren im Marketing einer großen Firma in der Region habe ich aber gemerkt, dass es nicht meine Welt ist, den ganzen Tag im Büro zu sitzen“, erzählt er. Weil der GC Ulm zu diesem Zeitpunkt neue Mitarbeiter im Greenkeeping gesucht hatte, stieg er um und ein. „Und ich habe seitdem keinen einzigen Tag bereut. Natürlich gibt es wie in jedem anderen Beruf auch Arbeitstage, die weniger Spaß machen. Aber generell ist das genau mein Ding. Ich mag es, draußen in der Natur zu sein“, sagt Ströbele. Die Natur spielt im GC Ulm eine große Rolle. Der Klub hat sich 2011 dem Umweltprogramm „Golf & Natur“ des Deutschen Golfverbandes (DGV) angeschlossen. Im Dezember 2020 wurde er bereits zum dritten Mal mit dem Gold-Status, der höchsten Zertifizierungsstufe, ausgezeichnet.

    Der Golfclub Ulm nimmt erfolgreich am Umweltprogramm "Golf&Natur" des Deutschen Golfverbands teil.
    Der Golfclub Ulm nimmt erfolgreich am Umweltprogramm "Golf&Natur" des Deutschen Golfverbands teil. Foto: Stephan Schöttl

    In diesem Programm geht es nicht nur um die Pflege der Natur und der Landschaft, sondern auch um Umweltmanagement und Arbeitssicherheit. Das fordert den Greenkeeper im Büro. „In den vergangenen Jahren sind es immer mehr Dokumentationspflichten geworden. Was früher niemanden wirklich interessiert hat, müssen wir mittlerweile alles fein säuberlich protokollieren“, erzählt Ströbele. Vom Düngemitteleinsatz über Pflegemaßnahmen bis hin zur Wartung der Maschinen. Ströbele bindet die Golferinnen und Golfer gerne in diese Arbeit ein, nutzt zum Beispiel das soziale Netzwerk Instagram zur Dokumentation. Die Ulmer Greenkeeper haben dort einen eigenen Kanal. Er sagt: „Wir zeigen unsere Arbeit mit Fotos, die gepostet werden. Nicht nur zur Selbstdarstellung.“

    Der Arbeitstag beginnt frühmorgens

    Der Arbeitstag auf dem Platz beginnt schon früh. Spätestens um 6 Uhr. Idealerweise sind die wichtigsten Aufgaben erledigt, bevor die ersten Golferinnen und Golfer auf den Platz kommen. Ströbele schwingt selbst auch ganz gerne den Schläger, inzwischen als Familienvater aber nicht mehr regelmäßig. „Aber es nicht unwichtig, denn so weiß man, wovon die Golferinnen und Golfer reden und auf was sie Wert legen“, sagt er.

    Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden, sei gar nicht so einfach. Ströbele: „Man muss am Wochenende arbeiten, hat im Sommer wenig Urlaub. Aber dafür hat man einen wunderschönen Arbeitsplatz.“ Sagt es und düst mit seinem Greenkeeper-Cart los zum nächsten Arbeitseinsatz. Raus ins Grüne.

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