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Fußball: Erst Vertragsverlängerung, nun Abkehr

Fußball

Erst Vertragsverlängerung, nun Abkehr

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    Spatzen-Trainer Holger Bachthaler (links) hat vom Vorstand des SSV Ulm 1846 Fußball (hier Sportvorstand Anton Gugelfuß) erfahren, dass sein Engagement beim Verein mit der Partie gegen Homburg beendet ist.
    Spatzen-Trainer Holger Bachthaler (links) hat vom Vorstand des SSV Ulm 1846 Fußball (hier Sportvorstand Anton Gugelfuß) erfahren, dass sein Engagement beim Verein mit der Partie gegen Homburg beendet ist. Foto: Horst Hörger

    Auch wenn sie letztlich nachvollziehbar war, ist die Nachricht des SSV Ulm 1846 Fußball, die Zusammenarbeit mit Trainer Holger Bachthaler einzustellen, wie eine Bombe eingeschlagen. Dies vor allem, weil der Verein den Vertrag mit Bachthaler erst im September bis 2023 verlängert hatte. Es lag aber auch am Zeitpunkt. Nicht nach dem letzten Spieltag hat der Verein dies gemeldet, sondern unmittelbar vor dem Schlussakkord am Samstag (14 Uhr) gegen Homburg im Donaustadion. Vielleicht wollte man Bachthaler, der früher auch Spieler und Trainer in Illertissen war, die Chance geben, sich – diesmal vor bis zu 500 Zuschauern – gut zu verabschieden, auch von der Mannschaft, selbst wenn da wohl offenbar auch mit ihm zusammen nicht alles gepasst hat. Sportvorstand Anton Gugelfuß sagt jedenfalls: „Es gab überall Schwere und Unruhe, von der Mannschaft übers Trainerteam und die Verantwortlichen bis hin zum Platzwart. Die Unruhe hing überall in der Kabine.“

    Nun durfte man nicht unbedingt erwarten, dass der in einem Drei-Jahres-Plan anvisierte Aufstieg aus der sehr qualitätsvollen Regionalliga Südwest in die dritte Liga auf Anhieb gelingt, aber die Chance war gegeben. „Wir waren so stark wie die Spitzenteams“, so Gugelfuß. „Es wäre mehr drin gewesen. Natürlich war es eine kräftezehrende Saison mit über 60 Partien inklusive der Vorbereitungsspiele. Dazu die Belastungen durch Corona. Aber es gab eben auch schlechte Ergebnisse daheim gegen schwächere Mannschaften.“ In diese Kategorie fallen sicher das 0:2 gegen Aalen, das 1:2 gegen Kassel, das 2:3 gegen Gießen, das 1:1 gegen Schott Mainz, das 1:1 gegen Koblenz, das 1:1 gegen Großaspach, das 0:0 gegen Alzenau und das 2:2 gegen Stadtallendorf.

    Natürlich gab es zudem Erfolge, die Anton Gugelfuß auch anführt. Der Sportliche Leiter Stephan Baierl, früher selbst Trainer der Spatzen, nennt sie: „Die Mannschaft hat sich gesteigert. Die Neuzugänge haben eingeschlagen. Das Team hat zum vierten Mal in Folge den WFV-Pokal gewonnen, war im DFB-Pokal vertreten und ist in der Liga Vierter geworden.“ Holger Bachthaler erwähnt er nicht. Zum Thema Anton Fink, der zu Saisonbeginn mit viel Vorschusslorbeeren nach Ulm gekommen war, aber nur recht selten eingesetzt wurde, sagt Baierl diplomatisch: „Der Trainer entscheidet in erster Linie, wer spielt. Er hat eine Auswahl an Spielern. Fink hat Qualitäten, konnte sie aber nicht so sehr unter Beweis stellen.“

    Torjäger Fink gehörte also kaum zu Holger Bachthalers Lieblingen. Aber er hat ja noch einen Vertrag bis 2022. Wie Baierl erklärt, haben auch die Torhüter Niclas Heimann, Christian Ortag und Marvin Seybold einen Vertrag, außerdem die Feldpieler Thomas Geyer, Michael Heilig. Johannes Reichert, Lennart Stoll, Lukas Kiefer, Robin Heußer, Nicolas Jann, Jannik Rochelt, Adrian Beck, Tobias Rühle und Ardian Morina „Mit Felix Higl und Marcel Schmidts führen wir Gespräche und hoffen, sie halten zu können. Jonas Kehl ist von Bayern München ausgeliehen, da müssen wir abwarten, was passiert. Bei Burak Coban ist die Sache kritisch. Als bisherige A-Junioren kommen Milan Petrovic von uns und Levin Kundruweit aus Aalen dazu.“ Verlassen wird die Spatzen neben Florian Krebs (Karriereende), Maximilian Reule und Vinko Sapina auch Daniele Gabriele. Bei Gökalp Kilic heißt es abwarten, er war von Heidenheim ausgeliehen.

    „Wir haben im Vorstand und mit dem Aufsichtsrat wegen Holger Bachthaler lange beraten“, sagt Anton Gugelfuß. „Manchmal nutzt sich das eine oder andere ab. Wir wollen jetzt allen einen neuen Impuls geben. Wir hoffen, mit Holger Bachthaler eine vernünftige Lösung zu finden.“ Und einen neuen Trainer. Er soll beim Trainingsauftakt am 12. Juli zur Stelle sein.

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