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Eishockey: Eisfläche der Marke Eigenbau

Eishockey

Eisfläche der Marke Eigenbau

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    Michael Glaß hat im eigenen Garten eine Eisfläche angelegt. Seine Söhne Anton (links) und Leon nehmen die Gelegenheit zum Training während des Lockdowns gerne wahr.
    Michael Glaß hat im eigenen Garten eine Eisfläche angelegt. Seine Söhne Anton (links) und Leon nehmen die Gelegenheit zum Training während des Lockdowns gerne wahr. Foto: Sammlung Glaß

    Sieben Partien hat der VfE Ulm/Neu-Ulm in dieser (Corona-) Saison in der Eishockey-Bayernliga absolviert. Teilweise vor wenigen Zuschauern, das letzte Spiel Anfang November gegen Miesbach ging in einer völlig leeren Halle über die Bühne. Dann kam der Lockdown, der inzwischen verschärft wurde und mindestens bis Ende Januar gilt. Im Eishockey und in allen anderen Sportarten heißt das: Kein Training und keine Spiele. Es wird also wohl bei diesen sieben Partien bleiben für den VfE Ulm/Neu-Ulm. Geschäftsführer Patrick Meißner sagt: „Niemand kann sich vorstellen, dass noch etwas geht.“

    Eines der Probleme in diesem Sport: Während beispielsweise Fußballer eigentlich immer spielen können, so lange die Plätze nicht gerade unter Wasser stehen oder von knöcheltiefem Matsch bedeckt sind, brauchen Eishockey-Amateure: Eis. Sollte der Lockdown – was ja fast absehbar ist – erst irgendwann im Frühjahr aufgehoben werden, dann ist es also zu spät, um die Saison fortzusetzen. Sogar eine zwischenzeitlich angedachte Alternative mit Abschlussturnieren wurde inzwischen wieder verworfen. Da neben Eishockey auch Publikumslauf verboten ist, wurden in mehreren Städten bereits Fakten geschaffen durch das Abtauen der Eisflächen. In der Neu-Ulmer Halle gibt es noch Eis, das ist allerdings weniger stark gekühlt als sonst, um Energiekosten zu sparen.

    Formell abgebrochen wurde diese Spielzeit zwar noch nicht, laut Meißner gibt es aber beim Bayerischen Eissportverband (BEV) diese Beschlusslage: Keine Auf- und keine Absteiger, die Saison wird also praktisch als nicht gespielt betrachtet. Verbandsobmann Frank Butz hat die Spielzeit bereits abgehakt. Auf der Internetseite heimatsport.de wird er zitiert mit den Worten: „Es geht nur mehr um die Kinder. Wenn ihnen vor Weihnachten ein zwölfjähriges Kind schreibt, es würde auf Geschenke unterm Christbaum verzichten, nur damit es wieder Eishockey spielen könnte – dann wissen Sie, was die aktuelle Situation für viele bedeutet – da tut einem als Verantwortlicher alles weh.“

    Auch beim VfE Ulm/Neu-Ulm richtet sich der Blick nun verstärkt auf den Nachwuchs. Meißner weiß: „Ein alter Haudegen, der seit zehn Jahren Eishockey spielt, der hört nicht wegen Corona auf.“ Kinder und Jugendliche verlieren möglicherweise schneller die Lust – im Eishockey und in anderen Sportarten. Es geht also auch darum, den Nachwuchs bei Laune zu halten. Gerade im Sommer, wenn an Kondition und Technik gearbeitet wird, aber der Reiz des Wettkampfs fehlt. Inline-Hockey, also Mannschaftssport auf Rollschuhen, könnte eine Lösung sein. Eine Freifläche gibt es in der Friedrichsau, die Neu-Ulmer Eishalle könnte möglicherweise auch entsprechend umgerüstet werden.

    Zunächst muss halt improvisiert werden. Einige Vereinsmitglieder haben in den heimischen Gärten oder Hauszufahrten selbst Eisflächen angelegt, um dem Nachwuchs während des Lockdowns Training zu ermöglichen.

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