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Basketball-Eurocup: Ulmer Aus mit Applaus

Basketball-Eurocup

Ulmer Aus mit Applaus

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    Dylan Osetkowski war wie so oft der beste Werfer seiner Ulmer Mannschaft und er hatte in den letzten Sekunden die entscheidenden Aktionen.
    Dylan Osetkowski war wie so oft der beste Werfer seiner Ulmer Mannschaft und er hatte in den letzten Sekunden die entscheidenden Aktionen. Foto: Mariano Pozo Ruiz

    Etwa sechs Minuten vor dem Sprungball war die Luft raus aus dem letzten Vorrundenspiel im Basketball-Eurocup zwischen Malaga und Ratiopharm Ulm. Mornar Bar hatte soeben im innermontegrinischen Duell mit 84:78 gegen Podgorica gewonnen und sich damit für die nächste Runde qualifiziert, der Bundesligist war definitiv ausgeschieden. Es war somit nur noch ein besseres Freundschaftsspiel, das im „Palacio de Deportes José María Martín Carpena“ über die Bühne ging. Die Ulmer gewannen es mit 94:90 und verkauften sich also überaus achtbar – wie schon so oft zuvor in diesem Wettbewerb.

    Insgesamt hat es aber halt zu oft und meist knapp nicht gereicht. Höher als mit sieben Punkten hat Ulm in der Vorrunde des zweitwichtigsten europäischen Wettbewerbs nie verloren, die 84:87-Niederlage beim späteren italienischen Gruppen-Schlusslicht Brescia war genau die eine zu viel. Es wäre diesmal also mehr möglich gewesen gegen Mannschaften, die durch die Bank stark, aber eben nicht übermächtig waren. Gleichzeitig hat das frühestmögliche Ausscheiden im zweiten Jahr nacheinander auch seine positiven Aspekte: Die Ulmer können sich glücklich schätzen, dass sie im Gegensatz zu vielen anderen Vereinen die Reisen kreuz und quer durch Europa ohne Corona-Infektion hinter sich gebracht haben. Ohne internationale Spiele dürfte das Ansteckungsrisiko sinken.

    Eine enorme Wettkampfhärte immerhin hat sich Ratiopharm Ulm geholt in diesem Wettbewerb, der schon seit Ende September läuft, während in Deutschland erst seit Mitte Oktober wieder gespielt wird. Die meisten Trainer der gegnerischen Mannschaften sind sich darüber einig, dass es auch am Eurocup liegt, dass Ulm kein einziges der ersten fünf Saisonspiele in der Bundesliga verloren hat – der bisher härteste Test steht allerdings am Samstag (18 Uhr) beim deutschen Meister Alba Berlin auf dem Programm.

    Der Ulmer Trainer Jaka Lakovic weiß jedenfalls spätestens seit dem Spiel in Malaga, dass er sich auf den Willen und die Moral der Mannschaft unbedingt verlassen kann. Die Ulmer Profis kämpfen ja sogar dann, wenn es um gar nichts mehr geht. Nach dem Sieg in der 570000-Einwohner-Stadt an der spanischen Costa del Sol sagte ein zu Recht stolzer Trainer: „Wir wollten unter allen Umständen ein gutes Spiel abliefern. Das haben die Spieler hervorragend umgesetzt und damit Professionalität und Respekt gegenüber den Gegnern und dem Wettbewerb bewiesen.“

    Dabei sah es zwischendurch stark danach aus, als würde Malaga seiner Favoritenrolle gerecht werden. Zu Beginn des zweiten Viertels führten die Spanier zweistellig mit 27:17. Aber gegen eine Niederlage in diesem letzten Gruppenspiel des Eurocups hatten vor allem zwei Ulmer Spieler etwas: Aufbauspieler Troy Caupain mit 20 und Center Dylan Osetkowski mit sogar 25 Punkten. Der eingebürgerte Kalifornier war es auch, der ganz am Ende die Verantwortung übernahm: Erst mit einem Alley-oop-Anspiel auf Aric Holman, dann mit einem Dreier nach Zuspiel von Caupain zum Endstand von 94:90. Stark spielte auch Demitrius Conger mit 14 Punkten in 17 Minuten, womit er sich um eine Verlängerung seines Zweimonats-Vertrags bewarb. Thomas Klepeisz stand diesmal schon 17 Minuten lang auf dem Feld, in Spiel eins nach seiner Verletzung waren es gegen Hamburg lediglich 49 Sekunden gewesen.

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