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Zehnkampf: Zwei Wege führen nach Tokio

Zehnkampf

Zwei Wege führen nach Tokio

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    Es läuft beim Zehnkampf-Team des SSV Ulm 1846 in diesem so wichtigen Olympia-Jahr einfach nicht rund. Nachdem sowohl Europameister Arthur Abele als auch Manuel Eitel ihre Saison bereits verletzt beenden mussten, wird am kommenden Wochenende bei der ersten Olympia-Qualifikation im österreichischen Götzis auch der WM-Zehnte Tim Nowak fehlen.

    „Ich habe versucht, einen kleinen Faserriss in meinem Adduktor in den Griff zu bekommen“, begründet er: „Die Heilung verläuft auch sehr gut, aber leider bin ich in dieser Woche noch nicht zu hundert Prozent belastbar.“ Im Bundeswehrkrankenhaus in Ulm bekommt Sportsoldat Tim Nowak von Professor Dr. Benedikt Friemert und seinem Team die optimale medizinische Betreuung. Jetzt ist alles darauf angelegt, beim Meeting in Ratingen (19./20. Juni) die letzte Chance auf die Olympia-Qualifikation zu nutzen.

    So wird Mathias Brugger am Wochenende in Götzis zum Ulmer Einzelkämpfer. Zwei Wege könnten ihn zu den Olympischen Spielen nach Tokio führen und beide sind sie schwierig, denn anders als in den früheren Jahren werden nur 24 Athleten den olympischen Zehnkampf bestreiten. Daher sind die Zugangskriterien äußerst fordernd. Als direkte Qualifikationsnorm sind 8350 Punkte angesetzt, bei 8304 steht seit 2018 die Bestleistung von Mathias Brugger.

    Knackt er die Norm als einer der drei besten deutschen Zehnkämpfern, fährt er nach Japan. Der zweite Weg nach Tokio führt über die Rangliste des Weltverbands World Athletics: Mit guten Platzierungen und Punktzahlen in wichtigen Wettbewerben gilt es, sich hier in den Top-24 zu positionieren. Auch dann steht die Tür nach Tokio offen, sofern nicht drei andere deutsche Athleten mit direkter Norm den Vortritt erhalten.

    Diese Rechenspiele werden Mathias Brugger am Wochenende begleiten, wenn es beim weltweit am besten besetzten Mehrkampf-Meeting in Götzis ernst wird. Der 28-Jährige kämpft dort in einem Wettbewerb unter anderem mit dem jungen deutschen Weltmeister Niklas Kaul aus Mainz und dem WM-Dritten von 2017, Kai Kazmirek aus Koblenz, um die deutschen Olympia-Tickets, zudem gegen Konkurrenten wie Vize-Weltmeister Maicel Uibo (Estland) oder den WM-Dritten Damian Warner (Kanada) um gute Platzierungen in einem Weltklasse-Feld.

    „Der letzte Zehnkampf von Mathias liegt fast zwei Jahre zurück. Ihm fehlt daher natürlich wichtige Wettkampf-Praxis. Darüber hinaus hat er in einigen Schlüsseldisziplinen wie dem Stabhochsprung auch aufgrund einer Verletzung in der Vorbereitung noch nicht die Form wie in den Jahren zuvor. Trotzdem starten alle Athleten zunächst einmal mit null Punkten und denselben Bedingungen in den Zehnkampf. Und es geht um die Olympia-Qualifikation, auf die alle Athleten nun schon so lange hingefiebert haben. Ich bin gespannt, welche Geschichte der Wettkampf in Götzis schreibt“, sagt Heim- und Bundestrainer Christopher Hallmann. (sibe)

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