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Turnen: Teil zwei des Comebacks

Turnen

Teil zwei des Comebacks

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    Selbstbewusst ist Janine Berger in die Saison gestartet.
    Selbstbewusst ist Janine Berger in die Saison gestartet. Foto: Hans-Peter Jakob

    Es ist kein Zufall, dass Janine Berger noch einen Hauch körperlich präsenter und fitter aussieht als in ihren bislang erfolgreichsten Zeiten als Weltklasse-Turnerin. Wie noch nie zuvor in ihrer Karriere hat die 22-jährige Bubesheimerin in den vergangenen Monaten Kraft und Kondition gebolzt. „Mein Körper ist mein Kapital“, sagt sie mit einem Lächeln. Und wer sollte das besser beurteilen können als eine Sportlerin, die nach einem Totalschaden im Knie die Rückkehr geschafft hat auf jene Hochleistungsebene, die nationale Spitzenplätze in Aussicht stellt und international zumindest beachtet wird.

    Wohin die Reise letztlich geht, vermag derzeit niemand zu sagen. Doch ganz in der Ferne locken immerhin die Sterne von Olympia 2020. „Sag niemals nie“, bemüht Berger auf dieses Stichwort den Titel eines James Bond-Films. Weitergehende Antworten auf dieselbe Frage garniert sie dann konsequent mit dem Wort „Wenn“. Die 22-Jährige möchte also nichts ausschließen, wenn ihr Knie mitzieht. Und Tokio beziehungsweise die Qualifikationswettkämpfe für die Sommerspiele könnten ein Thema werden, wenn sie ihren Olympia-Sprung von 2012, einen Tsukahara mit Doppelschraube, wieder im Wettkampf turnen kann.

    Im Training läuft diese Übung schon richtig gut, offenbart Berger. Und den Schwierigkeitsgrad wird sie auch brauchen, wenn sie international ernsthaft mitreden möchte.

    National, in der Bundesliga-Saison, die am vergangenen Samstag begonnen hat, geht es für die in den Farben des SSV Ulm 1846 startende Bubesheimerin auch eine Nummer kleiner. Hier begnügt sie sich mit einem Tsukahara mit ganzer Schraube. „Das ist nicht der schwierigste Sprung, aber auf nationaler Ebene kann der gut mithalten“, sagt sie mit viel Überzeugung in der Stimme.

    Wesentlich näher als alle Träume von Tokio liegen ohnehin die kommenden Aufgaben in der Bundesliga. Die Ulmerinnen, im vergangenen Jahr als Aufsteiger Sechster unter acht Teams, haben diesmal ausreichend Qualität für eine bessere Platzierung, ist Berger überzeugt. „Ziel ist es, sich im vorderen Mittelfeld zu positionieren“, sagt sie. Die Ulmer Mannschaft hat diese Einschätzung beim Auftakt-Wettkampf in Dillenburg mit Platz drei hinter Titelverteidiger MTV Stuttgart und der TG Karlsruhe-Söllingen bestätigt, Janine Berger erreichte beim Sprung und am Barren ebenfalls die jeweils drittbeste Wertung.

    Die 22-Jährige aus Bubesheim ist vorsichtig optimistisch: „Momentan geht’s mir gut. Aber ich habe auch schon die Erfahrung gemacht, dass sich das schnell ändern kann. Ich muss einfach immer schauen, wie mein Knie ist.“ Schritt für Schritt, so will sie es angehen. Wobei das jetzt genau genommen heißt: Sprung für Sprung.

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