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Tischtennis: Neu-Ulm ist in der Bundesliga angekommen

Tischtennis

Neu-Ulm ist in der Bundesliga angekommen

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    Gustavo Tsuboi (links) und Abdel-Kader Salifou holten im Doppel den entscheidenden Punkt zum ersten Bundesligasieg des TTC Neu-Ulm.
    Gustavo Tsuboi (links) und Abdel-Kader Salifou holten im Doppel den entscheidenden Punkt zum ersten Bundesligasieg des TTC Neu-Ulm. Foto: Willi Baur

    Zum ganz großen Wurf hat es kein zweites Mal gereicht: Am Freitag feierte der Neuling TTC Neu-Ulm mit einem 3:2 gegen Vizemeister FC Saarbrücken seinen ersten Saisonsieg in der Tischtennis-Bundesliga und verschaffte sich damit etwas Luft. Am Sonntag unterlagen die Neu-Ulmer in einer ebenso dramatischen Partie im Achtelfinale um den deutschen Pokal dem Meister und Titelverteidiger TTF Ochsenhausen knapp mit 2:3.

    Ein neuerliches Wechselbad der Gefühle also für Spieler, Verantwortliche und die rund 300 Fans. Mit vielen Parallelen an beiden Tagen: Wieder mehr als drei Stunden Hochspannung, ein überragender Tiago Apolonia und ein denkbar knapper Ausgang. Die Unterschiede: Während Saarbrücken ersatzgeschwächt seine erste Niederlage der Saison einfuhr, wollte TTF-Trainer Dimitrij Mazunov kein Risiko eingehen und schickte seine nominelle Bestbesetzung an den Tisch. „Uns war klar, dass Neu-Ulm eine sehr gefährliche Mannschaft hat“, erklärte der frühere russische Nationalspieler, der mit seiner Analyse den entscheidenden Faktor auf den Punkt brachte: „Hinter den Spitzenleuten waren wir ein bisschen besser aufgestellt.“ Deswegen war Apolonias grandioser Sieg über den Weltranglistensechsten Hugo Calderano für die Oberschwaben zu verschmerzen. Diesmal trennten beide zwei Bälle im Entscheidungssatz. Vorausgegangen waren viele spektakuläre Ballwechsel auf absolutem Weltklasse-Niveau. „Sie allein waren den Eintritt wert“, befand ein begeisterter Fan auf der Tribüne.

    Am Freitag hatte der TTC Nue-Ulm die Gunst des Augenblicks genutzt. Dass beim Gast der Chinese Shang Kun nach seiner Kiefer-Operation ausfallen würde, war schon im Vorfeld bekannt. Saarbrückens freiwilliger Verzicht auf Spitzenmann Patrick Franziska indessen nicht. „Wir haben Neu-Ulm ganz sicher nicht unterschätzt“, beteuerte FC-Trainer Slobodan Grujic schon vor dem ersten Aufschlag in der Arena. Aber der viel beschäftigte Nationalspieler habe einfach mal eine Pause gebraucht. „Natürlich war sein Fehlen für uns ein Vorteil“, gestand der Neu-Ulmer Kollege Chen Zhibin. Was aber die Freude im TTC-Lager nicht schmälern konnte. Zumal sich im Laufe des Abends einmal mehr eine überaus enge und vor allem in der Schlussphase dramatische Partie entwickelte.

    Mit mehreren überraschenden Wendungen auch, auf Neu-Ulmer Seite personifiziert durch Gustavo Tsuboi und Abdel-Kader Salifou. Beeindruckend war nicht nur, wie beide im entscheidenden Schlussdoppel ihre höchst unterschiedlichen, letztlich aber eher frustrierenden Einzel-Auftritte zuvor vergessen ließen. Da hatte Salifou gegen FC-Spitzenmann Darko Jorgic erwartungsgemäß keine Chance, Tsuboi verpasste gegen Tomas Polansky mit fünf vergebenen Satzbällen im dritten Durchgang eine durchaus mögliche Wende. Sein großer Kampfgeist wurde jedenfalls nicht belohnt.

    Im Doppel aber schon, allen Anlaufproblemen im ersten Satz zum Trotz. „Wir spielten ja erst zum zweiten Mal zusammen“, warb der Brasilianer um Verständnis, um anschließend überglücklich festzustellen: „Unser Kampfgeist und Wille waren entscheidend.“ Sein französischer Partner strahlte nicht minder: „Anfangs war es schwierig, aber wir haben immer an uns geglaubt und uns gegenseitig angefeuert.“

    Die Entscheidung im Doppel erst ermöglicht hat freilich Tiago Apolonia. Der Portugiese gewann beide Einzel ohne Satzverlust. Der glückliche TTC-Chef Florian Ebner sagte: „Jetzt sind wir in der Bundesliga angekommen.“

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