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Tennis: Vater und Sohn bilden ein Doppel

Tennis

Vater und Sohn bilden ein Doppel

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    Zwei Tennis-Generationen beim Training: Kilian Schregle war selbst ein sehr guter Spieler, jetzt unterstützt er Sohn Philip auf dem beschwerlicher gewordenen Weg.
    Zwei Tennis-Generationen beim Training: Kilian Schregle war selbst ein sehr guter Spieler, jetzt unterstützt er Sohn Philip auf dem beschwerlicher gewordenen Weg. Foto: Horst Hörger

    Ein richtiges Match gegeneinander haben Vater und Sohn noch nie gespielt. Der 51-jährige Kilian Schregle wäre dazu derzeit nach zwei Hüftoperationen gar nicht in der Lage und er kann auf diese Erfahrung auch gut verzichten: „Ich hätte nicht den Hauch einer Chance.“ Der 18-jährige Philip Schregle ist sich da gar nicht so sicher: „Er kennt mich halt in- und auswendig. Er weiß ganz genau, was ich auf dem Platz mache.“ Der Vater ist Trainer, Mentor und Manager des Sohnes. Tennis ist bei den Schregles eine Familienangelegenheit.

    Der Vater hat die beste Zeit dieser Sportart erlebt. Als Kilian Schregle in der Zweiten Bundesliga für den TC Blau-Weiß Neu-Ulm in der zweiten und später für Siebentisch Augsburg in der Ersten Bundesliga spielte, da schwelgte Deutschland in den Erfolgen von Boris Becker, Michael Stich und Steffi Graf. Die Vereine verhängten Aufnahmestopps, die Spieler bekamen die Ausrüstungen gestellt und die Teilnahme an Turnieren wurde natürlich finanziert. Und Tennis war noch der Sport der besseren Kreise, der Maschinenschlosser Kilian Schregle aus Altenstadt war da eine Ausnahme. Umso mehr hat er seine aktive Zeit mit all ihren Verlockungen und Annehmlichkeiten genossen. Kilian Schregle, der damals mit seinen langen Haaren ein bisschen wie Andre Agassi aussah, hat es ein halbes Jahr auch als Profi probiert. Er hat Turniere in Australien und überall in Europa gespielt und dann doch die Erkenntnis: Für ganz oben, für das ganz große Geld reicht es nicht.“

    Aber dem Tennis ist Kilian Schregle immer verbunden geblieben. Sobald er sich von seinen Hüftoperationen erholt hat, wird er wieder als Trainer beim TC Illertissen und beim TS Weißenhorn einsteigen. Der Junior sagt: „Er ist mein großes Vorbild. Ohne meinen Vater hätte ich bestimmt nicht im Alter von fünf Jahren angefangen, Tennis zu spielen.“ Das tut Philip Schregle inzwischen ebenfalls sehr erfolgreich. Er wurde mehrfach Kreismeister, im zarten Alter von 16 Jahren sogar bei den Aktiven. Derzeit wird er in der Leistungsklasse 6 notiert, in den nächsten Wochen wird der frischgebackene Abiturient viele Turniere auch bei den Aktiven spielen, denn er will ganz nach oben in die Leistungsklasse 1 – und dann mal schauen, was geht.

    Leichter ist der Weg zum Profi sicher nicht geworden, seit Vater Kilian gespielt hat. Tennis hat an Popularität eingebüßt, Talente bekommen wenig Unterstützung und müssen ihre Karriere fast komplett selbst finanzieren. Philip wird deswegen auf jeden Fall zweigleisig fahren und ein Studium der Betriebswirtschaft beginnen. Seine Persönlichkeit kommt ihm dabei entgegen. Schregle junior hat nicht nur äußerlich so gar nichts von Andre Agassi. Er ist ein freundlicher, bescheidener und zurückhaltender junger Mann, der neben seinem Vater den Spanier Rafael Nadal als Vorbild nennt und der von sich behaupten kann: „Ich habe noch nie einen Schläger zerdeppert.“ Das könnte sich heutzutage ein junger Spieler auch gar nicht mehr leisten.

    Und wie war das damals zur großen Zeit des Vaters? Kilian Schregle überlegt und sagt dann schmunzelnd: „Also oft habe ich auch nicht mit Schlägern geschmissen.“ Aber wer ihn damals auf dem Platz gesehen hat, der weiß, dass es schon mal vorgekommen ist.

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