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Sportvorschau: Spielerstreik, Trainerrat und Spitzenkicker

Sportvorschau

Spielerstreik, Trainerrat und Spitzenkicker

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    Werden Lukas Podolski (links) und Bastian Schweinsteiger in der kommenden Saison beim FV Illertissen in der Regionalliga Südwest kicken?
    Werden Lukas Podolski (links) und Bastian Schweinsteiger in der kommenden Saison beim FV Illertissen in der Regionalliga Südwest kicken? Foto: Imago/Gepa Pictures

    Wie wird das neue Sportjahr in der Region? Was wird in den Stadien und Hallen passieren? Wir haben vorsichtig einen kleinen Blick in die Kristallkugel geworfen und herausgekommen ist ein Orakel, das allerdings nicht ernst genommen werden darf.

    Die Basketballer von Ratiopharm Ulm feiern im Frühsommer erstmals die deutsche Meisterschaft, nachdem sie die Finalserie gegen Bamberg mit 3:0 und die letzte Partie gegen die resignierenden Franken haushoch mit 111:55 gewonnen haben. Während Trainer Thorsten Leibenath Ehrenbürger der Städte Ulm und Neu-Ulm wird und ihm vor der Ratiopharm-Arena ein goldenes Denkmal gesetzt wird, löst Kapitän Per Günther seinen Vertrag auf. Er hat mit Ulm einen Titel geholt und will nun in seiner früheren Heimat Hagen Hühner züchten.

    Der SSV Ulm 1846 Fußball gewinnt bis zum Saisonende kein Spiel mehr, entgeht aber dem Abstieg aus der Regionalliga Südwest, weil andere Mannschaften noch schlechter sind. Der Vorstand um Anton Gugelfuß verpflichtet danach 20 zusätzliche, starke Spieler und vergrößert so den Kader, damit Trainer Stephan Baierl genügend Leute zur Verfügung hat, um stets ein schlagkräftiges Team zu bilden. Derweil ist der FV Illertissen in der Regionalliga Bayern hinter der SpVgg Unterhaching ausgezeichneter Zweiter geworden. Nur kann er sich dafür nichts kaufen. Die Verantwortlichen des Vereins stellen den Antrag auf einen Wechsel in die Regionalliga Südwest, alleine schon wegen der spannenden und publikumsträchtigen Derbies gegen die Ulmer Spatzen. Dem Antrag wird vom Verband stattgegeben.

    Die Tischtennisvereine aus der Region beschließen im Februar unter der Federführung des TTC Witzighausen, drei Spieltage lang zu streiken, weil der Verband eine ihrer Meinung nach unsinnige neue Regel einführen will. Ab der Saison 2017/2018 sollen in jeder Partie immer zwei Bälle ins Spiel kommen: ein roter und ein blauer. Die Kontrahenten schlagen gleichzeitig auf, wenn einer den Ball nicht trifft oder verschlägt, bekommt der Gegner einen Punkt. Da die Ballwechsel sehr kurz sein dürften, soll in jedem Satz – gespielt wird auf drei Gewinnsätze – auf 100 gespielt werden. Der Verband findet den Streik überhaupt nicht witzig und verbannt die an diesem teilnehmenden Vereine allesamt in die unterste Spielklasse.

    Aufsehen erregt im März der FKV Neu-Ulm, der bisher mit durchschnittlichen Leistungen in der Kreisliga B wenig Kultur in die Fußball-Landschaft gebracht hat. Er gründet ein Volley-Basket-Team. Beim Volley-Basket stehen sich auf einem etwas kleineren Feld als beim Volleyball jeweils fünf Spieler und Spielerinnen – Mixed-Teams mit mindestens zwei Frauen sind Vorschrift – gegenüber, die durch ein Netz getrennt versuchen, den Ball per Kopf oder Fuß in den Korb auf der anderen Seite zu befördern. Dabei darf der Ball im gegnerischen Feld nur einmal aufspringen und immer abgewehrt werden. Verfehlt der Ball den Korb, bekommt ihn das verteidigende Team. Trainer beim FKV, der einen Großsponsor gefunden hat, wird Dario Jerkic, der bei den Elchinger Basketballern aufgegeben hat, weil diesen fürs Training nur noch ein Freiplatz zur Verfügung gestellt wird. Im Sommer beginnen in der zunächst einzigen deutschen Liga die Spiele. Der FKV, der von Basketball-Bundesligist Ratiopharm Ulm Raymar Morgan und Tim Ohlbrecht verpflichtet hat, um bei der Abwehr am Netz Größenvorteile zu haben, gewinnt bis zum Jahresende alle Partien.

    Die Minigolfabteilung des SSV Ulm 1846 baut im Frühjahr eine neue, supermoderne, luxuriöse Anlage in der Friedrichsau und wird vom Weltverband mit der Ausrichtung der Weltmeisterschaft beauftragt. Diese wird im September ausgetragen, findet aber keinen Einzelsieger. Gleich zehn Teilnehmer schaffen es, die 18 Bahnen mit 18 Schlägen zu spielen. Nach zehnmaligem Stechen liegen immer noch alle gleichauf und so wird beschlossen, alle zehn Spieler zu Weltmeistern zu erklären. Der beste Ulmer, ein gewisser Willy Spatz, startet per Wildcard, benötigt nur einen Schlag mehr und wird Elfter.

    Die Saison 2017/2018 beginnt für die Ulmer Basketballer schlecht. Nach einem Sieg und vier Pleiten machen die Fans, die alles besser wissen, ihrem Ärger Luft. Manager Thomas Stoll beschließt, drei Fans, die von der Anhängerschaft gewählt werden, in einen sogenannten Trainerrat zu berufen, der zusammen mit Thorsten Leibenath die Spielvorbereitung und das Coaching übernimmt. Ulm verliert danach gegen die beiden Letzten der Tabelle, Alba Berlin und FC Bayern München. Der Trainerrat wird wieder aufgelöst und fortan bleibt Ulm bis zum Jahresende ungeschlagen.

    Mit dem Ziel, in spätestens vier Jahren in der Bundesliga zu spielen, fusionieren die Handballabteilungen von TSG Söflingen, TSV Blaustein, HSG Langenau/Elchingen und SC Vöhringen und gründen den Verein „SG Handball in Ulm, um Ulm und um Ulm herum“. Trainer wird Dagur Sigurdsson, zuvor der deutsche Nationaltrainer. Er wollte eigentlich im Sommer die Nationalmannschaft Japans übernehmen, aber das Angebot des neuen hiesigen Vereins ist deutlich lukrativer, die Perspektiven scheinen erheblich besser.

    Wenn Ende November die Winterpause beginnt, liegen in der Regionalliga Südwest der SSV Ulm 1846 Fußball und der FV Illertissen punktgleich an der Tabellenspitze. Bei den Spatzen hat sich der große Kader ausgezahlt, bei den Illertissern die Verpflichtung von Bastian Schweinsteiger und Lukas Podolski. Das erste Derby zwischen FVI und SSV endet vor 20000 Zuschauern im ausverkauften Ulmer Donaustadion leistungsgerecht mit 7:7. (kü)

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