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Spielbetrieb: Im Basketball bespricht man sich wieder

Spielbetrieb

Im Basketball bespricht man sich wieder

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    Zumindest das ist vorerst nicht mehr vorstellbar: Ulmer Basketballer in einer mit mehreren Tausend Zuschauern proppevollen Halle.
    Zumindest das ist vorerst nicht mehr vorstellbar: Ulmer Basketballer in einer mit mehreren Tausend Zuschauern proppevollen Halle. Foto: Horst Hörger

    Saison im Eishockey: Abgebrochen. Saison im Handball: Seit ein paar Tagen auch abgebrochen. Die Vereine der Basketball-Bundesliga (BBL) eiern derweil weiter rum in der Frage, wie und ob es überhaupt in der Coronakrise weitergehen soll. In zwei Besprechungen hat man sich darauf verständigt, den Spielbetrieb vorerst bis zum 30. April auszusetzen. Am kommenden Montag ist dem Vernehmen nach eine weitere Videoschalte angesetzt. Wenn überhaupt, dann sind Geisterspiele vorstellbar mit engmaschigen und regelmäßigen Tests aller Beteiligten. Ob so etwas möglich ist, wer das bezahlt und ob das angesichts beschränkter Testkapazitäten sozial verträglich und zu vermitteln ist, darüber wird derzeit im Fußball diskutiert. Auch die Vereine der Basketball-Bundesligisten werden sich mit diesen Fragen beschäftigen müssen.

    Einige Modelle werden auf dem Marktplatz der Ideen bereits erörtert. BBL-Geschäftsführer Stefan Holz hat „Hubs“ ins Gespräch gebracht. Gemeint sind regionale Turniere im Süden, in der Mitte und im Norden Deutschlands. Marco Pesic, der Manager des Branchenführers Bayern München, sagte in einem Podcast, dass ja nicht notwendigerweise alle Mannschaften weiterspielen müssen: „Ich finde, jeder sollte, so wie er kann, diese Entscheidung treffen.“ In der spanischen ACB hat man sich darauf verständigt, zwölf von 18 Mannschaften sind dabei. Die ermitteln in 33 Partien in einer Halle innerhalb von zwei Wochen einen Meister.

    Hintergrund des Vorschlags von Pesic ist die Tatsache, dass längst nicht mehr alle deutschen Vereine noch eine konkurrenzfähige Mannschaft haben. Medi Bayreuth hat beispielsweise eine Reihe von Spielerverträgen bereits aufgelöst. Der Bayreuther Trainer Raoul Korner meint, dass der Aufwand bei einer Fortsetzung der Saison „in keiner Relation zum Nutzen“ stehen würde. Bei Ratiopharm Ulm sind alle sechs Ausländer in die USA gereist, bei einer Fortsetzung der Saison sollen sie zurückkommen – das war die Vereinbarung, getroffen allerdings in einer Zeit, als Flugzeuge noch flogen und Flughäfen geöffnet waren.

    Ob nun regionale Turniere oder ein Kraftakt nach spanischem Vorbild – Kritiker sprechen von einer Kirmesveranstaltung, für die sich kaum jemand interessieren dürfte. Befürworter gehen davon aus, dass die ausgehungerten Sportfreunde derzeit fast alles konsumieren würden. Das Thema, wie es überhaupt nach dieser Saison weitergehen soll, das wird im Basketball wie in vielen anderen Sportarten noch ausgeblendet. Schließlich ist nicht vorstellbar, dass im Herbst wieder vor Tausenden von Zuschauern in proppevollen Hallen gespielt wird.

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