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Spatzen steht das Wasser bis zum Hals

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Spatzen steht das Wasser bis zum Hals

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    Wenn die Spatzen im Donaustadion weiterhin vor leeren oder spärlich besetzten Rängen auflaufen müssen, wird es finanziell ganz eng für den SSV Ulm 1846 Fußball. Schon am Samstag können die Fußballanhänger aus der Region Flagge zeigen. Foto: hhö
    Wenn die Spatzen im Donaustadion weiterhin vor leeren oder spärlich besetzten Rängen auflaufen müssen, wird es finanziell ganz eng für den SSV Ulm 1846 Fußball. Schon am Samstag können die Fußballanhänger aus der Region Flagge zeigen. Foto: hhö Foto: hhö

    Wie dieser gestern offiziell bekannt gab, seien jetzt an die Angestellten erste Zahlungen geleistet worden "und bis Montag werden wir allen Lohnverpflichtungen nachkommen." Doch bis Januar sind es noch zehn Wochen. Der SSV 46 Fußball muss auch im November und Dezember Gehälter zahlen. Gleichzeitig sagt Mick: "Wir haben mit 1800 Zuschauern im Schnitt kalkuliert, bisher sind 1100 pro Spiel gekommen." Der Präsident rechnet hoch: "Wenn es so bleibt, fehlen uns am Saisonende 150 000 Euro." Gründe für das Missverhältnis gibt es für ihn einige: Steuerskandal, Ausgliederung der Fußballer aus dem Großverein unter Zeitdruck, Wirtschaftskrise, Wettskandal. "Bei all dem haben wir das Sportliche gut in den Griff bekommen", sagt er und versteht die Welt nicht mehr: "Ich dachte, nun geht ein Ruck durch die Region. Das war nicht der Fall." Bei den Sponsorengeldern gab es sogar einen Rückgang.

    "Gretchenfrage" und ein Katalog von Maßnahmen

    Für René Mick und Andreas Schweickert, Geschäftsführer der für den SSV 46 tätigen Marketingagentur Saltico, stellt sich die "Gretchenfrage": Ist in Ulm höherklassiger Fußball überhaupt gewünscht? Das muss sich herausstellen. Beide sagen unisono: "Wir brauchen Unterstützung von außen, sonst kommen wir nicht auf den richtigen Weg." Um aus der Misere herauszukommen, gibt es mehrere Wege. Einer ist, dass die Jugendabteilung zum Großverein SSV Ulm 1846 zurückkehrt. Schweickert hat noch andere Ideen und arbeitet bereits an ihnen. "Es wird hier unter Profibedingungen gearbeitet, aber die Einnahmen sind wie bei einer Amateurmannschaft. Zunächst appelliere ich an die Bevölkerung, am Samstag ins Stadion zu kommen. Wichtig wäre, einen Wirtschaftskreis zu gründen. Firmen könnten die Patenschaft für Spieler im Verein übernehmen. Das kostet im Jahr 1846 Euro für Aktive und 923 für Jugendliche. Der Verein könnte für 1846 Euro lebenslange Mitgliedschaft anbieten. Firmen könnten für 18,46 Euro Gutscheine erwerben, die sie an ihre Angestellten weitergeben. Darin enthalten sind der Eintritt, ein Fanartikel, eine Stadionwurst und ein Bier." Mick denkt zusätzlich daran, Anleihen im Wert von 100 Euro pro Stück auszugeben.

    Schweickert abschließend: "Mit der Situation ist nicht zu spaßen. In den nächsten zwei bis drei Wochen muss etwas greifen."

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