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Soccer: Der Fußball brachte sie nach Übersee

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Der Fußball brachte sie nach Übersee

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    Sie tauschte das Trikot der DJK Breitenthal gegen das Jersey der Albany University: Sophia Eifler aus Deisenhausen studiert seit zwei Jahren in den USA und spielt Fußball in der College-Liga.
    Sie tauschte das Trikot der DJK Breitenthal gegen das Jersey der Albany University: Sophia Eifler aus Deisenhausen studiert seit zwei Jahren in den USA und spielt Fußball in der College-Liga. Foto: Alois Thoma

    Deisenhausen „Deutschland gegen die USA!“ Sophia Eifler aus Deisenhausen muss nicht lange überlegen, was ihr Traumfinale bei der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen in Frankreich wäre. Dass sie sich als deutsche Staatsbürgerin „ihre“ Nationalmannschaft im Endspiel wünscht, ist verständlich. Aber warum ausgerechnet die Amerikanerinnen?

    Das hat eine Vorgeschichte. Die 21-Jährige ist vor zwei Jahren von der beschaulichen Günztalgemeinde Deisenhausen nach Albany, der Hauptstadt des Bundeslandes New York, umgesiedelt ist. Zum einen, um an der dortigen Uni zu studieren. Der Hauptgrund aber ist, dass sie dort Fußball spielen kann. Inzwischen darf sie sich als „halbe Amerikanerin“ fühlen und deshalb schlagen zwei Fußballherzen in ihrer Brust: eins für Deutschland, eins für die USA. Wobei sie dann schnell hinzufügt: „Natürlich hoffe ich, dass Deutschland mein Traumfinale gewinnt.“

    Bis der Traum von Studium und Fußball über dem Großen Teich Realität wurde, war einiges an Vorarbeit nötig. Vater Peter Eifler hat bei den Einsätzen seiner Tochter im Trikot des ehemaligen Bezirksoberligisten und jetzigen Bezirksligisten DJK Breitenthal mehrere Videos gedreht und samt Steckbrief an verschiedene Trainer von Collegeteams in den USA geschickt. Mit Erfolg. Nach einigen persönlichen Gesprächen über den Online-Telefondienst Skype und zwei Aufnahmetests kam dann die erfreuliche Nachricht. Die Uni in Albany sagte ihr ein zu 95 Prozent finanziertes Stipendium zu. Die restlichen fünf Prozent muss die Studentin selbst beisteuern, wobei Kost und Logis im Studentenheim ebenfalls von der Schule getragen werden. „Ich kam also über den Fußball in den Genuss der Universität“, freut sich Sophia Eifler.

    Neben dem Studium der Betriebswirtschaftslehre steht der Fußball in den sportverrückten USA im Mittelpunkt. Das Team der Albany-Uni spielt in der höchsten College-Liga.

    Dass die leidenschaftliche Fußballerin, die sich auf den zentralen Positionen im Mittelfeld am wohlsten fühlt, nach einer Zwangspause wegen einer schweren Verletzung mittlerweile wieder den alten Leistungsstand erreicht hat, zeigten die Einsätze der Heimaturlauberin im Trikot der DJK Breitenthal beim Saisonfinale der Bezirksliga Süd. Hier machte sie sowohl im Sturm als auch im Mittelfeld und sogar als Notnagel im Tor eine gute Figur, sie erzielte zwei Tore.

    Die Saison ist nun auch hierzulande vorbei. Es ist also Zeit genug, die Weltmeisterschaft der Frauen zu verfolgen. Heute Abend steht das zweite Gruppenspiel der Deutschen gegen Spanien an. Einmal selbst Nationalspielerin wie ihr Idol Sara Däbritz vom FC Bayern München zu sein, davon wagt Sophia Eifler nicht zu träumen. „Aber einmal höherklassig zu spielen, etwa in der ersten oder Zweiten Liga, das schwebt mir schon vor“, verrät sie.

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