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Foto: Roland Furthmair
Foto: Roland Furthmair

Manchmal wird abgeklatscht, manchmal getätschelt – Trainer Marco Konrad feierte mit seinen Spielern nach dem Sieg gegen Eichstätt den Finaleinzug.

Finale Totopokal
25.06.2021

Sie wollen wieder feiern

Von Hermann Schiller

Der FV Illertissen weiß jetzt, dass er Heimrecht gegen Türkgücü München hat. Die Mannschaft ist Außenseiter, aber sie wittert ihre Chance auf die DFB-Pokal-Teilnahme

Dass sie im Endspiel um den bayerischen Totopokal stehen und damit die Chance auf eine Teilnahme am DFB-Pokal haben, das wissen die Spieler und der Trainer des FV Illertissen schon seit ihrem Sieg gegen Eichstätt am Dienstagabend. Jetzt wissen sie auch, wo dieses Finale über die Bühne geht und wer der Gegner ist: Der FVI hat am Sonntag (14 Uhr) im Vöhlinstadion Heimrecht gegen den Drittligisten Türkgücü München.

Der hat sich am Mittwochabend mit großer Mühe beim Regionalligisten TSV Buchbach 2:1 durchgesetzt. Die Partie stand auf des Messers Schneide, denn nach einer Roten Karte für den Münchner Alexander Sorge wegen einer Notbremse in der 43. Minute spielte Buchbach in der kompletten zweiten Halbzeit in Überzahl. Zuvor verschoss Aleksandar Petrovics sogar noch einen Foulelfmeter für den Regionalligisten (43.).

Die Illertisser sind natürlich am Sonntag Außenseiter – aber sie wissen jetzt, dass der Gegner keineswegs unverwundbar ist, zumal bei Türkgücü 20 Spieler den Verein verlassen haben. Der war jedoch inzwischen kräftig auf dem Transfermarkt aktiv und wird möglicherweise im Pokalfinale einige Neuzugänge einsetzen. Auch der Trainer ist neu in München. Petr Ruman, Ex-Profi von Mainz 05, kam von der zweiten Mannschaft der Spvgg Greuther Fürth, die er zwei Jahre lang trainiert hatte.

Beim FV Illertissen fiebert man natürlich diesem Spiel entgegen, man erinnert sich ja noch gerne an die tollen Spiele im DFB-Pokal gegen Eintracht Frankfurt und vor allem Bremen. Gegen Werder erzwang der Regionalligist im Jahr 2014 vor 11.000 Zuschauern im Ulmer Stadion eine Verlängerung und schied schließlich sehr unglücklich mit 2:3 aus. So ein Erlebnis würde man sich in Illertissen natürlich ein weiteres Mal wünschen. Dazu muss aber zunächst am Sonntag gegen Türkgücü München gewonnen werden. Das ist sicher eine Herkulesaufgabe für den FVI, der sich aber in der Außenseiterrolle durchaus wohlfühlt.

Das Interesse an dieser Partie ist auch bei den türkischen Fußballfreunden in der Region riesengroß, doch es sind erneut nur 500 Zuschauer zugelassen: 100 Stehplätze und 400 Tribünenplätze mit zugewiesenen Nummern. Alle Besucher müssen am Eingang ihre Daten hinterlassen.

Personell gibt es bei den Illertissern einige Fragezeichen. Natsuhiko Watanabe und Daniel Dewein werden auf alle Fälle fehlen. Ein Einsatz von Semir Telalovic dürfte unwahrscheinlich sein, er hatte sich im Spiel gegen Eichstätt schließlich die Schulter ausgekugelt. Als mögliche Alternative hat sich Kai Luibrand zurückgemeldet. Trainer Marco Konrad ist optimistisch und verspürt keinen Druck: „Wir können nur gewinnen. Wenn wir so eine Leistung wie im Halbfinale gegen Eichstätt abliefern, ist alles möglich. Die Mannschaft hat zuletzt richtig guten Teamgeist gezeigt, jeder Spieler nimmt seine Rolle an – auch die, die auf der Bank saßen. Es ist doch toll, sich mit einem Drittligisten unter Wettkampfbedingungen zu messen.“

Man tut beim FV Illertissen sicher gut daran, sich auf einen hoch motivierten Gegner einzustellen. Auch die Vollprofis aus München brauchen nämlich einen Sieg für die Teilnahme am DFB-Pokal. Automatisch qualifiziert sind nur die Top-Vier der dritten Liga, Türkgücü lag in der Endabrechnung auf Rang 13. Ihr Geschäftsführer Max Kothny bestätigt, dass der Verein „unter allen Umständen“ in den DFB-Pokal will.

Das Finale können Sie am Sonntag ab 14 Uhr im Live-Stream verfolgen unter www.illertisser-zeitung.de/fvi-pokalfinale2021

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