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Pokalfinale: Wenn der Trost nicht wirkt

Pokalfinale

Wenn der Trost nicht wirkt

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    Der verletzte Mannschaftskamerad Natsuhiko Watanabe versucht es zumindest, aber FVI-Torhüter Felix Thiel war nach der Niederlage untröstlich.
    Der verletzte Mannschaftskamerad Natsuhiko Watanabe versucht es zumindest, aber FVI-Torhüter Felix Thiel war nach der Niederlage untröstlich. Foto: Roland Furthmair

    Auch einen Tag danach hatten sich beim FV Illertissen der Ärger und die Wut über die Begleitumstände der Niederlage im Finale des Totopokals gegen Türkgücü München nicht gelegt. Der Gipfel der Unsportlichkeiten war die Detonation eines gewaltigen Böllers, während Fabio Maiolo im Elfmeterschießen anlief. Hätte er diesen Matchball verwandelt, Illertissen wäre bayerischer Pokalsieger gewesen und hätte sich für den DFB-Pokal qualifiziert. So aber geriet Maiolo aus der Fassung, er brachte nur eine Art von Rückgabe zustande und am Ende setzte sich Türkgücü München im Elfmeterschießen mit 8:7 durch.

    Gezündet wurde der Böller im kleinen Block der Gäste, der auch generell schwache und nicht sonderlich erfahrene Schiedsrichter Elias Tiedeken unternahm nichts. Unverständlich unter anderem für FVI-Spieler Lukas Ritzler: „Wer sagt, dass das den Anlauf nicht stört, liegt daneben.“ Karl-Heinz Bachthaler, der Sportvorstand des Regionalligisten, war richtig sauer: „Jeder vernünftig denkende Mensch und jeder fußballinteressierte Zuschauer hätte erwartet, dass unterbrochen wird.“ Der stellvertretende Bürgermeister Wolfgang Ostermann, seit vielen Jahren FVI-Fan, war trotz der knappen und ein Stück weit ungerechten Niederlage beeindruckt von der Vorstellung des Regionalligisten: „Das war eine Klasseleistung.“

    Für Felix Thiel waren die Komplimente ein schwacher Trost. Der FVI-Torhüter zeigte zahlreiche spektakuläre Paraden, er verwandelte im Elfmeterschießen einen Strafstoß und hielt zwei, später wurde er zum Mann des Spiels gewählt. Sein Kommentar: „Das nützt mir nichts. Mir wäre es lieber gewesen, ich hätte nicht so gut gespielt und wir hätten den verdienten Einzug in den DFB-Pokal geschafft.“

    Die Illertisser Verantwortlichen erhielten noch am Sonntag mehrere Anrufe von Kollegen aus der Regionalliga, die ebenso entrüstet waren. Von dem Elfmeterdrama abgesehen, belegten die Fernsehbilder klar, dass dem Außenseiter schon nach knapp 20 Minuten ein glasklarer Elfer verweigert wurde. Maurice Strobel legte wenige Meter vor dem Kasten den Ball an Torhüter Rene Vollath vorbei, der ihm die Beine wegzog. Die Antwort auf die Frage von Strobel gibt sich von selbst: „Warum soll ich mich fallen lassen, wenn das Tor leer ist und ich nur einzuschieben brauche?“ In der Endphase der regulären Spielzeit lag dann ein Spieler von Türkgücü im eigenen Strafraum mit dem Arm auf dem Ball. Schiri Tiedeken hätte seinen Fehler aus Halbzeit eins mit einem Elferpfiff wiedergutmachen können und der wäre auch durchaus vertretbar gewesen. Er tat es nicht.

    FVI-Trainer Marco Konrad konzentrierte sich bei seinem Fazit auf die eigene Mannschaft: „Was sie geleistet hat, verdient höchstes Lob. Ich bin richtig stolz, auch wie sie diese ganzen Nackenschläge weggesteckt hat und sich sportlich äußerst fair verhielt.“ Der Ausgang des Spiels hatte dann aber aus Illertisser Sicht mit sportlicher Fairness nichts zu tun. (hs)

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