Startseite
Icon Pfeil nach unten
Illertissen
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

Play-offs: Ulm wird in die Zange genommen

Play-offs

Ulm wird in die Zange genommen

    • |
    Die Frankfurter pflegen immer eine rustikale Gangart und am Samstag profitierten sie von großzügigen Schiris. Hier hat Da‘Sean Butler keine Chance, gegen Danilo Barthel (links) und Quantez Robertson an den Ball zu kommen.
    Die Frankfurter pflegen immer eine rustikale Gangart und am Samstag profitierten sie von großzügigen Schiris. Hier hat Da‘Sean Butler keine Chance, gegen Danilo Barthel (links) und Quantez Robertson an den Ball zu kommen. Foto: dpa/Andreas Arnold

    Die Halbfinalserie um die deutsche Basketball-Meisterschaft zwischen Ratiopharm Ulm und den Frankfurter Skyliners wird begleitet von einer Debatte um Schiedsrichterleistungen, Foulpfiffe und Freiwürfe. Nach der Niederlage in Spiel zwei hatte der Frankfurter Trainer Gordon Herbert wegen der vielen Freiwürfe gegen seine Mannschaft lamentiert, nach der 54:85-Klatsche der Ulmer am Samstag in der Fraport-Arena klagte der Kollege Thorsten Leibenath darüber, dass seine Spieler diesmal nur 14 Mal an die Linie durften. Der Frankfurter Manager Gunnar Wöbke und sein Ulmer Kollege Thomas Stoll hatten sich schon während des Spiels in Fernsehinterviews in Andeutungen zu den Schiedsrichtern ergangen.

    Nun war es aber erstens so, dass die Ulmer aus ihren wenigen Freiwürfen viel zu wenig machten. Sechs Treffer bei 14 Versuchen ergeben eine unterirdische Quote von 43 Prozent, den Vogel in negativer Hinsicht schoss Da‘Sean Butler mit fünf Nieten bei sechs Freiwürfen ab. Zweitens profitiert eine immer hart spielende Mannschaft wie die Skyliners von einer großzügigen Linie wie der von Robert Lottermoser und seinen Schiri-Kollegen am Samstag. Und drittens sollte sich gerade eine Mannschaft mit kleinem Kader um cleveres Foulmanagement bemühen, denn auf die Ulmer Mini-Rotation wird kein Schiedsrichtergespann bei seinen Entscheidungen Rücksicht nehmen.

    Vor allem der dritte Punkt wurde den Ulmern am Samstag zum Verhängnis. Der in dieser Hinsicht ohnehin oft ungeschickt zu Werke gehende Raymar Morgan handelte sich schon im ersten Viertel drei Fouls ein, das letzte davon in der Offensive und auch insgesamt war der Dominator der Viertelfinalserie gegen Oldenburg diesmal mit nur einem Pünktchen kein Faktor. Da auch Butler früh mit zwei Fouls belastet war, wurde auf Ulmer Seite der mit dieser Aufgabe überforderte Joschka Ferner auf die Position vier gestellt und die langen Frankfurter trafen in Korbnähe kaum noch auf Gegenwehr. Mit einem 14:0-Lauf machten sie aus einem 28:30-Rückstand eine 42:30-Halbzeitführung, nach einem folgenden Dreier von Quantez Robertson und einem von Danilo Barthel abgeschlossenen Alley-Oop hatten sich beide Mannschaften früh darauf geeinigt, dass es nun in der Serie eben nur noch 2:1 für Ulm steht. Man ließ es auslaufen und der Ulmer Kapitän Per Günther beschrieb treffend das Geschehen im Rest des dritten und im ganzen letzten Viertel: „Das war kein Wettkampf mehr.“

    Schade für die 300 mitgereisten Ulmer Fans, die eigentlich ein komplettes Basketballspiel sehen wollten. Am morgigen Dienstag (Spielbeginn 19.30 Uhr) werden bei Spiel vier der Serie trotzdem wieder 6200 Besucher in der dann zum 100. Mal in Folge ausverkauften Ratiopharm-Arena sein und frenetisch die Mannschaft anfeuern, die dann ihren zweiten Matchball im Kampf um den Einzug in die Finalserie verwandeln will.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden