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Luftgewehr: Die Frau der 400 Ringe

Luftgewehr

Die Frau der 400 Ringe

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    Michaela Kögel von der Vöhringer Bundesligamannschaft knackte als erste Schützin in dieser Saison die magische 400-Ringe-Marke.
    Michaela Kögel von der Vöhringer Bundesligamannschaft knackte als erste Schützin in dieser Saison die magische 400-Ringe-Marke. Foto: Stefan Kümmritz

    Einmal die 100 Meter unter zehn Sekunden laufen, einmal ein Hole-in-one schlagen oder einmal die Streif unfallfrei und unter zwei Minuten auf Skiern bezwingen – allesamt Ergebnisse, wie sie sich Sprinter, Golfer oder Skirennfahrer erträumen. Für Sportschützen gibt es diese eine Marke, die einen perfekten Wettkampf illustriert: 400 Ringe.

    Genau diese 400 Ringe hat nun am vergangenen Bundesliga-Wochenende Michaela Kögel erzielt. Die 26-jährige Verwaltungsfachangestellte schießt seit zehn Jahren für den SV Pfeil Vöhringen, stieg mit der Luftgewehrmannschaft in die Bundesliga auf und stand vor zwei Jahren schon im Meisterfinale. Aber 400 Ringe? „Das habe ich noch nie geschafft, weder in einem Wettkampf noch im Training“, sagt Kögel. Und das will etwas heißen, immerhin steht die 26-Jährige seitdem sie zehn Jahre alt ist am Schießstand. Mit einer Ausnahmegenehmigung durfte sie damals bei ihrem Heimatverein Frisch Auf Mittelneufnach mit dem Luftgewehr anlegen. Schnell wurde ihr Talent sichtbar. Es gab kaum einen Rundenwettkampf, den sie nicht dominierte.

    Vor zehn Jahren wagte sie dann den Schritt zum SV Pfeil Vöhringen, einem der besten Schützenvereine Bayerns. Ihr Mannschaftskollege Florian Krumm ist stolz auf Michaela Kögel: „400 Ringe hat in Vöhringen noch nie einer gehabt. Auch ich hab’ es nur mal im Training geschafft.“ Nach sechs Wettkämpfen steht das Vöhringer Team von Trainer Sven Martini noch ohne Punktverlust auf dem ersten Platz. Bei den beiden 5:0-Siegen am vergangenen Wochenende gegen den SV Petersaurach und Niederlauterbach fehlten sogar die Ausländer, deswegen schoss Michaela Kögel auf Position eins. Eine Aufstellung, die ihr den Druck nahm. „Auf der eins tritt man gegen Weltklasse-Schützen an, die einen Schnitt von 398 Ringen und mehr haben“, sagt Michaela Kögel. Zwar hatte sie mit 395 Ringen bis dato auch einen guten Schnitt, „aber es war nicht klar, dass ich den Punkt holen würde. Ich musste nicht unbedingt gewinnen. Das hat es vielleicht leichter gemacht“, sagt sie.

    Ihre Gegnerin vom SV Petersaurach war Ayonika Paul, eine Inderin, deren Schnitt bei 399 Ringen liegt. Auch gegen Michaela Kögel gelangen ihr 399 Ringe, zum Sieg reichte es aber eben nicht. „Die waren alle ganz schön überrascht“, sagt Kögel über ihren Coup. Während des Wettkampfs habe sie keinen Gedanken daran verschwendet, dass sie auf dem Weg zu einem derart herausragenden Ergebnis sein könnte. „Trotz einer 200er-Serie denkt man da nicht dran“, sagt sie.

    Geschafft hat sie es übrigens letztlich nach der Geburt ihres Sohnes und einer einjährigen Wettkampfpause. Auch nach der Einschätzung von Michaela Kögel selbst war das aber eine einmalige Angelegenheit: „Noch mal so ein Wochenende wird es eher nicht geben.“

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