Die Leichtathleten des SSV Ulm 1846 haben die Wintersaison endgültig abgehakt. Seit vergangener Woche trainieren sie wieder komplett im Freien und bereiten sich intensiv auf regionale, nationale und internationale Wettkämpfe vor.
Fünfmal fand die deutsche Meisterschaft der Aktiven zwischen 2003 und 2014 im Ulmer Donaustadion statt. Seitdem hat der Deutsche Leichtathletikverband (DLV) Ulm nicht mehr berücksichtigt, obwohl die Verantwortlichen früher immer in den höchsten Tönen von den Gegebenheiten und den Organisatoren vor Ort schwärmten. „Die Zahl der überdachten Sitzplätze im Donaustadion genügt nicht mehr den Ansprüchen“, weiß Trainer Julian Rudziok vom SSV Ulm 1846. „Da gab es ein paar Unstimmigkeiten. Vielleicht werden wir wieder einmal berücksichtigt. Es laufen Gespräche mit der Stadt. Es geht ja auch ums Gesamtkonzept der Umbaumaßnahmen im Stadion.“
Ganz auf einen großen Wettkampf in der Friedrichsau verzichten müssen die Leichtathletikfans aus der Region dennoch nicht. Vom 4. bis 6. August steigt im Donaustadion die deutsche Jugendmeisterschaft. „Das ist mit über 2000 Teilnehmern die größte DM“, macht Rudziok dieses Ereignis der Öffentlichkeit schon schmackhaft. Dann werden auch einige Talente aus Ulm und der Region an den Start gehen.
Der erste Wettkampf für die SSV-Athleten steht am 30. April in Bönnigheim, der Kleinstadt zwischen Ludwigsburg und Heilbronn, auf dem Terminplan. Dort tritt der SSV 1846 zur württembergischen Mannschaftsmeisterschaft mit vier Teams an. „Das ist für uns ein erster Aufgalopp“, sagt Trainer Rudziok. „Danach folgen eine Reihe anderer Wettkämpfe, vor allem auch auf internationaler Ebene und weitere deutsche Meisterschaften.“
Nach den regionalen Mehrkampfmeisterschaften am 20. und 21. Mai im Donaustadion, bei denen sich vor allem auch die Wettkämpfer des gastgebenden SSV 46 stark präsentieren wollen, richten die Verantwortlichen des Großvereins den Blick ins Mehrkampf-Mekka Götzis. Am letzten Mai-Wochenende gibt sich in Österreich (Vorarlberg) wie seit Jahren die Weltelite ein Stelldichein. „Da sollten Arthur Abele und Mathias Brugger dabei sein“, ist Julian Rudziok ganz optimistisch. „Beide haben das Ziel, an der Weltmeisterschaft vom 5. bis 13. August in London teilzunehmen.“
Manuel Eitel, Tim Nowak, Silas Ristl und Alina Reh arbeiten auf die U-23-Europameisterschaft vom 13. bis 16. Juli im polnischen Bydgoszcz hin, während Mehrkämpfer Maximilian Vollmer ein ernsthafter Kandidat für die U-20-EM im italienischen Grosseto/Toskana (20. bis 23. Juli) ist. Auch die SSV-Weitsprung-Spezialisten Marcel Mayer und Marcel Cymcyk haben Chancen, sich für diese Titelkämpfe zu qualifizieren. Rudziok: „Aber die sind momentan nur bedingt. Beide müssen sich dafür noch steigern. International ist die Konkurrenz sehr groß.“ National sieht das anders aus. Da gehören die beiden wie auch Henry Behrens zu den Besten.
Von den diversen Neuzugängen erhofft sich Julian Rudziok Einiges. Im Blick hat der Trainer da vor allem 200-Meter-Spezialistin Katharina Eich, die im Winter von der DJK Weiden zum SSV Ulm 1846 gewechselt ist. Sie könnte auch im Aktivenbereich in die deutsche Spitze vorstoßen. Insgesamt sind die Ulmer Leichtathleten gut aus der Winterpause gekommen, die Arthur Abele im Übrigen wegen Verpflichtungen bei der Bundeswehr ausgelassen hat.