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Leichtathletik: Abele bärenstark nach Rio

Leichtathletik

Abele bärenstark nach Rio

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    Nach seinem Kugelstoß auf 15,79 Meter brach es zum ersten Mal aus Arthur Abele heraus. Es folgte eine einzige Galavorstellung des Ulmer Zehnkämpfers, der eine neue Weltjahresbestleistung aufstellte und nach Rio reist.
    Nach seinem Kugelstoß auf 15,79 Meter brach es zum ersten Mal aus Arthur Abele heraus. Es folgte eine einzige Galavorstellung des Ulmer Zehnkämpfers, der eine neue Weltjahresbestleistung aufstellte und nach Rio reist. Foto: Imago/Chai v.d. Laage

    Was hat Zehnkämpfer Arthur Abele vom SSV Ulm 1846 am Wochenende in Ratingen bei Düsseldorf für ein Pfund rausgelassen! Trotz teilweise ungünstiger Bedingungen erzielte er 8605 Punkte und gewann den Wettbewerb. Vor allem schaffte er mit dieser Leistung ganz locker die Olympianorm von 6200 Punkten und vertritt Deutschland nun bei den Spielen in Rio. So ganz nebenbei verbesserte er seine eigene Bestleistung um 128 Zähler und stellte eine neue Weltjahresbestleistung auf. Der Kanadier Damian Warner hatte zuvor 8522 Punkte erzielt. Nach den zehn Disziplinen hatte der Ulmer Topathlet Tränen der Freude in den Augen.

    Bei nasskaltem Wetter startete Arthur Abele mit einer Zeit von 10,95 Sekunden über 100 Meter. Das war die drittschnellste Zeit aller Teilnehmer und ein guter Auftakt für den Ulmer. Beim Weitsprung legte er großartige 7,48 Meter vor, zeigte eine Jubelfaust und verzichtete auf weitere Versuche, die ihn nur Kraft gekostet hätten. Dann kam das Kugelstoßen, die Disziplin, die ihm in Götzis zum Verhängnis wurde. Dort hatte Abele drei ungültige Versuche, und damit war er an diesem Tag im Kampf um die Olympia-Qualifikation chancenlos. Jetzt in Ratingen war die letzte Möglichkeit, das Ticket nach Rio zu lösen und Abele drehte auf. Nach einem Sicherheitsstoß auf 14,29 Meter wuchtete er die Kugel auf 15,79 Meter. Das bedeutete für den Besten im Feld persönliche Bestleistung und in der Zwischenwertung Platz eins vor Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied).

    Im Hochsprung war für Arthur Abele nach 1,98 Metern Schluss. Kazmirek schaffte 2,07 Meter und setzte sich wieder an die Spitze. Dort blieb er auch am Ende des ersten Tages, denn über 400 Meter brauchte er nur 48,46 Sekunden, während Abele nach 49,43 Sekunden ins Ziel lief.

    Der zweite Tag begann für Abele schon fantastisch. Mit 14,07 Sekunden lief er über die 110 Meter Hürden schneller als alle anderen, war aber nicht ganz zufrieden: „Dreimal hat es mich fast hingelegt. Aber Hauptsache, die Punkte sind auf dem Konto.“ Der Konkurrenz enteilte der Ulmer auch beim Diskuswerfen. Mit 46,20 Metern erzielte er eine weitere persönliche Bestleistung. Nach dem Stabhochsprung, den er mit guten 4,90 Metern absolvierte, lag Abele (6903) einen Punkt vor Kazmirek. Jetzt steuerte er endgültig auf das sichere Erreichen der Olympianorm und auf den Tagessieg zu. Als bester Speerwerfer gestern mit 71,89 Metern stellte er auch einen neuen Meetingrekord auf. Den abschließenden 1500-Meter-Lauf absolvierte Abele als Zweitschnellster in 4:24,12 Minuten. Dann war er nur noch glücklich. Zweiter wurde Kazmirek (8323).

    Keine Chance, nach Rio zu kommen hat hingegen Siebenkämpferin Lilli Schwarzkopf (SSV 46). Zwar lag die Olympiazweite von 2012 nach drei Disziplinen hinter der britischen Olympiasiegerin Jessica Ennis-Hill und Carolin Schäfer (TV Friedrichstein) auf Rang drei, war aber unter ihren Möglichkeiten geblieben. Auf den 200-Meter-Lauf verzichtete sie dann – das Aus im Kampf um ein Olympia-Ticket. In Götzis hatte sie nur 6088 Punkte erreicht, die Qualifikationsnorm für die Spiele liegt bei 6200 Punkten.

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