"So etwas passiert vielleicht einmal in zehn Jahren", blickt FVW-Coach Wasilis Michelidakis auf das Desaster zurück. "An diesem Tag kam alles zusammen. Bei uns lief alles, bei Weißenhorn gar nichts", stimmt Sendens Trainer Christoph Schregle in den Rückblick mit ein. Beide Trainer sind sich absolut einig, dass es bei der Neuauflage am Sonntag ganz bestimmt deutlich knapper zugehen wird. "Wir wollen dort nicht verlieren, dürfen uns dann aber nicht wieder so naiv verhalten wie beim 0:9", erklärt Michelidakis. Auch Schregle erwartet einen knappen Spielausgang: "Das wird sicher eng."
Mit einer Einschätzung der Weißenhorner tut er sich derzeit noch schwer. Nach dem deutlichen 4:1 im Pokal beim Liga-Konkurrenten FV Bellenberg unterlagen die Fuggerstädter zum Liga-Auftakt dem FV Illertissen II klar mit 0:3. "Illertissen ist aber sicher der Topfavorit in diesem Jahr", gibt Sendens Ex-Profi zu bedenken.
Michelidakis konkretisiert dagegen die Geschehnisse am vergangenen Sonntag. "Wir haben 40 Minuten lang die Räume eng gemacht und gut gespielt. In dieser Phase hatte Illertissen kaum Möglichkeiten. Dann haben wir uns aber mehrere individuelle Fehler erlaubt und das Spiel am Ende auch völlig zu Recht verloren", erklärt er. Besonders bitter für den FVW: Mit Carlo Kühner fällt ein weiterer Spieler des ohnehin schon dünnen Kaders wegen einer Prellung im Kniebereich aus. "Ich will nicht jammern, aber wenn man einen so schmalen Kader hat, dann tut jeder Ausfall doppelt weh. Mir stehen gerade noch 13 Spieler zur Verfügung", hadert der Grieche ein wenig.
Zwei Neulinge haben beim FV Senden prima debütiert
Auch Schregle stößt ins gleiche Horn. "Mir fehlt es wegen der Urlauber und Verletzten derzeit an der nötigen Quantität", erklärt er. Positiv vermerkt er allerdings, dass beim 2:1-Sieg seiner Mannschaft in Neenstetten mit Fabian Baur und Timo Leible zwei Neulinge mit guten Leistungen debütiert und ihren Anteil am Erfolg hatten. "Neenstetten ist ja auch nicht gerade ein schlechter Gegner. Wir haben dort Moral bewiesen und den strittigen Treffer zum Rückstand weggesteckt." Auch deswegen sieht er dem Auftritt gegen den FV Weißenhorn mit einer relativen Gelassenheit entgegen. "Wenn wir genauso auftreten wie in Neenstetten, sollten wir das Spiel gewinnen können", glaubt Schregle. (mis)