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Basketball-Bundesliga: Ist er der neue Ulmer Trainer?

Basketball-Bundesliga

Ist er der neue Ulmer Trainer?

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    Per Günther
    Per Günther

    Es mag Zufall gewesen sein oder eine je nach Sichtweise glückliche oder unglückliche Fügung. Vielleicht steckt aber auch ein Plan dahinter. Am Dienstag dieser Woche wurde jedenfalls aus Jena gemeldet, dass Cheftrainer Björn Harmsen sein Amt bis zum Ende dieser Saison an den Litauer Marius Linartas übergibt. Um eine Entlassung oder einen Rücktritt von Harmsen handelt es sich einer Pressemitteilung aus Jena zufolge nicht, über eine weitere Zusammenarbeit soll nach dem Ende der Spielzeit entschieden werden. Wenn Harmsen dann das Amt des Cheftrainers wieder übernimmt, dann wäre das allerdings ein im Profisport ungewöhnlicher bis einmaliger Vorgang. Nun ist erstens bekannt, dass Ratiopharm Ulm in der kommenden Saison einen Nachfolger für Thorsten Leibenath braucht, der dann auf die Position des Sportdirektors wechselt. Kein Geheimnis ist zudem, dass Leibenath, ebenso wie der Ulmer Manager Thomas Stoll, eine hohe Meinung von Harmsen hat und den erst 36 Jahre alten Niedersachsen in den vergangenen Jahren immer mal wieder über den grünen Klee gelobt haben. Was zudem auffällt: Als Leibenath nach Ulm kam, da war er ebenfalls genau 36 Jahre alt und galt noch als Trainertalent. Kein Wunder also, dass die Diskussionen um Björn Harmsen in und um Ulm in den vergangenen Tagen gewaltig an Fahrt aufgenommen haben.

    Ebenso wenig überrascht es, dass die Ulmer nicht wirklich etwas zu Björn Harmsen sagen. „Ich werde keine Namen kommentieren“, stellt Leibenath klar und gesteht gleichzeitig, dass die nun eingetretene und merkwürdige Konstellation in Jena seiner Einschätzung nach durchaus Charme hat. Prinzipiell bleibt der aktuelle Cheftrainer und künftige Sportdirektor bei seinem Fahrplan: Mit den Spielern wird nach Möglichkeit erst dann verhandelt, wenn der neue Trainer verpflichtet ist. Der soll ja schließlich auch mitreden dürfen. Ausnahmen von dieser Regel sind prinzipiell möglich. Leibe-nath erinnert sich schmunzelnd an seinen eigenen Amtsantritt in Ulm: „Ich wurde dazu genötigt, mit Per Günther und John Bryant zu arbeiten. Diese Kröte musste ich damals schlucken.“

    Zunächst geht es für die Ulmer aber darum, dem neuen Trainer eine Mannschaft zu übergeben, die in den Play-offs war und deswegen mit hoher Wahrscheinlichkeit auch international spielen wird. Ein Heimsieg gegen Würzburg wäre ein großer Schritt in die richtige Richtung. Ratiopharm Ulm würde den Gegner damit von Platz sieben der Tabelle verdrängen und würde aufgrund des besseren Direktvergleichs auch gleich ein Polster zum Konkurrenten aus Mainfranken aufbauen. Im Hinspiel vor gerade einmal zwei Monaten zeigten die Ulmer ihre bisher vielleicht beste Saisonleistung und gewannen klar mit 99:77. Leibenath glaubt allerdings nicht, dass es wieder so leicht wird: „Wir können uns nicht darauf verlassen, dass wir Würzburg wieder auf dem falschen Fuß erwischen.“ Zudem fehlt diesmal ein Mann, der im Februar gegen Würzburg sein letztes und gleichzeitig bestes Spiel für Ulm gemacht hat: Ra‘Shad James traf fünf Dreier und machte 21 Punkte, danach war für ihn die Saison wegen einer Schulterverletzung beendet.

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