Startseite
Icon Pfeil nach unten
Illertissen
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

In einer deutsch-argentinischen Familie gibt es nur Gewinner

Lokalsport

In einer deutsch-argentinischen Familie gibt es nur Gewinner

    • |
    Das Nationaldress trägt nur die Mama: Isabell, Martin, Adrian und Carolina in ihrem Baumschiff. Foto: roma
    Das Nationaldress trägt nur die Mama: Isabell, Martin, Adrian und Carolina in ihrem Baumschiff. Foto: roma Foto: roma

    Der von einem argentinischen Vater abstammende Martin hat seine Isabell in einem Vorort von Buenos Aires kennengelernt. Dort haben sie sich kirchlich trauen lassen, in Thalfingen gingen sie aufs Standesamt. Alle zwei Jahre fliegen sie nach Argentinien. Ein 13-Stunden-Flug in ein anderes Land, das Subtropen, Wüste, Ozean und Schnee auf 7000 Kilometer vereint. "Es ist eine andere Welt", sagt Isabell.

    Zu Hause, am Thalfinger Bahndamm, wird Spanisch gesprochen, "damit Isabell ein bisschen Heimat hat". Ihre Kinder, der sechsjährige Adrian und die vierjährige Carolina, wachsen zweisprachig auf. Martin arbeitet als Möbelschreiner in der Langenauer Holzwerkstatt. Isabell ist von Beruf Tierärztin, widmet sich in Deutschland aber der Erziehung ihrer beiden Kinder.

    Im Vorgarten am Thalfinger Bahnhof hat die Familie einen ganz besonderen Tummelplatz, den sie gern mit Kindergartenkindern teilt: Es ist ein hölzernes Piratenschiff, das Martin im Geäst einer hohen Tanne gezimmert hat. Die Idee dazu lieferte dem jungen Möbelschreiner ein abgestorbener Ast, der abgesägt werden sollte und jetzt als Schiffsmast in luftiger Höhe eine neue Bestimmung erhielt.

    "Wir sind Argentinien-Fans", sagen anfangs beide wie aus einem Munde. Doch so einfach, wie das klingt, ist es gar nicht. Argentinien ist ein sehr schönes Land mit einem starken Nord-Süd-Gefälle in einer schwierigen Wirtschaftslage. Vor vier Jahren beim WM-Viertelfinale in Berlin hat die deutsche Mannschaft nach Elfmeterschießen gewonnen. Auf jeden Fall soll in Kapstadt der Bessere weiterkommen.

    "Einer wird gewinnen, und wir sind für beide", sagt Martin, der Sänger der Cover-Rockband Funtomas, verschmitzt zu seiner Frau. Und er setzt noch einen drauf: "Wir gewinnen sowieso. Egal, wer am Ende mehr Tore schießt."

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden