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Hoeneß-Vorstoß: Man spricht Deutsch

Hoeneß-Vorstoß

Man spricht Deutsch

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    Man spricht Deutsch
    Man spricht Deutsch

    Bayern-Präsident Uli Hoeneß hat gefordert, dass in der Kabine Deutsch gesprochen wird. Wie weit ist man diesbezüglich bei Türkspor Neu-Ulm, Herr Deibler?

    Bei uns wird ausschließlich Deutsch gesprochen, unsere Spieler sind schließlich zum größten Teil in Deutschland geboren und aufgewachsen. Darauf lege ich auch großen Wert. Es gibt bekanntlich durchaus ausländische Vereine, bei denen es etwas chaotisch zugeht. Wir spielen aber in Deutschland, in einer deutschen Liga und wir sprechen die deutsche Sprache. Für mich ist das auch ein Stück Imagepflege.

    Die von Uli Hoeneß ins Gespräch gebrachten Strafen und Zwangsmaßnahmen sind also bei Türkspor Neu-Ulm überflüssig?

    Nicht komplett. Wer bei uns Türkisch spricht, der zahlt fünf Euro in die Mannschaftskasse ein.

    Beschränkt sich die Sprachregelung bei Türkspor Neu-Ulm auf die Kabine?

    In welcher Sprache sich die Spieler im Training unterhalten, das ist mir eigentlich schnuppe. Aber in der Kabine wird auf jeden Fall Deutsch gesprochen und ich will auch nicht, dass im Spiel auf Türkisch über den Platz geschrien wird. Da gibt es allerdings ein paar Ausnahmen, wie etwa die taktische Absprache vor einem Freistoß. Der Vorteil daran: Der Gegner weiß nicht, was wir vorhaben.

    Wie wichtig ist für Sie als Trainer der Gebrauch der deutschen Sprache?

    Sehr wichtig, ich muss mit meinen Spielern problemlos kommunizieren können. Bei Türkspor Neu-Ulm gibt es diesbezüglich wie gesagt kein Problem. Aber zu meiner Zeit in Thannhausen hatte ich beispielsweise zwei Schweden in der Mannschaft. Die sprachen natürlich sehr gut Englisch und wir konnten uns somit schon verständigen. Aber wenn es um komplexere Dinge wie Laufwege oder taktische Feinheiten ging, dann wurde es bisweilen kompliziert.

    Wird die Sache mit der Sprache Ihren Erfahrungen nach bei anderen Vereinen ebenso konsequent gehandhabt wie bei Türkspor Neu-Ulm?

    Nicht bei allen. Ich spreche zum Beispiel kein Polnisch. Aber die gebräuchlichsten Schimpfworte verstehe ich inzwischen.

    Gespräche mit den Schiedsrichtern werden ja wahrscheinlich sowieso auf Deutsch geführt?

    Natürlich reden meine Spieler mit den Schiris Deutsch und trotzdem spüre ich manchmal eine leichte Voreingenommenheit. Vor ein paar Wochen wurde uns ein Spielabbruch angedroht wegen eines harmlosen Zwischenrufs eines Zuschauers aus 20 Metern Entfernung. Der hat übrigens auch auf Deutsch gerufen und der Schiri hat also schon verstanden, dass es da nur um Abseits ging. Interview:

    Der 37-Jährige trainiert seit dieser Saison den Bezirksligisten Türkspor Neu-Ulm und spielt mit dieser Mannschaft um die Meisterschaft und den Aufstieg in die Landesliga. Zuvor war er Trainer beim FV Illertissen II, der U19 des SSV Ulm 1846 Fußball, bei der TSG Thannhausen und beim TSV Schwabmünchen.

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