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Handball: Es geht nur mit Talent, Glück und Persönlichkeit

Handball

Es geht nur mit Talent, Glück und Persönlichkeit

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    Macht die Niederraunauer Torhüter besser: die frühere National-Torhüterin Sylvia Harlander mit Armin Hessheimer (links) und Maximilian Jekle.
    Macht die Niederraunauer Torhüter besser: die frühere National-Torhüterin Sylvia Harlander mit Armin Hessheimer (links) und Maximilian Jekle. Foto: Oliver Kiebler

    Sie kommen ursprünglich aus Niederraunau, haben dort auch mit dem Handballspielen angefangen. Gab es zu jener Zeit eigentlich schon Mädchen-Teams, Frau Harlander?

    Zum Glück wurde damals gerade eine Mädchen-Mannschaft gegründet, ja. Auch wenn es mich fast mehr gereizt hat, bei den Jungs mitzuspielen. Es war ja so, dass meine ganzen Kumpels bei den Jungs gespielt haben.

    Wie steinig war der Weg von der Hobby- zur Profi-Handballerin?

    Markus Waldmann, damals Bundesliga-Spieler beim VfL Günzburg, hat mich irgendwann gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, bei einem anderen Verein zu spielen. Er knüpfte den Kontakt zur DJK Augsburg/Hochzoll. Nach dem Zwangsabstieg in die Regionalliga musste ich allerdings die Entscheidung treffen, ob ich noch einmal richtig angreifen möchte. Mit ein bisschen Glück wurde ich zum Probetraining beim Bundesligisten Bayer Leverkusen eingeladen. Nach anfänglichen Problemen wurde ich immer stärker und Stamm-Torhüterin. Nach erfolgreichen Jahren mit Meisterschaft, Pokalsieg und Berufung in die Nationalmannschaft landete ich beim 1.FC Nürnberg.

    Wie wichtig sind das erwähnte Glück und Talent nach Ihren Erfahrungen für einen Handball-Torhüter? Und wie viel Arbeit kommt dann noch dazu?

    Talent ist wichtig, und da ist hinzugefügt: Du brauchst eine bestimmte Persönlichkeit, um dich ins Tor zu stellen. Auch, um dem Druck in den höheren Klassen standzuhalten. Glück bedeutet, vielleicht im richtigen Moment am richtigen Ort zu sein, dass dich jemand sieht und du den passenden Trainer findest, der dich entwickelt. Und Arbeit? Hinter Erfolgen steckt fast immer viel harte Arbeit. Automatisch die Bereitschaft zu haben, ins Training zu gehen, weil es dir Spaß macht: Das muss sein.

    Sie arbeiten in Niederraunau jede Woche mit den Torhütern zusammen. Wie können wir uns so eine Trainingseinheit vorstellen?

    Vieles läuft natürlich in Abstimmung mit dem Trainer. Grundlage ist immer, an den Grundausführungen und Grundbewegungen zu arbeiten. Es wird auch viel Reaktionsschnelligkeit trainiert. Ein paar Sachen haben mit Angstbewältigung zu tun im Sinn von: Traue ich mich jetzt, konsequent rauszugehen?

    Auf Ihrer Homepage heißt es „Ein guter Coach stellt Ihnen Fragen, die sonst keiner stellt.“ Welche Fragen stellen Sie den Raunauer Torhütern?

    Wenn zum Beispiel jemand blockiert ist, könnte man fragen: Welchen Nutzen hat es für dich, dass du jetzt genau dieses Verhalten an den Tag legst?

    Es heißt, in Nürnberg hätten Sie sich liebevoll um die Pflanzen auf Ihrem Balkon gekümmert. Ist die Arbeit im Grünen Ihr größtes Hobby?

    Ich bin wirklich sehr gerne draußen in der Natur. Mein Garten leidet gerade etwas, aber ich versuche, den im Frühjahr wieder auf Vordermann zu bringen. Interview:

    Sylvia Harlander wurde am 11. Januar 1974 in Krumbach geboren. Ihr sportlicher Weg führte sie bis in die Bundesliga. Dort hütete sie 15 Jahre lang das Tor, trug 70-mal das deutsche Nationaltrikot, war bei Welt- und Europameisterschaften dabei. Inzwischen gehört sie zum Trainer-Team des Landesligisten TSV Niederraunau.

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