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Handball: Er ist zuständig für Tore und Trikots

Handball

Er ist zuständig für Tore und Trikots

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    Freitags-Routine für Thilo Brugger: Die frisch gewaschenen Trikots seiner Mannschaftskameraden bei den Vöhringer Handballern werden ins Auto geladen.
    Freitags-Routine für Thilo Brugger: Die frisch gewaschenen Trikots seiner Mannschaftskameraden bei den Vöhringer Handballern werden ins Auto geladen. Foto: Roland Furthmair

    Thilo Brugger ist ein echtes Eigengewächs in der Landesliga-Mannschaft des SC Vöhringen und der jüngste Spieler im Kader. Der 20-Jährige hätte nichts dagegen, wenn sich ein paar der anderen Nachwuchs-Handballer im Verein an ihm ein Beispiel nehmen würden: „Der jüngste Spieler muss die Trikots vom Waschen holen, er ist für die Bierkasse ebenso zuständig wie für den Arztkoffer, Tape, Eiskoffer und so weiter.“ Nach beinahe drei Jahren in der ersten Mannschaft würde er diese Aufgaben gerne abgeben.

    Dem Informatikstudenten wurde der Handballsport quasi in die Wiege gelegt. Sein Vater Werner, der mittlerweile Abteilungsleiter ist, spielte schon zu Regionalligazeiten für den SC Vöhringen. Rein sportlich hat auch Brugger junior mit konstant starken Leistungen die Erwartungen bisher mehr als erfüllt. Sein Ehrgeiz ist aber noch keineswegs gestillt. Vor dem Derby gegen die zweite Mannschaft der TSG Söflingen am Samstag (19.30 Uhr) vor vermutlich großer Kulisse versichert Brugger: „Wir haben uns vorgenommen, unseren Zuschauern in den restlichen Spielen dieser Saison noch etwas zu bieten, auch wenn weder nach oben noch nach unten viel geht.“

    Thilo Brugger begann in der F-Jugend des SC Vöhringen, durchlief in den folgenden Jahren alle Jugendmannschaften und sammelte als 17-Jähriger mit Doppelspielrecht bereits erste Erfahrungen bei den Aktiven. Er erinnert sich: „Der frühe Einstieg hat mir viel gebracht, auch, wenn es mir zunächst vorkam, als müsste ich in der ersten Mannschaft das Handballspielen neu lernen. Das ist eine komplett andere Welt als bei der Jugend.“ Zudem hat er mit der A-Jugend des VfL Günzburg unter Trainer Stephan Hofmeister um den Aufstieg in die Bundesliga gespielt. „Das war ein Mega-Aufwand mit bis zu fünf Trainingseinheiten in der Woche“, sagt Brugger zu dieser Doppelbelastung, die für ihn trotzdem eine tolle Erfahrung war: „Die Spiele gegen deutsche Topvereine wie FrischAuf Göppingen, HC Erlangen oder Konstanz haben mich geprägt. Die Zeit möchte ich niemals missen. Es war menschlich und sportlich eine tolle Zeit, in der viele Freundschaften entstanden sind.“ Nach dem knapp verpassten Aufstieg hat sich Brugger dann allerdings endgültig für seinen Heimatverein SC Vöhringen entschieden. Seine zusätzlichen Aufgaben als Jugendtrainer und Schiedsrichter musste er allerdings mittlerweile wegen des Studiums abgeben.

    Der neue Vöhringer Trainer Christoph Klingler lobt die Stärken seines Angriffs-Allrounders: „Thilo bringt eine hohe Geschwindigkeit und Energie ins Spiel, immer mit gutem Zug zum Tor. Er hat die höchste Sprungkraft im Team, er ist immer engagiert und motiviert im Training.“ Für die Zukunft verspricht sich Klingler noch eine Menge vom Eigengewächs: „Wer schon als 20-Jähriger in kritischen Spielsituationen Verantwortung übernimmt, der hat auch das Zeug, in zwei bis drei Jahren ein anerkannter Führungsspieler zu sein.“

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