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Hallenfußball: Spannende Nachbarschaftsduelle

Hallenfußball

Spannende Nachbarschaftsduelle

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    Der frühere Ulmer Kicker Kai Gehring gewann mit Drittligist SG Sonnenhof-Großaspach das Turnier in Neu-Ulm.
    Der frühere Ulmer Kicker Kai Gehring gewann mit Drittligist SG Sonnenhof-Großaspach das Turnier in Neu-Ulm.

    Den großen Budenzauber bekamen die Fans bei der zweiten Auflage des Alko-Cups in der Neu-Ulmer Ratiopharm-Arena am Donnerstagabend nicht geboten. Immerhin gewann mit Drittligist SG Sonnenhof-Großaspach die Mannschaft, die ihre besten Spieler an die Donau geschickt hatte. Sie setzte sich in einem spannenden Finale verdientermaßen mit 5:4 nach Neunmeterschießen gegen die SpVgg Greuther Fürth durch.

    „Wenn wir teilnehmen, wollen wir auch gewinnen“, so der frühere Ulmer Kai Gehring. Der Abwehrhüne war nicht nur wegen seiner Größe eine der herausragenden Figuren der Großaspacher. „Das ist mir alles viel zu physisch und hat mit dem eigentlichen Sinn des Hallenfußballs nichts mehr zu tun“ – SG-Trainer Oliver Zapel war wenig angetan von den Darbietungen an diesem Abend.

    Zapel hatte durchaus recht mit seiner Analyse. Technische Kabinettstückchen blieben in der Ratiopharm-Arena die Ausnahme. Blamabel gestaltete sich vor allem der Auftritt von Vorjahresfinalist 1. FC Kaiserslautern. Der Zweitligist hatte nur eine Reservetruppe ins Rennen geschickt und verabschiedete sich mit zwei Niederlagen sang- und klanglos bereits nach der Vorrunde. Kaiserslauterns prominenter neuer Trainer Norbert Meier zog eine Parallelveranstaltung in Mannheim vor und war gar nicht erst mit nach Neu-Ulm gekommen. Nicht besser erging es den Stuttgarter Kickers: Auch für sie war das Turnier nach zwei Pleiten schnell wieder zu Ende.

    Keine Rechenfehler unterliefen diesmal dem gastgebenden SSV Ulm 1846 Fußball. Nach dem frühen Aus im Vorjahr belegten die Spatzen diesmal Rang drei. Das sollte für die Stimmung in der Halle auch überaus zuträglich sein. Nur rund 2300 Zuschauer fanden den Weg in die Halle, nicht wenige davon in den schwarz-weißen SSV-Farben. Das Fehlen des TSV 1860 München machte sich doch stark bemerkbar. „Wir sind schon enttäuscht und müssen das erst einmal schlucken“, so Nils Janzen vom Veranstalter Match-IQ. „Für 2018 wird das sicher ganz schwer.“ Auf eine dritte Alko-Cup-Auflage wollte sich Janzen nicht festlegen. „Das ist ein tolles, sehr gut organisiertes Turnier. Es wäre sehr schade, wenn es nicht mehr zustande käme“ – Lutz Siebrecht, sportlicher Leiter des SSV Ulm 1846 Fußball, hofft seinerseits auf eine Fortsetzung. Unterstützung bekam er von einem Rückkehrer. Janos Radoki, einst selbst im Spatzentrikot aktiv, äußerte sich echt überschwänglich. „Ich bin total begeistert von dieser Halle, jetzt noch ein schönes Stadion für die Fußballer. Man muss auch Visionen haben dürfen“, so der Deutsch-Ungar.

    Eine kleine, aber durchaus nicht überhörbare Fangruppe hatte der FV Illertissen mitgebracht. Der bayerische Regionalligist schickte wie die Ulmer eine ganz junge Mannschaft ins Rennen und die schlug sich prächtig. Nach zwei Vorrundensiegen musste sich der FVI dem späteren Sieger Sonnenhof-Großaspach im Halbfinale erst im Neunmeterschießen beugen.

    In einem sehenswerten Spiel um Platz drei trafen die beiden Lokalmatadore erneut aufeinander. Hatte sich der FV Illertissen in der Vorrunde noch mit 4:2 gegen die Ulmer durchgesetzt, war diesen nun der unbedingte Siegeswille deutlich anzumerken. Nach dem 2:5 aus dem Vorjahr wollten sie eine dritte Pleite gegen den FVI unbedingt vermeiden. Zu einem Erfolg während der regulären Spielzeit reichte es jedoch auch diesmal nicht, am Ende stand es 5:5. Im fälligen Neunmeterschießen hatten die Spatzen schließlich die besseren Nerven.

    „Es war vieles dabei, wir haben eine ordentliche Leistung gebracht. Die fünf Tore sind zu viel, da hat uns etwas die Konzentration gefehlt“ – FVI-Trainer Ilija Aracic war nach dem Turnier trotzdem zufrieden. Ganz Positiv äußerte sich nachher auch Ulms Trainer Stephan Baierl: „Das Wichtigste, wir waren besser als letztes Jahr. Die Jungs haben sich reingehängt und sich den Fans ordentlich präsentiert. Das 1:9 im Halbfinale tut natürlich schon noch weh.“

    Erfolgreichste Torschützen im Turnier waren Janik Michel (Ulm) und Christian Derflinger (Fürth) mit jeweils fünf Treffern. Pech hatte Torhüter Marius Funk (Fürth): Er schied im zweiten Turnierspiel gegen die Stuttgarter Kickers mit Verdacht auf Kreuzbandriss aus.

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