Das 35. Dreikönigsturnier des TV Wiblingen geriet am Wochenende zur Feuertaufe für dessen neue Abteilungsleitung um Ahmet Erdogan. Er und sein Team wickelten die Mammutveranstaltung souverän und ohne Probleme ab. Die hatte Erdogan dafür im Vorfeld des Hallenfußballturniers gehabt. Reihenweise hatte er sich Absagen von eingeladenen Teams eingehandelt. Dazu scheint die Wiblinger Sponsorenlandschaft noch wenig Vertrauen in die neuen Macher zu haben, auch hier ist laut Erdogan die Unterstützung ausbaufähig. „Wir haben alle fleißig gearbeitet und sind trotzdem hochzufrieden“ – Erdogan selbst war sich für nichts zu schade und hatte auch seine Familie in den Helferstab integriert.
Die sportliche Bilanz präsentierte er mit Stolz. Alle drei Wiblinger Teams überstanden die Vorrunde, die zweite Mannschaft wurde sogar erst im Viertelfinale vom TSV Erbach gestoppt. Nicht so gut war das Publikumsinteresse. Nur 1200 Zuschauer verfolgten an den drei Turniertagen die mitunter torreichen Spiele. Den Vogel schoss dabei Türkspor Neu-Ulm ab. Der Bezirksligist sicherte sich in seiner Vorrundengruppe mit fünf Siegen Platz eins und traf gleich 33 Mal ins Schwarze. Ebenfalls mit der Maximalpunktzahl überstanden der TSV Neu-Ulm und der SSV Ulm 1846 Fußball II die Vorrunde. Während Türkspor ebenso souverän in der Zwischenrunde zu Werke ging, war da für Bezirksligist FV Senden, SV Offenhausen und TSV Neu-Ulm Endstation. Immerhin durften sich die Offenhauser noch über ein 0:0 freuen. Senden verabschiedete sich hingegen mit drei Niederlagen aus der Veranstaltung.
Richtig spannend wurde es in der Tannenplatzhalle ab dem Viertelfinale. Gleich dreimal stand der jeweilige Sieger erst nach dem Neunmeterschießen fest. Besonders spektakulär war die Partie zwischen dem späteren Turniersieger Blaustein und Türkspor Neu-Ulm. Engin Karasoy hatte Türkspor 1:0 in Führung gebracht, Blausteins Yannick Otto sorgte für den Ausgleich. Noch während der regulären Spielzeit scheiterte Neu-Ulms Neuzugang Denis Werner mit einem Strafstoß am Blausteiner Keeper Kevin Minsch. Beim fälligen Neunmeterschießen war Minsch der Held: Er hielt gleich dreimal.
Weder für Türkspor-Trainer Markus Deibler noch für Gerhard Noller, Abteilungsleiter des TSV Neu-Ulm, war das Abschneiden der eigenen Mannschaft ein Problem. „Wichtig ist für uns nur die Rückrunde“ – beide waren froh, dass es keine Verletzten gab. Türkspor-Torhüter Ediz Özer wurde gestern Nachmittag zwar mit Nieren-Problemen ins Krankenhaus gebracht, noch während des Turniers kam aber glücklicherweise die Entwarnung.
Im Spiel um Platz fünf ließ Türkspor Neu-Ulm nichts anbrennen und machte gegen den SV Grimmelfingen das halbe Dutzend voll. Platz drei ging an den TSV Erbach. In einem guten Finale verlangte das Überraschungsteam von Srbija Ulm Landesligist TSV Blaustein alles ab. Am Ende setzte sich der Favorit allerdings durch einen Treffer von Yannick Otto mit 1:0 durch und nahm den 1000-Euro-Siegerscheck mit ins Blautal. Die Torjägerkanone bekam Özgür Sahin von Türkspor Neu-Ulm überreicht, er hatte sein Visier am besten eingestellt und durfte 17 Mal jubeln.