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Fußball-Landesliga: Fünf Trainer, fünf Geschichten

Fußball-Landesliga

Fünf Trainer, fünf Geschichten

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    Fünf Trainer, fünf Geschichten
    Fünf Trainer, fünf Geschichten

    Erfolgreich wie nie hier, problembehaftet wie nie dort: Die Situationen der fünf regionalen Fußball-Landesligisten könnte unterschiedlicher kaum sein. Ein Rückblick auf die bisherige Saison.

    Während man beim TSV Neu-Ulm die Erfolgswelle gerne weiter geritten hätte, ist man an anderer Stelle heilfroh, endlich in der Winterpause zu sein. Neu-Ulms Trainer Lukas Kögel platzt als Tabellenführer fast vor Stolz über den unerwarteten Erfolg und die Entwicklung seiner Teamkollegen: „Wir hatten das so nicht auf dem Schirm.“ Kögel hatte sich bereits im ersten Spiel gegen Türkspor eine schwere Schulterverletzung zugezogen und ist nach dem Rauswurf von Ex-Trainer Michael Schwer zunächst als Interimstrainer eingesprungen. Am fünften Spieltag wurde Schwer die 1:4-Heimpleite gegen Stammheim zum Verhängnis. Kögel hingegen konnte die Mannschaft mit einer sensationellen Serie von 25 Punkten aus neuen Spielen an die Tabellenspitze führen. Mittlerweile haben sich die Vereinschefs darauf geeinigt, Lukas Kögel mindestens bis zum Saisonende die sportlichen Geschicke des TSV Neu-Ulm leiten zu lassen. Egal, ob als Spieler oder Trainer (das muss die Schulter entscheiden) – Kögel steckt voller Tatendrang: „Wir sind schon voller Vorfreude auf die Rückrunde.“

    Kaum weniger euphorisch äußert sich Ünal Demirkiran. Er war zu Saisonbeginn vom TSV zu Türkspor Neu-Ulm gewechselt und feierte mit dem Aufsteiger sogar die Herbstmeisterschaft: „Wir hatten nicht damit gerechnet, dass es gleich so gut klappt.“ Lediglich die Niederlage am letzten Spieltag vor der Winterpause gegen sein altes Team trübt die Freude etwas. Trotzdem ist die Marschroute fürs neue Jahr klar: „Wir versuchen, die Vorrunde zu toppen, wissen aber, wie schwer das wird.“ Vom Durchmarsch in die Verbandsliga spricht Demirkiran zwar nicht direkt, trotzdem ist seine Ansage eine unmissverständliche Umschreibung der Ziele. Nach Weihnachten fliegen Ünal Demirkiran und seine Spieler zu einem Trainingslager in die Türkei. In der Nähe von Antalya will das Team neue Kräfte tanken. Einen besonderen Weihnachtswunsch hat Demirkiran übrigens auch: „Es wäre überragend, wenn alle die Klasse halten und zwei von unten dazu kommen.“ Er hofft auf eine Stärkung des Bezirks in der Landesliga.

    Auch der TSV Buch geht im Winter auf Reisen. Erstmals sollen Mitte Februar am südlichen Ufer des Gardasees die Grundlagen für den Ligaverbleib geschaffen werden. „Unterm Strich sind wir zufrieden mit der Ausbeute“ – Buchs Trainer Harry Haug blickt trotzdem auf ein schwieriges Jahr 2019 zurück. Praktisch schon in der Rückrunde der Vorsaison begann beim momentanen Tabellenachten eine bis zum Winter anhaltende Leidenszeit. „Wir haben gelernt, dass man aus der Not eine Tugend machen muss.“ Viele verletzungsbedingte Ausfälle zwangen Haug immer wieder zum Improvisieren. Junge Spieler mussten in die Bresche springen und bekamen viel Spielzeit. „Die haben ihre Sache gut gemacht“, lobt der Trainerroutinier den Nachwuchs. Man darf gespannt sein, ob Haug und der TSV Buch sich erneut einigen und er dann auch im zwölften Jahr im Rothtal an der Seitenlinie stehen wird.

    Während die bayrischen Kicker des Bezirks in ungewohnter Manier die württembergische Landesliga aufmischen, haben die beiden Vertreter in der bayrischen Landesliga Südwest Sorgen. Ob es an den südlichen Gefilden oder an den 22 Vorrundenspielen liegt? Wie in Buch plagen auch den FV Illertissen II und den SV Egg massive personelle Probleme. In Egg gehören die quasi zum Tagesgeschäft. Zu Saisonbeginn und im Spätherbst musste Trainer Christian Möller mit einer Rumpftruppe klarkommen. „Wir hatten dazwischen neun bis zehn gute Wochen“, sagt Möller. Er war zu Saisonbeginn im Günztal eingestiegen und hatte sich dort immer wieder als ausgefuchster Stratege erwiesen. Der augenblickliche elfte Tabellenplatz täuscht über die Leistungsfähigkeit seiner Mannschaft hinweg. Gleich drei Partien ist Egg im Verzug, theoretisch ist sogar Rang fünf möglich. Wie Buch bereitet sich auch der SV Egg am Gardasee auf die restliche Spielzeit vor. „Mit einer straffen Vorbereitung die gesteckten Ziele erreichen“, will Möller. Jeder Spieler bekommt von ihm einen eigenen Trainingsplan. Mit Torsten Schuhwerk, David Schropp, Joshua Steck und Daniel Rauh soll dann ein ganzes Quartett an Leistungsträgern wieder einsatzfähig sein.

    Nach einem guten Start sind auch beim FV Illertissen II nach und nach die Spieler ausgefallen. Nicht nur die Regionalligamannschaft des FVI, auch die Landesligatruppe litt schwer unter der Lage. „Manche haben am Samstag ihr letztes Spiel gemacht und sind am Montag bei uns ins erste Training eingestiegen“ – Trainer Markus Schaich klagt über die unsinnig kurze Sommerpause in Bayern. Viele Langzeitverletzte haben letztlich eine bessere Platzierung als den augenblicklichen Rang neun verhindert. Zwischenzeitliche rangierte Schaich mit seiner jungen Truppe sogar auf einem beachtlichen dritten Tabellenplatz. „Wir haben nicht schlecht gespielt, aber hinten raus wurde es halt dünn.“ In der Rückrunde muss Schaich zu allem Überfluss auch noch auf ein weiteres Trio verzichten: Felix Hafner verabschiedet sich studienbedingt nach Schweden, Marco Lapomarda wechselt zum FC Illerkirchberg und Halim Boukradini zieht in die Schweiz um. Terminiert ist mittlerweile übrigens das Nachholspiel gegen den SV Egg. Am 29. Februar treffen sich die beiden Mannschaften zum ersten Spiel im neuen Jahr in der Günztalarena.

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