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Fußball-EM: Endlich wieder Grund zum Jubel

Fußball-EM

Endlich wieder Grund zum Jubel

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    Bisher lief es bei der EM prima für die „Three Lions“, die das Finale gegen Italien erreicht haben. Am Sonntag könnten Harry Kane (rechts), Phil Foden und die anderen Engländer sogar den Titelgewinn feiern – es wäre der erste seit 55 Jahren.
    Bisher lief es bei der EM prima für die „Three Lions“, die das Finale gegen Italien erreicht haben. Am Sonntag könnten Harry Kane (rechts), Phil Foden und die anderen Engländer sogar den Titelgewinn feiern – es wäre der erste seit 55 Jahren. Foto: dpa

    Sie haben in der Jugend und als Aktiver beim FV Senden Fußball gespielt, Sie spielen heute noch für die AH des RSV Wullenstetten, aber Sie sind nun einmal Engländer. Wenn im Achtelfinale der Europameisterschaft Deutschland gegen England spielt – wem drücken Sie eigentlich die Daumen, Herr Babbé?

    Ganz klar der deutschen Mannschaft. Ich bin zwar auf der Kanalinsel Guernsey geboren, aber ich bin schon als sechsjähriger Bub mit meinen Eltern nach Deutschland gekommen. Seit wenigen Jahren habe ich auch beide Staatsbürgerschaften. Meine aus Ghana stammende Frau wurde eingebürgert und für mich wurde das dann quasi gleich miterledigt. Ich sage immer, ich fühle mich als Schwengländer. Also als schwäbischen Engländer.

    Aber Sie haben ja die Daumen umsonst gedrückt, Deutschland ist raus aus dem Turnier und somit dürfen Sie ganz offen für England sein, oder?

    Das darf ich sein und das bin ich auch. Wobei ich als Schwengländer beim Spielen zwischen Deutschland und England sowieso nur verlieren kann. Wenn England gewinnt, dann haben meine deutschen Kumpels alle schlechte Laune und das lassen sie mich spüren. Ich denke da immer noch mit Schrecken an den 5:1-Sieg mit dem Hattrick von Michael Owen in der WM-Qualifikation vor 20 Jahren. Und wenn Deutschland gewinnt, dann bin ich wieder der Engländer, der von den anderen verhöhnt wird.

    Was bei diesem Turnier nicht passiert ist. England hat das Finale gegen Italien erreicht und kann am Sonntag den ersten Titel seit 55 Jahren gewinnen. Trauen Sie das den „Three Lions“ zu?

    Natürlich traue ich ihnen das zu. England hat bisher gut gespielt in diesem Turnier, warum sollte es im heimischen Wembley-Stadion nicht gegen Italien reichen?

    Aber in ein Elfmeterschießen sollte man die Engländer lieber nicht schicken, oder?

    England und die Elfmeter, das ist tatsächlich ein Mythos. Unser eigener Trainer kann davon ja ein Liedchen singen. Gareth Southgate hat doch vor 25 Jahren gegen Andreas Köpke verschossen und England ist ausgeschieden. Ich denke also mal, dass schon unser Trainer die Mannschaft ermahnen wird, das irgendwie vor einem Elfmeterschießen zu regeln.

    Wobei England ja jetzt mit Jordan Pickford vom FC Everton einen Torhüter hat, mit dem man auch mal in ein Elfmeterschießen gehen kann, oder?

    Da bin ich mir nicht so sicher. Wenn ich an den Führungstreffer der Dänen im Halbfinale denke – ein Manuel Neuer hält diesen Ball und ein Kasper Schmeichel auf der Gegenseite auch. Aber für einen englischen Torwart ist der Jordan Pickford sicher ein ganz ordentlicher. Das ist halt alles relativ. Wir hatten bekanntlich auch schon Torhüter wie David Seaman.

    Am späten Sonntagabend ist diese Euromeisterschaft zu Ende und die Fans wenden sich wieder dem Vereinsfußball zu. Wem gelten da Ihre Sympathien?

    Da wurde ich durch meine Biografie vielfältig geprägt. Mein Großvater war zum Beispiel Fan der Tottenham Hotspurs, ich selbst drücke in England dem FC Liverpool die Daumen. Auf dem Kontinent wiederum hat mich mein aus Österreich stammender Stiefvater als Bub mal mit zu einem Spiel von Bayern München genommen, seitdem bin ich auch Bayern-Fan.

    Als solcher wird man ja auch eher selten verhöhnt, gell.

    Genau. Interview:

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