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Fußball: Der Mann hinter Joachim Löw

Fußball

Der Mann hinter Joachim Löw

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    Beim DFB hat Marcus Sorg (links mit Joachim Löw) als Trainer sein Glück gefunden.
    Beim DFB hat Marcus Sorg (links mit Joachim Löw) als Trainer sein Glück gefunden. Foto: Federico Gambarini/dpa

    Wenn am heutigen Dienstag die Fußball-Europameisterschaft für die deutsche Nationalmannschaft mit dem schwierigen Spiel gegen Frankreich beginnt, ist der waschechte Ulmer Marcus Sorg ganz nah dran am Geschehen. Der inzwischen in einem Neu-Ulmer Ortsteil lebende Sorg ist als Assistent die rechte Hand von Nationaltrainer Joachim Löw, der bekanntlich nach der EM aufhört und seinen Stuhl für Hansi Flick räumt. Ob Sorg auch zu dessen Stab gehören wird, das ist derzeit noch offen. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat sich dazu noch nicht geäußert, Sorg selbst im Vorfeld des Turniers auch nicht.

    Vor dieser Europameisterschaft, bei der sich die deutsche Mannschaft nach dem kläglichen Vorrunden-Aus in Russland rehabilitieren soll, werden Spieler und Trainer sowieso hermetisch abgeschirmt. Klar dürfte aber sein, dass Marcus Sorg auch in Zukunft hauptsächlich mit Fußball zu tun haben wird. Schließlich ist es für ihn immer darum gegangen – ob als Spieler und später als Trainer bei den Spatzen, in Heidenheim und kurzzeitig beim Bundesligisten SC Freiburg oder jetzt eben beim DFB. Vor zwei Jahren hat Sorg bei den Spielen gegen Weißrussland (2:0) und Estland (8:0) sogar seinen erkrankten Chef vertreten, ansonsten arbeitet er in der Regel im Hintergrund.

    Obwohl Marcus Sorg vor knapp 56 Jahren am Heiligen Abend geboren wurde, war ihm das Glück in seinem Fußballer-Leben nicht immer hold. Bei den Ulmern wurde er nach drei Jahren durch Paul Sauter ersetzt und beim SC Freiburg nach nur einem halben Jahr der Zusammenarbeit mit dem damaligen Assistenten Christian Streich entlassen. Freiburg war damals Tabellenletzter der Fußball-Bundesliga. Sein Glück fand Sorg dann beim DFB. 2013 wurde er der Cheftrainer der deutschen U19-Auswahl und gewann mit ihr ein Jahr später in Ungarn die Europameisterschaft. Zwei Jahre später – Hansi Flick soll ihn für den Posten vorgeschlagen haben – wurde er dann Assistent von Joachim Löw.

    Im Duo werden Löw und Sorg bei der Europameisterschaft letztmals auftreten, schon die Aufgaben in der Vorrunde gegen Weltmeister Frankreich und Europameister Portugal könnten schwerer nicht sein. In einem Gespräch mit unserer Zeitung hat Sorg einmal gesagt, dass die Arbeit mit der Nationalmannschaft sich im Prinzip nicht von der mit einer beliebigen anderen Mannschaft unterscheidet. „Der einzige Unterschied: Man hat es mit den besten Fußballern der Welt zu tun.“ Etwa in den erwähnten Spielen gegen Frankreich und Portugal.

    Diese Aufgabe hält einen auf Trab, in Ulm oder Neu-Ulm wird man Marcus Sorg deswegen kaum zu Gesicht bekommen. Mit etwas höherer Wahrscheinlichkeit vielleicht auf der Donau. Ein Freund von Sorg erzählt von gemeinsamen Versuchen beim Stand-up-Paddling.

    Also gibt es doch nicht nur Fußball. Aber während der EM eben doch.

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