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Florett: Sie können es noch immer

Florett

Sie können es noch immer

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    Vor mehr als 30 Jahren wurde Annette Wulf (links) Olympiasiegerin in Seoul, in Bayern gehört sie immer noch zu den besten Florettfechterinnen – das hat sie während der bayerischen Meisterschaft in Neu-Ulm bewiesen.
    Vor mehr als 30 Jahren wurde Annette Wulf (links) Olympiasiegerin in Seoul, in Bayern gehört sie immer noch zu den besten Florettfechterinnen – das hat sie während der bayerischen Meisterschaft in Neu-Ulm bewiesen. Foto: Stefan Kümmritz

    Im Finale der Frauen waren bei der bayerischen Florett-Meisterschaft in Neu-Ulm die ganz erfahrenen Fechterinnen unter sich: Die 40-jährige Barbara Schormair (Luitpold München) setzte sich gegen die noch zehn Jahre ältere Ex-Olympiasiegerin Annette Wulf (TV Ingolstadt) durch. Für eine Wachablösung durch die Jugend könnte in näherer Zukunft aber durchaus ein Talent des Ausrichters TSV Neu-Ulm sorgen: In der Altersklasse U17 gewann die Lokalmatadorin Laura Blessing.

    Knapp 200 Sportlerinnen und Sportler gingen in Neu-Ulm auf die Planche, der Veranstalter konnte sich am Wochenende noch über weitere Podestplätze freuen. Felix trat erstmals bei den Senioren an und teilte sich mit Jan Fritsche vom MTV München den dritten Platz. Sein Klubkamerad Lukas Hörger wurde Sechster. Bei der männlichen U13 und bei der weiblichen U15 holten Joshua Kießling und Lara Kast jeweils Bronze, ebenso Nils Bosserhoff bei der U15, der eigentlich als Favorit in diese Titelkämpfe gegangen war. Bei der U11 wurde David Böhme Vizemeister. Die Verbandspräsidentin Birgit Anzenberger, übrigens eine ehemalige Handballerin, war jedenfalls sehr angetan von der Organisation und den Leistungen: „Wir vergeben die Titelkämpfe sehr gerne hierher. Die Organisatoren sind erfahren und die Eltern machen super mit. Vor allem die Finalgefechte hatten ein hohes Niveau.“

    Fechten ist schließlich ein sehr anspruchsvoller Sport. Wer Erfolg haben will, der „muss immens viel trainieren, immer wieder üben, was er gelernt hat“, sagt der Neu-Ulmer Trainer Ivan Taukhov. Beim TSV stehen drei Einheiten pro Woche auf dem Programm, dazu kommt donnerstags das Training für die Fechter des regionalen Stützpunkts Neu-Ulm.

    Zu ihnen gehört Nils Bosserhoff, der die Nummer eins seiner Altersklasse in Bayern ist und derzeit am Bundesstützpunkt in Tauberbischofsheim ausgebildet wird. „Der richtige Abstand zum Gegner ist wichtig, um gut reagieren zu können“, erklärt Bosserhoff: „Im Training üben wir immer wieder Technik. Man hat ja ein Gerät in der Hand und muss damit richtig umgehen können.“

    Taukhov weiß zudem: „Es kommt stark auf die Taktik an. Jeder Fechter ist anders in seinen Bewegungen, in seiner Schnelligkeit und im mentalen Bereich. Man muss auf der Planche körperlich fit sein, höchst konzentriert und reaktionsschnell. Dazu muss man sehr geschickt sein und seinen Körper perfekt beherrschen, um zum Beispiel einer Attacke des Gegners auszuweichen.“

    Der TSV Neu-Ulm gehört nach Einschätzung des Trainers zu den drei besten Vereinen in Bayern. Trotzdem kann sich Taukhov eine weitere Steigerung vorstellen: „Es wäre sehr schön, wenn mehr Kinder zum Fechten kämen. Aber manche haben Angst vor diesem Sport. Man muss sehr viel trainieren und manchmal tut es auch weh.“ Wer während eines Kampfes getroffen wird, der spürt das trotz Sicherheitsweste und Gesichtsschutz, ein Zusammenprall mit dem Kontrahenten kann ebenfalls schmerzhaft sein.

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