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Fechten: Neu-Ulmer in Angriffsstellung

Fechten

Neu-Ulmer in Angriffsstellung

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    Die junge Fechterin Laura Blessing vom TSV Neu-Ulm (rechts im Bild) sicherte sich bei den schwäbischen Fechtmeisterschaften am Wochenende gleich fünf Titel.
    Die junge Fechterin Laura Blessing vom TSV Neu-Ulm (rechts im Bild) sicherte sich bei den schwäbischen Fechtmeisterschaften am Wochenende gleich fünf Titel.

    Überragende Teilnehmerin an den schwäbischen Fechtmeisterschaften in Neu-Ulm war Laura Blessing vom gastgebenden TSV. Die junge Sportlerin sicherte sich am vergangenen Wochenende mit dem Florett gleich fünf Titel, unter anderem bei den Frauen, den Juniorinnen und mit der Mannschaft. Damit trug sie stark dazu bei, dass der TSV Neu-Ulm von allen mitwirkenden Vereinen wie in den vergangenen vier Jahren am besten abschnitt.

    Die Erfolge der Neu-Ulmer kommen nicht von ungefähr. Fechten hat beim TSV eine lange Tradition und seit eineinhalb Jahren befindet sich in der Sportanlage der Weststadtschule ein vom TSV Neu-Ulm betriebener Florett-Leistungsstützpunkt. Die Einheimischen haben sich aufs Florettfechten spezialisiert, trotzdem wurde am vergangenen Samstag zwar nicht mit dem Degen, sondern mit dem Säbel gefochten. In Süddeutschland zumindest ist das Säbelfechten wenig verbreitet und so gingen nur fünf auswärtige Sportler in dieser Disziplin, die also klar im Schatten der übrigen Wettbewerbe stand, an den Start.

    Die Neu-Ulmer sind mit dem Florett stark. So sicherten sich auch Samuel Staib in seiner Schülerklasse, Felix Klaus bei den Junioren und den Aktiven (jeweils gegen Vereinskamerad Maximilian Eichenberg), Nils Bosserhoff (Ranglistenerster in Bayern) sowie Lara Kast jeweils bei der B-Jugend den Titel. Bereits für die Teilnahme an den deutschen Junioren- respektive Jugendmeisterschaften im Mai qualifiziert waren Felix Klaus (Junioren), Sophia Kießling (A-Jugend) sowie die B-Jugendlichen Nils Bosserhoff und Lara Kast, die in der bayerischen Rangliste auch Platz eins einnimmt.

    Angesichts der Übermacht der Neu-Ulmer – am nächsten kamen ihnen noch die befreundeten Fechter aus Füssen – war die Stimmung bei den Gastgebern prächtig. Thomas Kießling, seit knapp zwei Jahren Abteilungsleiter, konnte es sich leisten, viele Gefechte seiner drei Sprösslinge oder auch andere nur aus dem Augenwinkel zu verfolgen. Während von den sechs Planchen immer wieder das Klirren der Florette und Jubelschreie nach oben auf den mit Tischen und Bänken für die Gäste zugestellten Gang drangen, erzählte er lieber von einem besonderen Ereignis am Samstag.

    Florettfechter Thomas Schuler aus Kaufering lebt mit einer schweren Behinderung und sitzt im Rollstuhl. Um die Chancengleichheit in der Aktivenklasse zu wahren, setzten sich die Kontrahenten, wenn es gegen ihn ging, ebenfalls in einen Rollstuhl und dann gab es immer statische Gefechte, bei denen nicht vor- oder rückwärts gefahren werden durfte. Hinter den Neu-Ulmern Klaus und Eichenberg belegte der Kauferinger Rang drei. Eine Topleistung. „Und wirklich gelebte Inklusion“, freute sich Thomas Kießling. „Das war eine tolle Erfahrung für alle.“

    Die Bedingungen bei den Titelkämpfen waren, wie es sich für einen Leistungsstützpunkt ziemt, großartig. Nur hätte sich der Abteilungsleiter noch ein paar Teilnehmer mehr gewünscht, die diesen Sport bei derartigen Meisterschaften präsentieren und demonstrieren, wie sehr es auf Schnelligkeit, gutes Reaktionsvermögen, Körperbeherrschung und Konzentration ankommt. „Wir wollen unseren Sport noch etwas pushen“, sagte Kießling. „Vielleicht sollten wir die Titelkämpfe künftig als offene Meisterschaften austragen. Dann werden die Planchen noch besser genutzt.“ Auf jeden Fall wollen die Fechter einen Beitrag zum 150. Stadtjubiläum Neu-Ulms leisten.

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