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Basketball: Es ist nur fast alles anders

Basketball

Es ist nur fast alles anders

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    Sie waren im November dabei, sie sind es immer noch: Alex King (links) von den Bayern und der Ulmer Patrick Heckmann.
    Sie waren im November dabei, sie sind es immer noch: Alex King (links) von den Bayern und der Ulmer Patrick Heckmann. Foto: imago-images/Lackovic

    Die ungewöhnlichste Veranstaltung der deutschen Basketball-Geschichte hat für Ratiopharm Ulm am späten Freitagnachmittag mit der Ankunft im Münchener Leonardo Royal Hotel unweit des Olympia-Zentrums begonnen. Zehn Mannschaften werden im Audi-Dome bis zum Ende des Monats in 35 Spielen unter Ausschluss der Öffentlichkeit einen deutschen Corona-Meister ermitteln. Damit das auch alles klappt, wurde ein fast 50-seitiges Hygienekonzept entwickelt und von der Politik genehmigt, das ganze Hotel für die zehn teilnehmenden Mannschaften gebucht und der Zeitplan der rund 250 Personen, die sich zwischen dem 6. und 28. Juni in dieser Quarantäne aufhalten, genau getaktet.

    Dass sich eine Art von Lagerkoller entwickelt, das ist eher nicht zu erwarten. Vor allem die erfahrenen Spieler sind es von den internationalen Turnieren her gewohnt, sich zu beschäftigen. Patrick Heckmann wird beispielsweise Karten und Brettspiele mit nach München nehmen – mit dem Smartphone alleine würde sich der Ulmer Profi langweilen. Zudem ist der Zeitplan hammerhart: Die ersten drei Spiele von Ratiopharm Ulm beispielsweise gehen innerhalb von nur fünf Tagen über die Bühne: Am Samstag gegen Bayern München, am Montag gegen Oldenburg und am Mittwoch gegen Crailsheim, Spielbeginn ist jeweils um 20.30 Uhr. Irgendwann sollte zudem zwischendurch auch noch trainiert werden.

    Die Favoriten sind trotz diverser personeller Veränderungen bei fast allen Mannschaften dieselben wie vor der dreimonatigen Corona-Pause. Der Ulmer Trainer Jaka Lakovic sagt: „In München sind Überraschungen aufgrund des Formats eher wahrscheinlich. Trotzdem sehe ich zwei bis drei klare Favoriten. Das sind die Bayern, Alba Berlin und eventuell Oldenburg.“ Mit zwei dieser drei Mannschaften bekommen es die Ulmer also sehr früh im Turnier zu tun. Im Punktspiel der regulären Saison waren sie Ende November des vergangenen Jahres chancenlos gegen den deutschen Meister und verloren mit 69:83. Die Bayern müssen beim Turnier zwar ohne Center Greg Monroe und Flügelspieler Nihad Djedovic auskommen. Aber die Ulmer eben schon seit Ende Januar ohne Zoran Dragic, der im Herbst 19 Punkte erzielte und sich als einziger Spieler von Ratiopharm Ulm gegen die Niederlage stemmte. Außerdem muss Jaka Lakovic auf Grant Jerrett, Seth Hinrichs und Kilian Hayes verzichten, die nicht zur Mannschaft zurückgekehrt sind. Neu ist dafür neben Dylan Osetkowski der Österreicher Thomas Klepeisz und für den ist eine Niederlage gegen die Bayern mitnichten eine ausgemachte Sache: „Ich gehe nicht in ein Spiel und sage mir: Wir werden verlieren, aber dabei gut aussehen.“

    Direkt nach dem Auftaktspiel kehren die Ulmer übrigens ins Hotel zurück – im Audi-Dome dürfen nur die Profis der Bayern duschen. Nach dem letzten Gruppenspiel gegen Göttingen am 14. Juni wissen sie, ob dieses verrückte Turnier für sie weitergeht. (pim/az)

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